Hi Leuz,
da habe ich heute die armen Krupkabezwinger vergackeiert - ich musste ja
über das Müglitztal fahren. Was nicht einfach war, denn dieses war bei
Dohna gesperrt; der Fußweg hoch zum Marktplatz blieb der einzige Berg
über 10% heute (15%).
Weswegen ich poste: Ich habe einen weißen Fleck auf meiner geistigen
Landkarte der drei tschechischen Mittelgebirge entdeckt, nämlich im
Westen vom Milleschauer. Ich bin zwar schon zweimal über Stepanov-Lukov
nach Milesov gefahren, und die Straße ist inzwischen auch piekfein und
bietet überraschende Blicke auf den Milleschauer gegen Ende, aber weiter
südwestlich war ich noch nicht.
Die Tour steht jetzt unter
http://home.wtal.de/rwobst/tvz.html#86 und
fiel mir bei der Hitze schwer, hat aber tolles zu bieten. Ach ja, das
Wichtigste gleich zuerst: Die Abfahrt nach Hrob wurde gemacht, die
Löcher sind alle weg. Ganz unten hoppelt mal eine Stelle, die anderen
sind höchstens rau.
Der Hatsch aus dem böhmischen Becken bis hoch nach Tvrdin ist immer
mühsam; die Straße ist noch genauso huckelig wie am 7.7.07 mit Lippi und
Radralf (zur Erinnerung: das war die 300er). Aber ab Merunice bin ich
heute links hoch und dann nochmal links hoch nach Cerveny Ujezd. Total
einsam - und ausgerechnet dort sehe ich einen Rennfahrer! Ist mir noch
nie passiert :-) Ab Ujezd eine fetzige Waldautobahn hoch bis auf ca.
575m mit bei klarer Sicht garantiert tollen Blicken in die Ebene und ins
Eger"tal". Heute schauten von der Witeska Bouda bei Mikulov aus selbst
Milleschauer und Boren nur mit den Spitzen aus dem Dunst heraus.
Die Abfahrt hinunter nach Skalice fetzt, und die Auffahrt hat eine
18%-Rampe - ich hab's nachgemessen, bin extra umgedreht. Ist zwar nur
ein kurzes Stück, aber man hat dort ausreichend was in den Beinen. Dann
kommt mal richtig Piste, doch man kann die Löcher umfahren. Ab Abzweig
Lhota alles spiegelglatt und vom Feinsten. Die Gegend sucht
ihresgleichen - man steckt mittendrin in den ganzen Kegeln, die einen
umgeben, wenn man von Milesov nach Vlatislav/Trebenice fährt (heiße
Empfehlung!). Der Lipska Hora von hinten sieht steil aus der
Milleschauer höchstpersönlich. Und den Lovos hatte ich echt schon mit
dem Milleschauer verwechselt, so spitz wirkt er von dort. Nur die
Richtung stimmte nicht. Wenn es klappt, ein Blick gleich unten;
ansonsten findet Ihr die Bilder einen Monat lang unter
http://www.rotweinundradieschen.de/millWO.zip
(O = Buchstabe groß-Oh).
Vielleicht habe ich den Bergfexen damit sogar was Neues erzählt ;-)
Bin dann nach Brezno/Velemin und "wie üblich" nach Litochovice; man
kommt jetzt ungeschoren über die Autobahnbaustelle, die Straße ist
fertig. Nur die Serpentinen sind noch löchrig. Wenn man dann weit
elbabwärts auf die E30 kommt, muss man die leider bis Usti durchhalten.
Ganz früher war mal eine Fähre nach Libochovany da, die ist sicherlich
weg (und die total schräge bei Mal Zernoseky fährt nur halbstündlich).
Es wurden am Ende 240km und 2200Hm, wegen der Hitze und meiner ewigen
Probleme am Berg nur 22.5 Schnitt, aber ich bin angekommen und am Ende
lieber die Schillerstraße hoch, als mir ab Pirna noch mehr Elbradweg
anzutun ...
Übrigens ist mein Job bei Heidelberg jetzt beendet; wenn ich mich mal
gut fühle, komme ich auch ggf. mal wieder zum Watzke :-)
Ciao
Zwinki
Kommentare
Auch wenn zumindest die 18% Rampe in Drevce einigen Verdächtigen (u.a. mir) schon bekannt ist. War zum Glück damals recht entspannt, zum einen, weil einen damals nach dem Rip, vorerst nichts mehr so schnell aus dem Sattel holen konnte, zum anderen, weil des Büffels Cube einen rabenschwarzen Tag hatte und dort gerade zum Akt 2 "Kurbel ab" (von insgesamt Vieren :-) ) vorangeschritten war. Hab die anschließende Abfahrt nach Bilina über Mukov und Razice als sehr schön, also sicher auch hochzu absolut lohnenswert und sicher nicht zu kurz, in Erinnerung.
Die Strecke von Milesov nach Vlastislav/Trebenice kann ich ebenfalls nur empfehlen, auch wenn man in diese Richtung ausdrücklich KEINEN nennenswerten Anstieg oder gar Berg hoch fahren muss, is einfach 'ne wahnsinns Gegend. Sind den Abschnitt dieses Jahr auf Etappe 1 gen Slovenien lang gekommen und, wegen des leidigen Zeitplans, dort nur äußerst ungern nicht gleich für'n paar Tage versumpft ;-)
Für Nostalgiker lohnt es sich übrigens vielleicht auf die Fähre bei Zernoseky zu warten. Zumindest vor 6 Jahren war das noch ne gemütliche Nussschale namens Ludmilla.
Grüße