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ELBSPITZE 2010...News und Liveticker

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Kommentare

  • Die Meißner bogen auf irgendwelche Schleichwege ab, Daniel bog mit ab. Er erzählte mir später, dass er überhaupt nicht realisiert hatte, dass sowohl die Meißner als auch Sebastian und ich da waren. Oh Mann, Dramatik pur. Daniel verlor dann auch die Meißner und war somit auf dem Schleichweg noch langsammer als wir auf der Originalroute.
    Dann Bog Dietmar, denn wir in der Abfahrt ebenfalls aufgefahren hatten, plötzlich rechts ein, sie wollten nochmal umkehren und die hintere Gruppe am Rechensee verpflegen oder so. Sebastian bekam große Hoffnung, dass Thomas und der Buffalo keinen letzten Stützpunkt am Stelvio hätte und dort verhungern würden, totaler Einbruch, und wir könnten dran vorbei fliegen. Wahnsinn, so bösartig, herrlich!

    Die Meißner waren bald wieder gestellt, Buffalo folgte nach der zweiten Kehre, Sebastian lies bald reißen und ich fuhr mein Rennen hoch zum Tibethaus zu Ende. Thomas bekannte hatten Namen auf die Straße gesprüht und feuerten mich an. Es lief gut, ich genoss jede Kehre. Einen kleinen Fehler hatte ich gemacht: Die Maltopampe war ein wenig zu dick geraten, und ich trank und konnte so meinen Durst irgendwie nicht löschen. Zum glück hatte ich die kleine Colaflacshe mit, die hat geholfen, und so ging es die letzten 700 HM - noch einmal Meluzina, das geht schon, das war mein Gedanke - richtig gut. Puls nochmal bei Puls 160, ja 240 W dauerhaft oben raus und als zweiter angeschlagen und dann einfach nur noch genießen.
    Ein unvergessliches Erlebnis war zu Ende gegangen. Thomas war schon oben, ich glaube zuletzt wäre er unhaltbar gewesen, aber wie immer war leider die Vorsntscheidung eher da und ich hatte den Zug verpasst. Da war ich einfach zu gutmütig ;-)

    Einen riesengroßes Dankeschön an Wolfgang,Dietmar, Sebastian, Pa für die Helferdienste über die ganze Tour. Ihr habt einen prefekten Job abgeliefert und uns super motiviert. Es ist ein sehr gutes Gefühl zu wissen, dass da 4 Leute sind, die für einen das sein werden wenn was passiert, in der Pause, bei einer Panne. Tausend Dank für die Zeit, die ihr uns geschenkt habt. Wir wissen, dass auch ihr harte Arbeit geleistet habt und sind stolz auf euch.
    Vielen Dank auch an das Kamerateam und die Meißner sowie Thomas' Angehörige, vor allem im letzten Teil bekam ich das Gefühl nicht los, das die ganze Welt voller Fans war.

    Zum Schluss noch ein kleiner Ausblick: Ich habe angeregt, dass es auf der nächsten Elbspitze ein Zeitfahrtrickot geben wird. Das klingt genial und wird es auch werden. Vor allem werden damit Leute eine Chance auf ein Wertungstrickot bekommen, die in den Bergen einfach nur krachen gehen. Und diesem Zusammenhang noch ein dicker Gruß Richtung Flachland und insbesondere nach Berlin!!!

    Ciao
    Sirko
  • bearbeitet June 2010
    so, einen weiteren (sachlichen) bericht gibts von mir auf elbspitze.de. weiter sollen noch persönliche eindrück der einzelnen fahrer folgen.

    hier nur kurz meine persönlichen emotionen:

    ich hatte wohl von den 14 startern die meisten jahreskm auf der uhr. damit wollte ich mich nicht brüsten, nein, ic wollte dieses mal sicher gehen, auch wirklich top vorbereitet zu sein. um auch noch das letzte fünkchen resignation zu löschen, wurde vorsorglich die übernachtung auf dem stelvio gewählt. nur aufgeben fällt leichter als ins auto zu steigen..tja und dann waren noch die bergenthusiasten sirko und thomas, die stets (und nur bei mir!) einhellig der meinung waren, wenn ich pillerhöhe oder was anderes auslasse, habe ich nicht gefinisht..ich gebe thomas recht, 2009 hätte mich diese ansicht periphär tangiert :P
    aber 2010 lief fü mich anders, ich quälte mich selbst berge hoch, stellte hm-reiche runden zusammen und griff mir selbst an den kopf, warum ich mich so mit meiner schwäche "berge" auseinandersetzte. am ende half es,
    trotz magenkrämpfe im inntal und 5 stündiger verstopfung durch affenähnlichen bananenverzehr entschied ich mich für die pillerhöhe.
    nachdem sich bis km600 bei mir kein nennenswertes leistungstief abzeichnete, folgten diese dann aber umso mehr in kurzen abständen in den alpen. jedoch beflügelte mich immer wieder der gedanke, gut vorbereitet zu sein und "mein ding" zu machen. auch das wetter spielte dieses mal mit. ich hatte also keine ausreden mehr, nicht zu finishen.
    und dann...nach dem 200m bergsprint zum tibethaus...alles vorbei...6 monate vorbereitung, die 10000km voll, die nervosität am abklingen, die emotionen am überkochen und nun....erstmal ein tal an leere...was kann diesem event, dieser strecke, dieser leistung noch das wasser reichen?
    ...ganz klar...ELBSPITZE 2011

    @stefan: ich bin nun schon zum zweiten mal (nach herrn scott!) der inspirator für die namensgebung von neu-cielabern..gern geschehen, aber in deinem fall hast du viel dazu beigetragen, als du früh morgens das kopftuch drübergestreift hattest und ich dich daraufhin als hexe bezifferte ;)
  • Schön, Schön. Wobei manche Schilderungen sind einfach nur abartig, pures Leiden eben, über dessen Sinn sich sicher streiten lässt. Aber Hauptsache alle sind (gesund) angekommen und das der Spass überwogen hat.

    Ihr redet immer von TV-Team - Gibts da noch was im Fernsehen zu sehen?

    Und wo ihr es schon ansprecht und aus reiner Neugierde :-). Was steht denn aufm Plan 2011? Noch länger und bergiger --> Zoncolan ;-)? Oder eher etwas "einfacher", wie Kitzbüheler Horn?
  • @robert: ein 2-köpgiges fernsehteam von meissen tv hat uns permanent begleitet und es wird wohl einen 5 minuten trailer in meissen tv geben, eventuell noch auf anderen sendern, wenn diese an bewegten material interessiert sind. auf der heimfahrt wurde schon über das ziel 2011 diskutiert und es hat sich auch schon was heraus kristallisiert...nur soviel...es wird kürzer, aber nicht zwingend einfacher...und jeder kennt das ziel..
    bleibt also gespannt... ;)
  • So, nun auch mein Senf zur Sache ...

    Tja, wo soll man anfangen, ist es doch schwer die vielfältigen Eindrücke, die, ob der frühen Startzeit, dem Schlafmangel oder später dem Zuckerdefizit im Hirn geschuldet, vorerst als ein recht unsortiertes Konklomerat im Gedächtniss gespeichert sind, in Worte zu fassen...

    Zu allererst ein herzliches Dankeschön an die Betreuer Wolfgang, Dietmar, Eckhardt, Sebastian und das Kamerateam für die perfekte Pausenlogistik, das Verpflegungsangebot, das Bewahren des Überblickes im finalen Turn und überhaupt einfach für die große Motivationshilfe, da kann man nur den Hut vor ziehen....

    Nachdem alle Vorbereitungen getroffen waren, sollte es also losgehen auf große Tour, bei der ich trotz guter Form von vornherein recht sicher sein konnte, auf der Strecke alle Höhen und Tiefen des Radfahrens durch- bzw. (hoffentlich ;-) ) überleben zu müssen. Vermutlich war deshalb meine Aufregung vor dem Start, zumindest im Vergleich zum Vorjahr, relativ gering. Der Gedanke, dass es sich einfach um Selbstüberschätzung handelt war deshalb ein Treuer Begleiter der letzten Tage vor dem Start. Allerdings fehlte auch für diese Einschätzung letztlich eine nötige Erfahrungsgrundlage, welche von allen Teilnehmern sicherlich nur die Grand Masters aus Meißen mit an den Start gebracht haben dürften.
    Insofern ging es also mal wieder, Ausgang zwar Ungewiss, aber von der Müdigkeit um 5 Uhr nach dreieinhalb Stunden Schlaf mal abgesehen, mit guter Physis und von nahezu idealer Wetterprognose optimistisch gestimmt, los in Richtung Stelvio, mit der Taktik nach Möglichkeit nur von Streckenabschnitt zu Streckenabschnitt zu denken ;-).
  • So kam es, dass ich mich, nachdem es früh morgens auf flachem Terrain momentan obligatorisch überhaupt nicht rollt, von der in Geising eröffneten Bergwertung dazu verleiten ließ das angesichts der vor uns liegenden Strecke völlig idiotische Gehacke erstmal mit zu machen, vorallem um den Kreislauf endlich bissel in Schwung zu kriegen. Sirkos Kommentar „So schnell bin ich hier noch nie gefahrn“ sagt eigentlich schon alles über den Sinn bzw. Unsinn einer solchen Aktion aus :-).
    Was soll's irgendwie gehört sowas auf alle Fälle mit dazu, weshalb der extremen Tempoverschärfung durch (O)Alex und danach Thomas auch erst einmal gefolgt werden musste. Allerdings siegte dann doch sowohl Vernunft als auch der noch müde Kreislauf, so dass ich mich in der zweiten Hälfte etwas langsamer ausrollern ließ. Die anschließende Abfahrt nach Dubi war durch den mittlerweile langsam aufkommenden Rückenwind so schnell wie selten, trotz Flatterjacke zeigte das Uhrwerk überwiegend ü 70 -nur vom Rollern- herrlich, endlich war ich halbwegs wach :-) und die Frühstückspause greifbar nahe. Das Verpflegungsangebot und der Appetit war Riesengroß, was, denk ich bei allen, den Optimismus zumindest den ersten Tag völlig problemlos zu überstehen enorm verstärkt haben dürfte. So rollte das Feld gut gelaunt mit leichter Brise im Rücken bei zunehmend sommerlichen Temperaturen gen Pilzen zur Mittagspause. Anschließend machte vor allem Stephan vorn ordentlich Dampf, so dass wir förmlich auf den Böhmerwald zu flogen, unterbrochen nur von der Schrecksekunde, in der Thomas dies wortwörtlich in die Tat umsetzte, sich dabei aber glücklicher Weise nicht ernsthaft Verletzte. Nicht auszudenken, wie es bei anderem Ausgang weiter gegangen wäre...
    Zur Bergwertung Böhmer Wald wurde vorn wieder ordentlich um die Punkte gekeult, begünstig durch das Rollerprofil und den Rückenwind haben sie alle auch die, die sich weniger um Bergpunkte scherten, völlig unbeschadet überstanden. Der folgende Dauerregen und Temperatursturz forderten dann erstmals ernsthaft die Moral heraus. Zum Glück liegt vor der finalen Abfahrt nach Deggendorf nochmal die Bergwertung Rusel auf der Strecke, so dass sich alle wenigstens nochmal ganz gut aufgewärmt im anhaltenden Regen nach Deggendorf stürzen konnten. Dieser ließ auf den danach bis zur Abendpause zu fahrenden 40 km endlich nach, so dass wir angekommen zumindest teilweise wieder getrocknet waren.
  • Dafür meldete der Kopf zunehmend Müdigkeit, die nach der Pause zwar erst einmal wieder verschwunden war, was aber vorallem an der Aussicht lag, geradewegs genau auf die nächste schon schön wetterleuchtende tief schwarze Gewitterzelle zu zu rollen. An deren Rand angekommen war die Straße wieder klatsch nass und es fing an zu tröpfeln, so dass spontan beschlossen wurde, 30 min zu warten, in der Hoffnung, dass das Wetter langsam aus dem Weg zieht. Im Nachhinein muss den erfahrenen Hasen aus Meißen, die eher gegen diesen außerplanmäßigen Stopp waren Recht gegeben werden, den wie sich zeigte, hätte es vermutlich doch nur wenig geregnet. Allerdings hätte erneute Nässe die Moral derartig sinken lassen, dass es mir im Nachhinein troztdem vernünftig erscheint, dort auf Nummer Sicher gegangen zu sein. Nach den mir endlos vorkommenden Km bis nur Mitternachtsspaggettipause waren glaub ich alle bis auf die „Hasen“ ordentlich angenockt, und jeder wusste, dass der nächste Turn bis Mittenwald lang werden wird. Unterbrochen von zahllosen Toilettenpausen zog er sich dann auch bis zum ersehnten Sonnenaufgang am herrlichen Walchensee in die Länge. Permanent musste gegen das Einschlafen angekämpft werden. Besonders im hinterem Teil des Feldes wurden meine Augenlieder jedes mal schlagartig Bleischwer, lediglich der Anblick der Alpen hielt die Augen auf Halbmast geöffnet. Dann auf den letzten 10 km bis Mittenwald ging es endlich mal wieder bergauf, und schlagartig rollte es auch schon besser.
    Das ersehnte Frühstück selbst war ein Hochgenuss: Schnitzel, Kuchen und Kaffee, ein wahres Gourmetfrühstück. Auch der Kopf wurde langsam wieder fitter, der Gedanke, dass es nur noch 170 km mit lediglich 30 km flachem Inntal sind und die Uhr gerade mal 7.30 Uhr sagt, war extrem motivierend, mit vollgestopftem Magen und Trikottaschen ging es los, endlich mal wieder :-).
    Der Buchener Sattel lieferte dann oben schon mal einen kleinen Vorgeschmack auf das, was an der Piller Höhe und am Stelvio noch wartet. Bewusst langsam fuhr ich die unerwartet auftauchende Rampe rauf, damit hatte ich absolut ni gerechnet, wie im Stredohori, ohne große Kurven einfach den Wiesenhang rauf asphaltiert, also ganz und gar Alpenuntypisch, in diesem Moment zum Glück auch was die Länge anging, denn so richtig wach war ich dann doch noch nicht, und der Körper eher mit der Verdauung von Schnitzel und Co. beschäftigt. Kurz hinter der Passhöhe dann der erste Ahaeffekt des Tages, der Blick ins 600 m unter einem liegende Inntal an einem Sommer verheißenden Vormittag. Die 70-Radattenabfahrt hob dann zusätzlich endlich mal wieder den Adrenalinspiegel, so, dass ich optimistisch blieb, die nächsten endlich letzten flachen 30 Km wach zu überstehen.
  • Der Talabwind bremste dort zwar bissel, räumte dafür aber die letzten wettertechnischen Zweifel aus, es lag ein perfekter Sommertag vor uns. Wie erwartet, trieb uns die Thermik regelrecht zur Piller Höhe rauf, was bei mir zumindest sogar nahezu schmerzfrei ablief. Ich vermute mal, allen bis auf Alex wird es wohl ähnlich ergangen sein, zumindest warn die Zeitabstände dort insgesamt sehr klein, und auch Alex kam oben an als ich gerade mal mit quarzen fertig war ;-) Der Ausblick dort ins Inntal und die gegenüber liegende Silvretta ist grandios, ein Hochgenuss, vergessen alle Müdigkeit, der Kopf war gerüstet für den Endgegner Stelvio. Die anschließende Adrenalinabfahrt war der Hammer, schon am Buchener Sattel war die Abfahrt herrlich, aber die von der Piller Höhe ist noch deutlich Adrenalinlastiger, allerdings zum Leidwesen von Felge und Bremsbelag :-).
    Danach die letzte größere Pause, in der endlich halbwegs erfolgreich ein Gebüsch gedüngt wurde, ging es bei Affenhitze und mittlerweile auch Talaufthermik auf ideal welliger verkehrsarmer Straße das Inntal rauf bis zum Abzweig Nobertushöhe. Vorher an der Grenze teilte sich dann das Feld endgültig auf. Die Meißner Rolf, Andreas und Reinhard, diesmal an der ausgegebenen Startzeit festhaltend, waren schon ab der Pause vorraus. Thomas und (O)Alex fuhren weiter, nachdem das zügige Tempo in der Verfolgertruppe einigen doch zu hoch war. So machten wir an der Grenze zur Schweiz noch einen kleinen ausserplanmäßigen Stopp, in der sicherheitshalber die Ausweise eingepackt, und das Feld endgültig in ein Gruppetto und mehr oder weniger versprengte Verfolger geteilt wurde. Nachdem das alles soweit geklärt war, ging es zusammen mit Sirko auf die Verfolgungsjagd. Recht schnell kamen wir zum Abzweig Nobertushöhe und wie eigendlich zu erwarten war haben uns die Schweizer Grenzbeamten nur komisch angeschaut, als wir bremsend signalisierten, dass sie unsere Ausweise auch sehen können, wenn sie wollen, wollten sie aber ni...
  • In der Auffahrt zur derNobertushöhe überdachte ich dann nochmal den Ernst der noch vor uns liegenden Strecke, und stellte fest, dass zu allererst, das den Verdauungs-und Magenproblemen geschuldeten Nahrungsdefizit beseitigt werden müsse, wenn die Verfolgung denn den Hauch einer Erfolgschance haben solle. Folglich stopften wir uns, während wir entsprechend langsam rauf rollerten, den kompletten Inhalt der zum Glück recht gut gefüllten Trikottaschen in unsere Bäuche. Oben angekommen, gabs noch zwei drei Stück Kuchen obendrauf. Mit bissel Gel, 'ner Notcola + Banane in der Tasche und frisch aufgefüllten Flaschen ging es schleunigst weiter.
    Der Rückenwind pustete uns förmlich über den Reschenpass, und endlich lag das beeindruckende Ortlermassiv vor uns. Auf der Reschenpassabfahrt nach Prad überholten wir die Altmeister aus Meißen, die aber auch in Sachen Ortskunde die Nase vorn hatten. So kam es, dass wir sie kurz nach Anstiegsbegin nochmal überholten, ich dachte beim Erkennen der Trikots schon, wir hätten Alex und Thomas vor uns, aber dem war dann doch nicht so ;-).
    So ging es also mit kurzen Glückwünschen, den Berg endlich erreicht zu haben vorbei. Den Berg selber, hatte ich unten völlig anders in Erinnerung. Die Steigung geht ja direkt Ortsausgang´Prad ordentlich los, und das dazu in der prallen Nachmittagssonne, da war ich schon bissel Baff ;-)
    Aber egal, es rollte vorerst völlig problemlos halbwegs zügig. Bedenken, dass dieses Tempo auf Dauer zu hoch sein könnte, wurden diesmal von vornherein ausgeblendet, schließlich sind wir so oder so nahezu am Ziel :-). Kurz hinter den ersten beiden Serpentinen tauchte OAlex vor uns auf, dem Fahrstiel und Tempo nach zu urteilen mittlerweile deutlich gezeichnet. Da Sirkos Bruder mit einem Begleitfahrzeug dort wartete, hielt ich an um mir vorsorglich die Flaschen nochmal komplett zu betanken, immerhin, ich hatte seit Prad bestimmt fast 'ne ganze Pulle leer gemacht, Sirko fuhr derweile weiter.
  • Alex beim überholen kurz ermutigend versuchte ich mich langsam wieder an Sirko ran zu arbeiten. In Trafoi aß ich vorsorglich noch 'ne Banane, dahinter dann die Anfeuerungsrufe von Thomas's Verwandschaft, noch rollte es richtig gut und ich hatte den Eindruck Sirko tatsächlich wieder etwas näher gekommen zu sein. Allerdings fing es kurz danach an im Bauch rumoren, keine Ahnung ob's an der Banane lag, auf alle Fälle hörte es in den folgenden Rampen ziemlich schnell auf zu rollen. Also Kette ganz nach links und trotzdem fand sich kein Rhythmus mehr. Den Verfolgerblick nach Sirko (dass ich Thomas sicherlich nicht mehr vor dem Ziel sehen würde war mir eigendlich schon unten halbwegs klar ;-) ) konnte ich mir ab jetzt auch sparen, statt dessen lenkte ich mich mit der berauschenden Aussicht auf die Gletscherberge gegenüber vom momentanen Tief ab. Weiterhin ein Hochgenuss, auch wenn es zu diesem Zeitpunkt eher als Würgen denn als Fahren bezeichnet konnte. Kurz vor der Franzenshöhe hab ich dann doch mal ausgeklinkt um auch nochmal genauer in die Notcola zu schauen, was allerdings nicht wirklich was gebracht hat. Die Passhöhe nun immer vor Augen ging es sehr langsam wieder etwas besser, allerdings waren weder Thomas noch Sirko weit und breit zu sehen. Statt dessen entdeckte ich, dem Ziel auf vielleicht 300 Hm nahe gekommen, paar 100 m unter mir Rolf meine Güte, aber war ja klar das er gewiss keinen derartigen Einbruch haben wird, so kamen mir der völlig absurde Gedanke, dass ich am Ende kurz vorm Ziel von ihm noch versägt werden könnte. Also noch einen kurzes Innehalten mit Cola, dann die Terrasse am Tibethaus fixiert, Kette nach Möglichkeit doch nicht mehr ganz Links, und rauf, Ortler und Co., leicht schmerzende Knie und die völlig käsig weichen Beine waren ab da Wurscht. So ging es dann die letzten 3 km in Trance doch noch halbwegs gesittet bis zum Tibethaus.
    Wahnsinn, tatsächlich angekommen, nun konnte damit begonnen werden das langsam zu realisieren. Dies war allerdings angesichts der auf den leiernden Kopp brezelnden Sonne nur langsam möglich. Entsprechend wurde der Gedanke ans sofortige Finisherpivo vorläufig verworfen. Die Aussicht von der Terrasse war vorerst berauschend genug ;-). Erst zum abendlichen Spagettiessen schien mir der rechte Zeitpunkt gekommen zu sein.
  • Es war völlig syrreal, von dort oben auf der Terrasse hängend runter zu schauen, wie einer nach dem anderen ins Ziel gelangt, ob nun Jens als Nichtbergfahrer, der auf den letzten 300m nochmal richtig Fahrt aufnahm, oder Rolf der Altmeister, der mit schon an der Passhöhe geöffnetem Bier in der Hand lediglich eine dreiviertel Stunde nach Thomas souverän als die letzten Meter hoch gerollert kam und so fitt wirkte als könnte er gleich noch bis zum Gavia weiterfahren, Maik aus dem absoluten Flachland kommend, der sich mit unglaublicher Willenskraft die Serpentinen hoch arbeitete, Stephan, der sich das 42er Blatt verordnet hatte um schneller oben an zu kommen, oder Alex, der die Kraft aufbrachte, wieder aus dem Auto auszusteigen, um zumindest den halben Anstieg gefahrn zu sein, kurzum, es war einfach Großartig mit euch Unterwegs gewesen zu sein.
    Ich zähle auf Euch alle (inklus. derer die krankheitsbedingt leider kurzfristig absagen mussten) zur nächsten Elbspitze!!!

    Gruß
    Sebastian
  • wann und wo wurde/ werden den bilder im fernsehen zu sein oder alles schon vorbei ?
    gibts da vielleicht nen video ?
  • Habe mal den Polar ausgelesen. Schnitt Norberthöhe - Prad war 38,2 km/h am Stelvio ziemlich exakt 120 min bis Tibethaus. Zeit für Norberthöhe 22 Minuten.

    Videos haben wir noch nicht Thomas, soll irgendwann bei Biwak ausgestrahlt werden. Wir bekommen da ne DVD kannste Dir sicher mal reinziehen irgendwie ....
  • [cite] Gourmet:[/cite]
    Videos haben wir noch nicht Thomas, soll irgendwann bei Biwak ausgestrahlt werden. Wir bekommen da ne DVD kannste Dir sicher mal reinziehen irgendwie ....

    was is'n biwak und wann und wo kommt das ?

    dvd wäre cool :)
  • also ich habe einige fotos und paar videos gedreht und werde sie zeitnah einstellen.
    professionelle fotos und filme gibts wenig später. den sendetermin im fernsehen erfahren
    wir auch sehr kurzfristig. aber wir werden euch gern darüber informieren..
  • hallo an alle Langstreckenfahrer,
    erst mal meine Hochachtung für die erbrachte Leistung, nicht wegen der Höhenmeter und der Streckenlänge, aber das ganze in der Zeit mit so nem Tempo, Hut ab.

    Nun zu meinem Anliegen, fährt von euch jemand den Sachsentausender?
    wenn ja würd ich mich gern mal absprechen, bin noch nicht im klaren mit mir, ob oder ob nicht.
  • Nachdem ich mich nun auch hier zwecks Koordinierung weiterer gemeinsamer Ausritte im Dresdner Umland angemeldet habe, möchte ich auch versuchen meine Eindrücke – eventuell nicht ganz so wortgewaltig – zusammen zu fassen:

    Die Aufregung hielt bei mir trotz der widrigen Umstände sehr in Grenzen, so dass ich sogar in der Nacht vor unserem Ritt eigentlich keine Schwierigkeiten gehabt hätte zu schlafen, wären da nicht lauter bekackte Jugendliche auf der Feuertreppe vor meinem Hotelfenster rumgeturnt. Das einzige Problem für mich: wo bekomme ich vor dem Start noch einen vernünftigen (!) Kaffee her? Glücklicher Weise war die Rezeption des Hotels und somit auch die Kaffeemaschine 24h besetzt: einzig wirkliches Problem gelöst!
    Die ersten kms bis Zinnwald gingen dann doch eher zäh an. Die Bergwertung ebenfalls aber da wollte und konnte ich ja sowieso nichts versuchen/ausrichten! Einmal den Kreislauf richtig hoch gefahren lief es dann aber und ich konnte auch Druck aufs Pedal bringen, auch wenn sich die Synchronisation mit dem Leistungsmesser hinterer Reihen etwas schwierig darstellte.
    Naja, und dann wurde halt irgendwie Fahrrad gefahren, oder?! Auf jeden Fall ist es in so einer Gruppe deutlich kurzweiliger als alleine einen 400er o.ä. zu absolvieren! Mit anderen Worten die Zeit und Kilometer flutschten einfach! Die Regenfahrt in Kombination mit einem „angeflauten“ Magen war zwar dann wieder eine kleiner Dämpfer, aber mit trockenen Klamotten und Nudel-/Kartoffelsalat im Magen ging es wieder aufwärts!
    Als dann aber klar wurde, dass sich die Gewitterfront über unserem nächsten Zwischenstopp aufhält ging die Laune in den Keller … schon wieder nass werden?? Ne, echt keinen Bock! Entsprechend froh war ich über den Entschluss, der (Psycho-)Terrorzelle etwas Vorsprung zu gewähren – auch wenn diese Unterbrechung im Nachhinein betrachtet unnötig war.
    Bis Zorneding fühlte ich mich wieder richtig gut, was mir auch die verlängerte Pause mit sage und schreibe 20 Minuten Schlaf nicht zu Nichte machen konnte. Danach gesellte sich Uwe zu uns und so fuhr es sich reichlich locker in den Sonnenaufgang … ja, und dann wurde es eng: Ständig auf das HR des Vordermanns starren führte schnell zur verschobenen Optik und ich lies mich Hinten ein wenig raus fallen um niemanden zu gefährden (im Nachhinein betrachtet ging es anderen wohl schlimmer als mir und die fuhren „munter“ weiter im Feld …) Dieser Zustand änderte sich nur geringfügig bis zur Pillerhöhe da am Berg kein Platz mehr für Müdigkeit bleibt. Bei gefühlten 40° bin ich aber ganz schön verreckt und hatte danach eigentlich keinen richtigen Druck mehr auf dem Pedal, bzw die Bereitschaft zum Schinden war einfach aufgebraucht! In der Abfahrt habe ich dann auch noch meine VR-Felge geschrottet was mich untypischer weise selbst jetzt noch nicht aufregt ... (das kann nur bedeuten dass ich die ganze Elbspitze noch nicht realisiert habe)
    Nach der Pillerhöhe ist dann irgendwie das ganze Feld auseinander gefallen oder war das die offizielle Eröffnung des Rennens? Egal: das hatte ohnehin keinen Einfluss auf mein Vorankommen ich hab also auf Sparflamme gestellt und bin mit dem „Peloton" weiter gerollt bis nach Prad (die Norbertshöhe ist mMn vor dem Stilfser und nach der Piller nicht weiter erwähnenswert gewesen) und dann jeder für sich. Zwei mal am Stilfser noch außerplanmäßig verpflegt worden, der Zahnschmelz mehr als angegriffen von den Zuckerkanten und eigentlich gingen nur noch Bananen rein, auch wenn mir die beim Radeln gar nicht taugen ... aber nach 770km ist wohl alles ein wenig anders
    Letztendlich inklusive Pausen den Stelvio noch in etwas weniger als 2:40 rauf gekrochen ... welch grandiose Zeit
    Aber ehrlich gesagt bin ich damit mehr als zufrieden: angekommen und nicht als letzter!!

    Dass die ersten drei Plätze letztendlich so aussehen, wie sie aussehen war klar - die Jungs sind einfach zu hart drauf! Meinen größten Respekt haben aber die drei: zwei mal ü40 einmal ü50, mächtig Druck auf dem Pedal - besonders letzterer - und allesamt extra harte Knochen auf der Langstrecke (wenn ich mal groß bin möchte ich auch so Radfahren wie ihr). Meine Statistik ergab in der Summe dann tatsächlich 10h Pause! Kein Wunder, dass das die Routiniers etwas gelangweilt hat.

    Mein besonderer Dank gilt neben den Organisatoren den Betreuern die diesen Ritt zu einer quasi sorgenfreien Tour gemacht haben – Danke!

    Die Ziele für 2011 sind also auch schon gesteckt:
    - effizientere Vorbereitung = weniger Brechstange
    - etwas mehr Rücksicht auf den Körper = keine krankheitsbedingte Trainingsunterbrechung
    - durchschnittlich weniger als 60min Pause auf 100km
    - in der ersten Hälfte der Finisher ankommen


    Soviel aus Bayreuth! Ich freu mich auf den nächsten Höllenritt in und um Dresden ;)
  • danke viewsonic, krasse show, in welchen medien überall davon berichtet wird.
  • Hier nun ein video
    , zusammengeschnitten mit paar fotos..hoffe, es gefällt. gruß jens
  • H I E R ist ein professionelles Video vom Fernsehteam .... ich muss jetzt wieder los aufs Stilfser Joch ... !
  • genialer gehts nicht..tja die profis haben eben mehr ahnung, echt super geschnitten..nie lagen leid und freude so nah bei einander wie in diesem video ;)
  • Ist wirklich gut gelungen. :)

    Kann man aber außerhalb Sachsens vermutlich nur mit Untertiteln zeigen. ;)
  • [cite] Lippi:[/cite]Ist wirklich gut gelungen. :)

    Kann man aber außerhalb Sachsens vermutlich nur mit Untertiteln zeigen. ;)

    Das habsch mir och gedacht! ;)
  • Hehe, ja der Dialekt ist schon lustig :)

    Ich freu mich schon auf die große Reportage :)
  • die meisten die mitgefahren sind kennen ja die fotos von rene,

    hab die auswahl gerade zum ersten mal gesehen

    wer sie noch nicht kennt:

    http://www.flickr.com/photos/30285011@N03/
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