Hallo Sportfreunde,
da ich irgendwie überhaupt nicht zum radeln komme möchte ich am übernächsten WE gerne ein paar Kilometer nachholen und eine längere Strecke fahren. Da ich schon bei der Kralova-Runde mit dem Start von 0 (gar nicht fahren) auf 100 (Langstrecke) gute Erfahrung gemacht habe würde ich gerne Sa Nachmittag schon losfahren wollen oder quasi Sonntag Nacht. :-)
Strecke ist mir eigentlich egal. Sollten aber schon +400Km werden, aber keine Hochgebirgsrunde.
(Baden an der Ostsee, Thüringer Wald - Gr. Inselsberg, Bayrischer Wald - wobei da gerade RTF ist, ???)
Ist ja noch ein bisschen Zeit. Vielleicht hat ja jemand Lust mal seine persönliche Tageskilomermarke aufzustocken.
Sport frei!
Martin
Kommentare
Ich bin ja prinzipiell einer derartigen Langstrecke gerade nicht abgeneigt - und werde die nächsten Tage bestimmt gut nutzen können, um meinen Beinen eine kleine Erholung und Aufbauphase zu gönnen. Ich denke nur, dass ich gern einen Rundkurs hätte - Baden an der Ostsee fällt damit schon mal weg. Zudem ist mir der Weg dort hin einfach viel zu flach. Ein bisschen hügelig darf es doch schon sein, oder?
Ich finde ja Thüringen durchaus schön - da hat man nur selten Zeit Langeweile zu empfinden, da es die ganze Zeit hubblig zu geht und man kommt auch auf recht guten Strecken wieder zurück nach DD, wenn man es denn möchte. (so könnte man sich überlegen über das Vogtland zu kommen und ein bisschen die Südhänge des Erzgebirges einzubinden... nur so als Idee...)
Du rufst hier zur Nachtrunde auf, richtig? Dann will ich mal zusehen, dass meine Lampen dafür gerüstet sind.
Das hier ist zwar noch keine 100% prozentige Zusage, aber ich denke um die 80% sind es schon. Ich könnte mit einer Strecke bis ... na sagen wir mal 450km gut leben. Das sollten meine Beine durchaus durchstehen können, wenn es denn nicht zu orkanartig wird.
Hast du eigentlich ein Navi? Nur mal so als Frage...
Grüße
Knusperhexe
das hört sich doch schon ganz vielversprechend an! Interessanter Vorschlag deinerseits. Richtung Norden käme auch nur in Frage, wenn ich a) alleine fahren müsste & b) spontan überhaupt keine Lust haben würde auf Berge & c) es mehr als 500Km werden sollen, da alles flache Einöde ist.
Entweder gen Westen wie du es vorschlägst (kannst ja gerne mal 'ne Runde zusammenstellen), gen Süden ala 460Km Vorbereitungsrunde Elbspitze (würde ich auch mal nachfahren wollen) oder gen Osten ins Riesengebirge.
Plädiere auch für einen Rundkurs, da ich Sonntag Abend/Nacht zurück sein muss und nicht ewig im Zug sitzen möchte.
Garmin ist vorhanden! Wetter soll ja soweit passen, über die Startzeit kann man sich ja dann verständigen.
Noch jemand Lust?
wo fängt bei DIR "hüglig" an? ;-) :-)
also 13Hm/km sind ja bekanntlich flach, dann geht hüglig bei 15 und bergig bei 20Hm/km los? ;-)
macht bei 400km dann 6000Hm. naja, so lang es keine sinnlosen bergsprinthackerein gibt, würde das selbst mich als genüsslicher bergbummler nicht abschrecken (oder ihr müsst das warten einfach in kauf nehmen)
also ich meld mich hiermit mal (wieder), dass ich prinzipiell den langstrecken ja nie (bzw immer noch nicht) abgeneigt bin :-)
bzgl letztes juliwochenende mal ein gaaaaanz unverbindliches "vorgemerkt" (bin aber zu aktuell geschätzten 75% auf der strecke DD-prag-wien-budapest unterwegs!)
unabhängig ob das wochenende bei mir klappt oder nicht, würd ich gern diese saison noch eine brockenrunde (egal ob nur hin mit harzrundfahrt & zugrückfahrt oder hin+rückradeln) und pragumrundung (je nach gusto mit zentrums-knödel) absolvieren. beide runden kann man je nach teilnehmerwünschen mit wenig, viel oder sehr vielen höhenmetern garnieren.
das vielleicht noch so für die ideenkiste...
Routenvorschlag 1
Den Brocken würde ich auch noch mal besuchen wollen. Weiß aber nicht wie meine Zeit nach dem Juli bestellt ist.
Zur Startzeit: Ich habe bereits ganz gute Erfahrungen damit gemacht, am Nachmittag zu starten, die Nacht durch zu fahren und dann Mittags anzukommen. Die Nacht zieht sich irgendwie nicht so ewig und man hat bis zur Nachtfahrt auch schon ein paar Meter geschafft und hat durchaus die Möglichkeit gehabt, seinen Proviant noch etwas nachzufüllen.
Plädiere deshalb auf eine Startzeit von etwa 16:00.
Andere Zeiten sind aber auch akzeptabel.
Grüße
also Brocken habe ich schon beim Abfahren der "Quali-Runde" dieses Jahr erklommen. Diese Tour war mit den 370Km auch meine Weiteste für dieses Jahr. (Aber bitte nicht nochmal dieses WE!) Also keine Angst den Zweiflern vor der langen Strecke. Alles über 370Km ist auch für mich unbekanntes Terrain.
Knusperhexe, deine grobe Strecke gefällt mir auch. Gerade weil ich da auch noch nicht weiter als Oberwiesenthal war und die ständigen Huckel auch der Müdigkeit entgegenwirken.
Ansonsten kann ich nur nochmal meine Begeisterung für die ES-Pragumrundung zum Ausdruck bringen...lang und hügelig und bereits fertig geplant! ;-)
@ Mister X: Also ich schaue da nicht so drauf, ob 12Hm oder 15Hm etc., sondern das bei einer Runde alles ein bisschen dabei ist. Mal knackig, dann Rollerberg und auch gerne mal Highspeed bergab.
Da es für mich dann auch eine +400er Jungfernfahrt wäre muss ich also auch schauen, wie ich mit der Distanz und Huckeln klarkomme. Gerade beim Schlussstück der ES-Vorb.runde wirds interessant dann interessant.
Wollen wir uns auf die Pragumrundung einigen?
Da ich Samstag aber von 8-17 bei einer Fortbildung bin geht bei mir aber echt erst ab 18Uhr! Oder, da es ja letztendlich nicht so lang geht gerne auch Punkt Mitternacht?!
Knusperhexe?
Mister X?
andere Interessierte?
Sport frei!
Hier mein Vorschlag: (ob es überhaupt für mich machbar ist, wird sich zeigen. Ansonsten geht es dann halt flach die letzten Kilometer nach Hause. Warum auch immer...ich musste als finalen Knockout noch Krupka mit einbauen! ;-)
Als Startort habe ich mal den Kaufpark genommen. Wäre von Striesen noch okay und für mich auch mit 10Km An- & Abfahrt. Ich hoffe du Mister X kommst nicht aus dem weit entfernten Pieschen & Co. ;-)
[gpsies]vupfgwhtdfolihyu[/gpsies]
PS: Wer trägt meine Verpflegungs-Reisetasche?
bei mir sind zur zeit planungen mit ausblick >5 tagen einfach zu organisatorisch schwierig, was auch der grund ist, dass ich in letzter zeit selbst kaum rundenvorschläge eingebracht habe, weil ich eben nie viele tage vorher weiß, ob's klappt oder nicht. aber das soll dich/euch ja nicht vom radeln abhalten :-) ich häng mich halt mit rein, oder eben nicht
ALTERNATIV zur "pragumrundung" kann man auch einen ausgeweiteten sachsendreier als langstreckenrunde fahren!
city-city-city sind grob 300, außen rum entsprechend mehr. auch hier hat die runde den vorteil, dass man je nach geschmack mehr oder weniger höhenmeter einbaun kann. und wenn man gegen den uhrzeigersinn fährt, und in chemnitz noch 80% akkuleistung hat, dann einfach augustusburg/leubsdorf/eppendorf/brand mitnehmen und über dipps ins elbtal kullern ... spätestens dann sollten die beine etwas merken...
vorteil dieser runde ist auch nicht nur die variabilität der streckenführung, sondern - und das beziehe ich persönlich bei meinen langstreckenrunden immer mit ein - dass der abstand zur heimat immer relativ gering ist & es ausreichend öfftl verkehrsmittel gibt, mit denen man bei hungerast oder böser panne entspannt zurück zuckeln kann.
jeder, der einmal in der tschechischen pampa mit sonnenstich oder schaltwerksdefekt hing, weiß, was ich meine....
der war gut, hunderte km anvisieren und dann über anfahrtsweg schreiben ;-)
bitte? was is'n das?
verpflegung nennt sich visakarte ...
Ich entnehme daraus, dass der Kaufpark für Dich als Startort okay ist und du dich tierisch auf Krupka zum Ende hin freust! Perfekt! Dann noch Uhrzeit 18:00Uhr und alles läuft wie gemschiert!
:-)
Martin
DD-Budapest hatte ich auch schon als Alternative zur Kralova-Runde im Kopf. Allerdings fährt ab Budapest nur der 5 Uhr Zug wieder nach DD und ich wollte ungern wieder halben tag im Zug sitzen und muss auch Montag früh wieder in DD sein. Also ist die Runde für mich nicht geeignet.
Okay, also warte ich mal ab was Knusperhexe sagt und du entscheidest dann einfach sponatn, ob du dich meiner/unserer (80% Zusage habe ich ja ;-)) anschliessen möchtest.
Ahoi
wenn ich deine auf-&ab-runde sehe ... dann weißt du aber schon, wie oft du/ihr da auf mich warten müsstet? ;-) ich sag's ja nur offen & ehrlich - nicht dass sich dann - wie bei diversen tschechen-höhenmeter-gekloppe-runden im nachhinein darüber ausgelassen wird ...
;-)
och ich sag mal so, mir war & ist immer alles recht, SOLANGE mir NICHT verwehrt wird, MEIN tempo zu fahren ;-)
DD-Wien-Budapest peile ich aber mit gepäck an ;-) - wenn es denn dazu kommt
... gourmet, degga, (f)/(o)-alex, bergfex, lippi, scotty (???) ... da gibts bestimmt noch paar ...
Na wie dem auch sei - Kaufpark Nickern ist ein guter Treffpunkt, da komme ich gern und leicht hin. Deine Runde mit Krupka als Schlusshubbel gefällt mir, denn ich habe dort ja noch die 20:00 für Christ Ian zu knacken... und nach 400km sollten man doch wirklich warm gerollt sein... ;-)
Was Verpflegung angeht - so kann ich gern meine Visakarte einpacken, aber ich denke, für die bekomme ich momentan auch nicht viel mehr als e´n Appel und´n Ei. Werde also versuchen gröbstenteils autark zu sein und nur für eine Einkehr/Rast eine größere Kaufoffensive die sofort vetilgt wird zu starten.
Da es für mich und mst dieses Jahr locker die längste Strecke ist, denke ich auch nicht, dass wir all zu sehr durch die Gegend heizen werden - zu unsicher ist man sich über die eigenen Beine, wie sie denn am Ende noch auf dem Pedal stehen. Ich denke also nicht, dass du dir all zu viele Sorgen machen solltest dass du dein Tempo nicht fahren darfst.
Was dein Sicherheitsprinzip mit den öffentlichen Verkehrsmitteln angeht - so ist das ein durchaus gesittet vernünftiges Prinzip, aber in manchen Fällen ist es einfach nur hinderlich. Wer wunderbare Landschaft und dabei inklusive eine Pragumrundung haben möchte (HIER! ICH!! Will will will...!!), der sollte auch mal über die Vernunft hinweg sehen können, sonst kommt man ja nie vom eigenen Krankenhausbezirk weg. ;-)
So, noch was vergessen? Denke nicht - 18Uhr ist auch ein guter Startpunkt, wenn dir (mst) das reicht, um alles zu packen/anzuziehen/durchzusehen...
Grüße
lasst´s knuspern
naaar .. die fahren doch nur noch mit Begleitteam. :P
Ciao
Zwinki
18 Uhr schaffe ich..nur mit dem Ausschlafen an dem Tag wird halt nix. Aber das passt schon. Laut den Elbspitzberichten soll ja ein Fahren an der Front gut gegen die Müdigkeit helfen! Muss ich dann wohl mal ausprobieren zwischendurch.
...und viel zu schnell!
Verdammt, du hast mich durschschaut!
Yeah, ich fürchte du versuchst es zumindest! Freu mich bei dem Spaß dabei zu sein!
Ich erinnere Dich bei Bedarf! ;-)
Was ich im übrigen noch recht interessant finde, ist, dass diese Bemerkung von dem Mann mit dem Hüftbeutelchen kommt.... winke winke
Des weiteren - neben den Sticheleien - würde ich noch anmerken wollen, dass ich mich sehr auf diese Ausfahrt freue. Komme gerade erst so richtig in Rad / Langstreckenstimmung und dabei ist das halbe Jahr schon rum. Ich hoffe es ergeben sich bis September noch ein paar Möglichkeiten, weitere Langstrecken in Angriff zu nehmen. Da fällt mir ein, gibt´s nicht immer Ende Juli so was, was sich "Heimat Strong" nennt? Warum hört man davon bisher eigentlich noch nichts?
Ansonsten zur Fahrt selbst - vorn fahren bei zwei Leuten sollte homogen gestaltet werden. Ich denke, du hast schon mal eine Nachtfaht hinter dich gebracht? Meine erste Nachtfahrt, die ich alleine unternommen hatte, gestaltete sich als echt schöne laue Nachtfahrt - mit dem Hang zur Müdigkeit pünktlich zum Sonnenaufgang. Ist eigentlich immer so, dass man dann wenn es kälter wird anfängt mit dem eigenen Körper zu hadern... wir sollten uns also vor allem darauf einstellen in der Dämmerung uns gegenseitig ein paar Witze zu erzählen.
Ich denke, ich werde froh sein, wenn ich Krupka unter 30:00min bewältigen werde. Aber nichtsdestotrotz würde ich da gern "reinknallen". ;-)
Weitere Rücksprachen werden folgen, es ist ja erst Montag...
Genau, ganz gechillt!
Also mit Witzen kann ich leider überhaupt nicht dienen! Aber ich steuere gerne etwas Musik im Querbeet-Stil bei!
Nachtfahrt ab Mitternacht halt in den Harz! Müdigkeit war okay, nur halt so gegen 5Uhr ganz schön frisch! Aber wir wollen nicht jammern, das kommt dann erst nach dem ersten Kilometer Krupka!
naja, das wissen ja ni alle ;-)
so schönes gleichmäßiges ausdauerndes tempo ist halt ni für alle was
winke winke zurück :-) :-)
du wirst lachen, meine wind-®enjacke habe ich gestern nach der TdT auf der abschließenden abend-sächs-schweiz-runde sogar noch gebraucht, das war nämlich noch ganz ar*kalt auf dem sonnenuntergangsrückweg
na und so eine "verpflegung" ist natürlich auf langstrecken unentbehrlich und ist nicht mit einer visakarte zu ersetzen ;-)
??? höh ???
genau :-) und deshalb setz ich mich jetz auf mein radl und dreh die 18uhr-runde ...
Langstreckesaison ist sowieso leider vorbei für mich, ich muss den Kopf jetzt mal freikriegen für den Endspurt im Studium.
Viel Spaß bei der Pragumrundung, die ist wirklich HC und eine vorzügliche Wahl eurerseits. Wir hatte ja abgekürzt, dennoch hats mich bei km 320 in Krupka total gesprengt.
Bin gespannt auf die Berichte!
Ciao
Sirko
Keine Strong ist ja wie ein Jahr ohne Weihnachten Sirko ;-) aber Weihnachten war ja schon aufm Melchboden.
Tschaaka!
Egal, es ging los, wir fuhren nach Söbrigau und Possendorf, und ich konnte dort endlich mal hochfahren, ohne viel von der angesprochenen Grütze in den Beinen zu spüren. Bis Schmiedeberg lief es wunderbar weiter, die Sonne strahlte uns an und Wind war auch nicht wirklich zu merken. Wir wechselten uns noch gut ab in Front liegend und das erste Schmankerl - der Neue Pfützenweg - wurde sehr gemütlich gefahren. Bis Cinovec gibt es wenig zu erzählen. Die Sonne ließ zu erkennen, dass sie bald einen Abgang hin legt und für uns ging es mit etwas Vorfreue auf den Kamm - bald kommt Nacht, bald kommen Berge und wohl die Entscheidung, ob denn die gesamte Runde gedreht wird.
Martin´s Navi sollte treue Dienste erweisen - blieb aber bis zum Schluss unwillig zu navigieren. Die Karte ließ sich anzeigen, mit Streckenverlauf, aber anscheinend gab es zu viele Wegpunkte, das Programm konnte damit nichts mehr anfangen. Also musste Martin häufig recht konzentrierte Blicke auf das kleine Display werfen - ich finde, dat hat er die ganze Zeit über sehr gut hinbekommen... ich hätte dich später gebrauchen können...
Ja, denn wie schon angedeutet - wir trennten uns. Aber bis dort ist es noch ein Stückchen hin.
Denn kaum waren wir in Dubi, fiel uns beiden auf, dass wir subkutane Maurer besitzen - die Beine waren auf einmal wie zementiert. Unglaublich, diese Klötzer, die auf einmal an einem dran rumbaumeln und nicht so richtig rund treten wollen. Schrecklich. Aber die Erfahrung hat gezeigt, dass sich derartige Blockaden häufig mit Bergen aufbrechen lassen. Da es eine degga - Runde ist, konnte es ja nicht lange dauern, bis der erste Vernünftige Anstieg kommt. Gedacht - und erschienen. Hier zeigte sich kurz die Anfälligkeit von Navi - abhängigen Fahrern - wir verfehlten kurzzeitig die richtige Abbiegung, aber dann ging es endlich wieder berg hoch, für geraume Zeit. Auch hier gibt es nicht all zu viel zu erzählen. Der erste Stopp war in Louny (Streckenkilometer 102), die Nacht hatte ihr Zelt aufgeschlagen und dicke Wolken waren überall Richtung Süden auszumachen. Erste Tropfen ereilten uns, aber ließen es bleiben uns groß stören zu wollen. Dennoch packte ich mich in Louny etwas dicker ein, es könnte ja bald kälter werden. Die Lampen funkelten in der Nacht und bis dahin war ich mit der Ausleuchtung voll und ganz zufrieden.
Der Regen packte uns exakt 0:00 in einem kleinen Dorf. Die erste Dusche ließen wir vorbeihuschen, unter dem Vordach einer Scheune. Es hörte auf, wir zogen Regenklamotten an und saßen wieder auf.
Etwa 20 Minuten später blätterte es wieder wie von Sinnen vom Himmelsdach. Wir blieben auf dem Rad sitzen. Die nächsten etwa 15 - 20 min sind die schönsten für mich gewesen. Blätternder Regenguss, System of a Down, die u.a. "Attack!!" herausschreien und der eigene Kopf, der genau das machen will. Das war Funfahren pur. Berg der nicht zu steil war, Beine, die vom Regen wachgerüttelt wurden (Die Blockade war endlich mal gelöst!) und gute Musik, die weiß was man gerade will.
Leider gehen solche Phasen viel zu schnell vorbei. Bei km 180 stellte sich schon wieder eine gewisse Müdigkeit in meinen Beinen ein. Wir waren klitschnass, aber zunächst wurde es wieder trocken. Das abgezeichnete und im Hinterkopf behaltene Streckenprofil verriet jeodch bis km 250 nichts anderes als Hubbel, Hubbel und Hubbel. Das Etappenziel war gesetzt - denn danach ging es zunächst mal 100km flach weiter.
Die Nacht nässte uns gegen 2Uhr noch einmal ein. Danach blieb es aber trocken - bis Krupka. Es wurde nicht wirklich kalt, aber meine Beine verkündeten Missstimmung. Das Parlament stellte ein erstes Misstrauensvotum gegen die Exekutive, dem körpereigenen Geist, der auf diese Tour gehen wollte.
Noch knapp vor Sonnenaufgang wurde "Sirkos Endgegner" bezwungen - ein anfangs schlammig/sandiger Weg, der bald zu einem asphaltierten Wanderweg hoch zum Knezi Hora wurde. (Die Erwartungen waren für diesen letzten Hubbel groß, weshalb Verwirrung bei mir einsetzte, als Martin meinte, es sind nur 60hm ab dem Sandweg. Das lag aber an der Perspektive des Navis - das waren nur die ersten Hm bis zum ersten Absatz. Danach ging es weiter berg auf....)
Ich war leider schon ziemlich platt und konnte nicht mehr wirklich sitzen. Neben meinen im Kopf und Körper eingebauten Lampen, ging leider noch eine weitere gegen 3:00 aus - meine Aufstecklampe wollte nicht mehr. Bis dahin eigentlich super im Dienst, ging ihre Leistung ähnlich schnell die Böschung runter wie meine - für diesen Fall hatte ich die Stirnlampe vorgesehen. Die fehlte nun. Aber gut, mit einer Ixon (mst) ging es auch zu zweit weiter. Licht war also vorhanden und kein Problem... aber das Sitzen... die neue Radhose stellt sich plötzlich als egelhafter Keuchheitsgürtel heraus - ich glaube, die Regenfahrt ist Schuld daran. Aber an was anderes denken - das Wasser in den Flaschen wurde auch langsam knapp...
Die erste offene Tankstelle wurde angelaufen, um die Flaschen zu füllen und für Martin, um sich Kaffee ein zu werfen. Müdigkeit war schon seit geraumer Zeit vorhanden und die Beine hatten so ihre Talfahrten. Aber ab nun kommt seine ganz große Fahrt, wie ich finde. Bis Litomerice hat er mich am Hinterrad durch die Gegend geschliffen. Der Schnitt kann nicht über 30 gelegen haben, ich versuchte 50% davon im Stehen hinter mich zu bringen, ich war einfach hinüber. Schon in Melnik gings mir hundsmiserabel, aber der Kopf wollte noch immer weiter.
Die Opposition im Parlament hatte schon längst das Misstrauensvotum gegen den Geist gewonnen, aber es wurde auf Notstandsgesetze zurückgegriffen und es ging weiter bis Litomerice. Irgendwo auf der Strecke zwischen Melnik und Litomerice bekam ich noch einmal so etwas wie ein moralisches Hoch. Ich nahm mir vor Martin noch etwas Schonung zu verschaffen - denn es war mittlerweile etwas Wind im Spiel und er war gewillt alles zu fahren, was Sirko sich so ausgedacht hat. Ich nicht, ich wollte flach nach Usti weiter - und bannte ihn für 6km an mein Hinterrad. 6km ... hört sich lächerlich an, aber da ich bis dahin schon seit gut 150km mit mir selbst kämpfte, war das gar keine so schlechte Leistung...
Egal, wir trennten uns also gegen 9:30 in Litomerice, ich auf der 261 nach Usti, er ab in die Berge. Verabredet war, dass ich am Mückentürmchen auf Martin warte - die Flache Strecke war zwar nicht viel kürzer, aber eben flach! Ich sollte eher da sein. Eigentlich....
Na wie auch immer, bis Usti gingen bei mir schon wieder sämtliche Lampen aus und ich schlich die [30] hoch, als würde ich versuchen ein Fuhrwerk mit 50 Raummeter Holz zu ziehen. Ich hatte schon längst 4 Bananen gegessen bis dahin, aber es ging nichts mehr - ich bin kein mst. ;-)
Dann kam mir noch die Idee, diese scheiß - große Straße nicht fahren zu wollen, man kam doch auch irgendwie anders nach Krupka... hmm... aber ohne Karte oder irgendwas anderes als nem groben Orientierungssinn blieb mir nicht viel übrig, als mich total zu verfranzen. Irgendwann erreichte ich dann auch die E442 wieder und taumelte Richtung Krupka weiter. Es war spät. Ich hatte auf einmal Hunger und auf meinem Rücken befand sich noch zu viel Balast. Endlich den Anstieg in Krupka erreicht, legte ich mich nach 500m erstmal auf den Fussweg und stopfe alles in mich rein, was noch rein ging. Perfektes Timing für mich - denn kaum war das Buffett abgeräumt, begann es zu gewittern. Und wie. Ich flüchtete unter ein Vordach und wartete die Sintflut ab. Danach ging es hoch nach Krupka. 14:20 war ich oben. Ich glaube, der Regenschauer kam gegen 13:15 oder 13:30 ... da kann ja mal jemand nachrechnen, wie lange ich am Anstieg brauchte.
Oben angekommen fragte ich nach, ob schon mal jemand da war, der nach einem Radfahrer gefragt hat. "No - nein!". Na gut, dann ist Martin also doch noch nicht durch. Nach meiner Rechnung hätte ich ihn eigentlich schon unten in Krupka treffen müssen - wenn überhaupt noch. Hat er das Gewitter kommen sehen und ist abgedreht? Ist er geplatzt und schleicht an der Elbe zurück? Hm... so viele Möglichkeiten.
Als ich dann irgendwann in Müglitz raus kam, war ich felsenfest überzeugt, dass da ein Fehler vor lag. Das kann doch nicht wirklich euer Ernst sein dort lang zu fahren, oder? Ok, dem ging ein übelstes Gewitter voraus, aber ... nee.
Egal, ab nun nur noch Müglitztal runter. Wer mal jemanden so langsam und viel stehend wie möglich dort runter rollen sehen wollte - der hätte gestern perfekte Konditionen vorgefunden. Ein erneuter Gewitterguss in Glashütte rundete die ganze Sache ab. 17:50 erreichte ich die Wohnung in Strießen und fluchte mich unterwegs einen ab, gegen mich selbst, die Hose, die Straßenführung, die Welt, dem Bewusstsein, ... einfach gegen alles. War noch nie so glücklich/nicht mehr im Stande Glück zu empfinden/fertig wie an diesem Abend. Mit ner halben Tube Wundheilsalbe und nem weichen Kissen ging es dann zum Schlafen und ich erwachte lange nicht mehr .... ;-)
Tja, als Resümee bleibt, dass Martin ein echtes Tier ist, der verdammt gute Beine hat. Er war vor mir in Krupka, stand gegen 13:05 oben und hat somit das Kringel hinter Litomerice bis zum Mückentürmchen in gerade mal 3 1/2std gedreht. Bin beeindruckt ... schade dass wir uns nicht mehr trafen, aber du hättest mich nur noch leiden sehen. War garantiert kein schönerer Anblick, als die 100km vor den letzten 100km.... bin aber auch ein bisschen beeindruckt von meinem eigenen Körper, denn 250km lang zu leiden und nicht wirklich Sitzen zu können ist auch kein Spaß...
Auf Grund meiner Extrakilometer vor und während der Tour, kam ich wohl zum Schluss auf fast 490km. Dafür gehts mir heute erstaunlich gut, auch wenn die Knie an Treppen ins Stöhnen kommen.
Die nächste Runde wird etwas kürzer für mich. Ich brauch mehr Grundlage um diese Kaliber wieder besser durchstehen zu können...
Und irgendwie liest sich das alles noch viel zu leicht - es ist schwer zu beschreiben, wie man sich fühlt, wenn sich gegen sich selbst wehrt, um weiter fahren zu können. Aber heute Morgen, einige Stunden nach der Fahrt, fühlte ich mich wie Origamie à la Martial Arts - geplättet, gefaltet und verkloppt...
So, das war das Schlusswort.
Grüße von der gesalbten Hexe...
immer schön knusprig bleiben
...noch ein paar Zeile von mir...
Nachdem in mir zum Start noch etwas Unsicherheit zur Machbarkeit und Durchhaltevermögen bestand, und auch schon wie von Stefan geschrieben, es bereits nach Überschreiten der CZ-Grenze etwas schwer in den Beinen wurde bin ich insgesamt auf uns beide verdammt stolz! Warum?
Weil die Runde bis Litomerice wohl jeder als Einzelfahrer nicht durchgezogen hätte (*Behauptung meinerseits!) . Sicherlich sind wir beide als Personen sonst kommunikativer als in den Stunden der Nacht, aber wahrscheinlich hat jeder für sich mit der Dunkelheit, der Nässe, den Hubbeln ;-) und ein wenig der Müdigkeit gekämpft.
Nach der unangenehmen Fahrt im Dauerregen kann ich mir gut vorstellen wie sich die Sportfreunde bei der Elbspitze gefühlt haben müssen. Respekt. Wenn ich mir vorstelle wie unangenehm es bei mir bei der einseitigen Reibung teilweise schon war so ziehe ich meinen Hut, ähh Helm, vor Stefan für seinen eisernen Willen und seine Schmerzgeilheit :-). Über diese lange Distanz ohne obere Hautschicht zu fahren, verdient höchste Anerkennung. Ehrlich gesagt, hatte ich bei deinem schmerzverzerrten Gesichtausdruck damit gerechnet, dass du irgendwann vor Melnik vom Rad fällst und dich in Zug schleppst. Aber da kam der Marathonisti wieder in Dir durch und du hast dich weiter geschunden. Danke!
Meine Sorge um Stefan wuchs aber auch schon stellenweise in der tiefsten Nacht, als ich in der Verfolgerperspektive oftmals dachte - "Oh oh, gleich muss ich Ihn über die Leitplanke zurück auf die Straße raufzerren!". Du verrückter Kerl! Hatte ich quasi schon kaum ausreichend Licht um die Kurve einsehen zu können, so schoss Stefan auf nasser Straße im Mini-Lichtschein immer vor mir in die Kurve. Ich glaub' da waren wir beide immer wieder hellwach, dank Adrenalinnachschub.
Die Nacht war zwar sehr lang, leider auch nass, aber zum Glück wider Erwarten (klarer Sternenhimmel) noch ausreichend warm temperiert. Auch wenn die Beine immer Runder liefen so haben die Stunden auf dem Bock auch bei mir Spuren hinterlassen - mein Oberkörper fühlte sich an wie nach 3 Paletten Zement umgestapelt. Dazu am frühen Morgen nichts gescheites zu Mampfen und die Trinkflaschen leer. Und dann noch mein "Error" mit den 60Hm. Na toll. Nachdem Tankstelle 1 uns nicht empfangen wollte ließ zum Glück Numero 2 nicht lange auf sich warten und die Trinkflaschen wurden wieder aufgefüllt. Bevorzugte ich eher die Baguette-Kaffee-Variante, prügelte Stefan sich Zucker in Form von Riegeln hinein. Es ist nur verdammt schlimm, wenn man weiß das man essen muss, aber einfach kaum Appetit hat und nichts mehr reingestopft bekommt. Das sind Probleme! ;-)
Nun noch ein paar Hubbel mitgenommen - bei Stefan wuchs wohl just der Gedanke ab Litomerice etwas flacher bis Krupka fahren zu wollen - kurz an eine eingeholte Rennradfahrerformation rangehangen. Geschwatzt und geeinigt uns an der Führungsarbeit die letzten Kilometer bis Litomerice zu beteiligen. Aber anscheinend waren wir noch zu fit oder die anderen zu kaputt?! Jedenfalls ließen Sie abreißen und ich kam nun in den Windschattengenuß und es ging zügig bis Litomerice.
Hier kam es nun also zur bereits beschriebenen Trennung. Rein rechnerisch waren wir sicher das die Runde durch die Berge mit seinem Bogen um einiges weiter ist und natürlich auch zeitlich länger dauern sollte. So einigten wir uns, dass Stefan oben auf dem Mückentürmchen etwas relaxed und wir dann die letzten 50Km gemeinsam nach DD rollern. So war der Plan.
Da sich meine Beine richtig gut anfühlten und ich zwar die Namen der Anstiege im Kopf hatte - aber zum Glück überhaupt nicht mehr vor Augen was mich jeweils erwarten würde - war mein Plan auf Anschlag zu fahren, um Stefan die Wartezeit gering zu halten. Verabschiedung in Litomerice nach Trinkfaschenauffüllung bei der freundlichen Vietnamesin, zum Glück noch eine dritte Trinkflasche von Stefan bekommen und los gings.
...keine 500m später...patsch, Rücken nass...häh? Boah, dank der Kohlensäure hat's den Deckel hochgeschossen. Na toll. Konnte ja nur besser werden.