Also ich schon mal nicht ;-) Route hast du. So war es letztjahr: http://www.bikemap.net/route/1116761
Genauso würde ich auch fahren an deiner Stelle, die Sackgasse in Decin durch v Lukach zu ersetzen, und die Rooseveltova in Usti ganz streichen, die frisst zu viel Zeit. Zeitplan war ja auch im Thread von Letztjahr. Ich weiß nicht genau, wie gut du wirklich am Berg bist, aber ich denke 22+ Stunden Brutto solltest du einplanen.
Ich würde mich sehr freuen, wenn du startest, damit die gute alte STRONG Tradition hier fortgeführt wird. Nächstesjahr startet ich definitiv wieder zur STRONG, diesjahr musst du es reißen!
Viel Erfolg in der Hoffnung auf eine schöne Leidensgeschichte
Sirko
Was sich auch außerordentlich lohnt ist den Teil ab Schmiedeberg schonmal vorher gefahren zu sein, wenn man sich da nicht auskennt. a) weil es einfach nur abartig hart ist und man dann schon weiß was gleich kommt und b) weil die Orientierung im Dunkeln da nicht einfach ist bzw. die Wege teilweise gefährlich.
...die Neugier entstand beim Lesen deines Berichts von 2011! Ist zwar sicherlich noch eine Nummer zu groß, aber irgendwie muss man ja mal die Grenzen aufgezeigt bekommen.
Gefahren wird bis zum umfallen, ob ich um 23Uhr oder irgendwann die Nacht @ home bin ist dann auch egal.
Erstmal schauen was die Wettermeldungen demnächst melden und ob sich noch irgendein Leidgenosse finden lässt (gerne auch für Einstieg unterwegs o.ä.).
Gut am Berg? Zumindest geht es im zweiten RR-Jahr gut voran. Und Berg runter ist die Wucht!
Masse x Beschleunigung = Harakiri
Den Rat mit Schmiedeberg werde ich mir annehmen und versuchen am kommenden Montag als Feierabendrunde zu testen. Ich ahne Schlimmes! ;-)
So Leute, jetzt schaltet den Verstand aus und äußert Euer Interesse für schmerzende Krämpfe, Hungeräste mit Brechreiz und es Euch selbst zu beweisen.
ich muss mal ein bisschen rummäkeln.... was du meinst, den metaphorischen Sturzflug die Abfahrt hinab, sollte doch besser mit Kamikaze verglichen werden, anstatt mit Harakiri, wobei Harakiri auch nur der im Westen benutzte Ausdruck ist, der historische japanisch Korrekte dafür wäre wohl Seppuku.
Und für mich wäre es tatsächlich Seppuku, wenn auch ohne Tanto, wöllte ich mit dir diese Strecke fahren, die heutige Erfahrung hat mir das gezeigt. Aber ich könnte mir vorstellen, die letzten 150 - 200km mit zu fahren, sozusagen als hinzukommende moralische Stütze.
Mfg
Knusperhexe
Salut mst ich denke mal darüber nach, wobei mir eigentlich nur der 25.8. passen würde. Was die Route angeht, bin ich eigentlich erst im 2. Teil sattelfest. Das Schmiedebergkringel ist echt schwer richtig zu durchfahren. Vielleicht kann sich der gr. Meister ja erbarmen, die ersten 2.000hm mitzufahren. Oder man nimmt einfach die 2009er Strecke mit 8k ...
Warten wir mal das Wetter ab und die Interessenten wie Bergfex, der ja eigentlich jedes Jahr zur Strong aufbricht und sich gut auskennt.
Am Sa 25.8. muss ich bis 20.30Uhr arbeiten...ich bin also Sonntagsfahrer! ;-)
Werde am Mo den Schmiedebergkringel erkunden. Bezüglich der Runde kann man sich ja noch einigen, wobei ich unbedingt zeitig starten möchte, da brauch ich mich nach der Schicht nicht erst hinlegen.
So, ich schlaf erstmal 'ne Nacht drüber! ;-) ...ist ja noch Zeit!
[cite] Gourmet:[/cite]Vielleicht kann sich der gr. Meister ja erbarmen, die ersten 2.000hm mitzufahren.
Bin leider nicht da, sonst hätte ich den STRONGauftakt gerne begleitet. Martin, bei deiner Erkundungstour am Montag musst du heimzu dann Naundorf statt Sadisdorf hoch, das ist ein kleiner aber wichtiger Unterschied ;-)
Mit entsprechend Martins Anregung ausgeschaltetem Verstand habe ich mir ein Stück Strong gestern mal "angesehen", um zu sehen was passiert.
Ich bin noch nie so viel auf dem Rettungsring gefahren und habe, wegen fehlender Kenntnis der meisten Abfahrten, auch noch nie so viel gebremst. Im oberen Teil des Anstiegs nach Chvalov hätte schnelles Ausklicken sicher eleganter gewirkt als die von mir gewählte Lösung, sich ins weiche Geröll plumpsen zu lassen. Das Geröll ist dort aber wirklich schön weich.
Wassernachschub fand ich anfangs an zwei Quellen, so dass ich erst in Tetschen an der Tanke zwei 1,5l-Flaschen kaufen musste (eine für den Rucksack), die dann gleich die Bělská mit hochfahren durften.
Im Anstieg nach Javory fing es langsam an dunkel zu werden, und ich hielt nochmal kurz an um Dinge zu tun, die ohne Licht schwierig sind: Garminbatterien wechseln, essen und dabei wissen was man isst, Landschaft mit Abendrot bewundern. Und dann war die Luft raus. Ich war so langsam, mir war kalt, es begann zu tröpfeln, ich war müde, der nahe Elberadweg lockte. Ich genoss Tetschens abendliche Silhouette und rollte mit einem Gefühl der Leichtigkeit nach Hause.
Es wäre sicher besser gewesen, den Einbruch der Nacht auf den Erzgebirgskamm zu verschieben. Bei meiner Geschwindigkeit erst 4:30 Uhr loszufahren war wohl nicht die beste Idee.
Die Zahlen:
305 km, 6600-6800 hm (abhängig vom Gerät; Sigma ROX oder Garmin), 18 h brutto.
Ganz, ganz stark Bert! Das ist echt eine Hausnummer, das hätte ich nie von dir erwartet. Tiefe Verneigung vor der Leistung alleine und im ersten Anlauf.
Mensch Bert,
hätte ich das gewusst wäre ich bestimmt net nach Spindlermühle gefahren. ;-)
Wäre gern dabei gewesen! Aber wie degga schon geschrieben hat...tolle Leistung!
Bist du auch so nass geworden? Hatte die ersten 100Km echtes Sauwetter. vielleicht siehts ja nächsten WE besser aus.
Reizen tut es mich ja ungemein, aber schon wieder kompletten Sonntag verbraten? ...boah! :-)
Bert auch von mir noch ein "Helm hoch"für diese Aktion. Ganz großes Kino und eine glasklare Bewerbung für eine Aufnahme zu den legendären Marathonoesen Dresden ;-)
Wenn ich da so an die Heimat light zurück denke, hast Du echt ein Meisterstück geschafft. Chapeau
Aber Hallo, Respekt soweit würden vermutlich nur wenige Leute kommen. Fühl mich spontan an den 2010er Versuch erinnert, der auch hinterm Javorsky wegen Dunkelheit endete.
[cite] trebb:[/cite] ...und rollte mit einem Gefühl der Leichtigkeit nach Hause.
Das Gefühl ist echt komisch, besonders wenn es bergauf geht. Man ist zwar langsam aber irgendwie kommt es einem trotzdem nicht vor wie bergauf. Der Festungsberg bsw. war auf dem Heimweg damals echt schon fast ne Wohltat, irgendwie fehlt ab einem gewissen Punkt dann das Gefühl für Steigungen unterhalb der 7%
Vorallem, dass du den Bärenburger Buschteil bei der Nässe durchgezogen hast...echt der Hammer
Danke für die anerkennenden Worte; mit euren vielen geposteten und kommentierten Routen macht ihr es Rennradneulingen wie mir aber auch wirklich leicht, sich zurechtzufinden.
Über das Wetter würde ich mich nicht beklagen. Früh hat es genug getröpfelt, um die Straßen ein bisschen nass zu machen. Jackenwetter wurde aber erst auf der Heimreise.
@mst: Zu zweit hätte es natürlich noch mehr Spaß gemacht. Ich hätte dich wahrscheinlich permanent gebremst und mit meinem Hang zu minimalistischen Pausen auch wieder ein bisschen hungrig werden lassen. Aber du solltest deinen Plan auf jeden Fall noch ausführen. Mit dem Elbtal fast immer in der Nähe ist das Risiko ja eigentlich gering, und radeln als vertikale Aktivität ist doch auch mal 'ne schöne Abwechslung.
Also willst du das nun am Sonntag, den 2.9., durchziehen. Ich könnte mir vorstellen so ab Mittag dabei zu sein.
Auf schnellstem Weg sind es nach Usti (Elbquerung) 56 km. Wenn ich da 8:30 Uhr losfahre, wäre ich wohl spätestens 11 Uhr dort. Kannst du mal grob durchrechnen, wann du in Usti (125km), Velke Brezno (138km) und Male Brezno (163km) (jeweils unten an der Elbe) durchkommen wirst? Ansonsten müsste ich dir von Decin aus entgegen kommen.
also wenn es nicht grade wieder in Strömen regnet wie vergangenen Sonntag, werde ich zumindest die Nacht mal losrollern. Werde morgen mal grob schauen was die Zeiten sagen, aber ich denke, dass ich das absolut nicht exakt bestimmen kann, da ich einfach unterwegs auf die Beine hören muss.
Vielleicht kann ja mal jemand 'ne Zeit sagen, die passen könnte...
...grobe Schätzung:
Vielleicht kann ja mal jemand 'ne Zeit sagen, die passen könnte...
Hier sind meine Zeiten vom letzten Wochenende:
Luga 0:00
Ústí, Brücke 7:09
Velké Březno 8:10
Malé Březno 10:05
Ich war von Anfang an langsamer als üblich (zu viel Frühstück), hatte aber die ersten 13 Stunden auch keine nennenswerten Pausen gemacht. Aussig habe ich, wie von degga empfohlen, auf dem kürzesten Weg durchfahren.
Dein Track hat noch einen kleinen Fehler: Beim Verlassen von Tetschen biegt er zu früh rechts in eine Sackgasse ab.
Ich wünsche euch gutes Gelingen und früh einen schönen Vollmond.
So schlecht sieht das Wetter doch gar net aus. Mein Wetterdienst meldet Trockenheit für Dresden und Aussig meldet Trockenheit für Sonntag nei allerdings lediglich 6 (DD) bzw. 3 Sonnenstunden bei milden 22 °C.
Wann entscheidet sich denn deine Startzeit? Wenn du 0 Uhr startest könnte ich in Boletice kurz vor Decin zusteigen. Dort wäre ich spätestens 12Uhr. Bei 2 Uhr Start wäre dann Treff in Male Brezno. Dort komme ich zwischen 11Uhr und 11:30 Uhr vorbei.
Ich würde dir dann einfach gegen 11Uhr ne SMS schicken, wo du bist, und warte dann entweder in Male Brezno oder fahre bis Kurz vor Decin an der Elbe lang.
Ich weiß zwar wohl grad nicht was ich da schreibe, aber ich lege mal einfach fest, dass ich 0:00Uhr starte!
Da macht die Wildschweinjagd in Oberbärenburg mehr Spaß! Ohje.
Das war's für 2012 - sorry. Mein Körper rebelliert noch immer und statt der Fahrraddroge gibt es nur Aspirin Complex & Bettruhe. Also brauch mich heute keiner in CZ suchen kommen!
Strong 2012 – gewidmet den beiden Bundesgrenzschützern Herr & Frau Wachtmeister in Moldava
Gemeinsam
* gestartet * gekämpft * gelitten * leider nicht gefinished *
… Januar 2011…
Rennrad oder MTB, oder doch wieder ein Trekkingrad? Ach nehme ich einfach ein MTB um schnell die Berge runterfahren zu können.
Aber irgendwie machen mir die langen Strecken auf dem Tourenrad doch auch Spaß?
Wäre da nicht ein Rennrad für mich besser? Schwierige Fragen zu dieser Zeit, welche ich mir rückblickend vom gestrigen Tag wohl richtig beantwortet hatte.
Gestern?
…wurde die Einladung für einen Neuversuch von trebb von mir als Begleitung angenommen und es machten sich zwei Verrückte (Nochrennradneulinge ;-)) - trebb & mst - Punkt Mitternacht auf, um sich an 10000Hm zu probieren!
Nachdem jeder so seine Wehwehchen hatte, wie 2 Wochen Radabstinenz oder noch müde Beine, ging es nach Treff in Sürßen auf ins Ungewisse.
Den meterologischen Herbst bekamen wir die Nacht stark zu spüren. Durchgeschwitzt von Hirschstange & Co. und dann mit Vollgas den Berg wieder runter…brrrh, da krieg ich gleich wieder Gänsehaut. Bis sich gegen 9:00 Uhr die Sonne zeigte war es teilweise eine Kunst sich bei den dicken Nebelschwaden für die richtige Richtung zu entscheiden. Umso schöner war Teplice und Usti von Oben anzuschauen, wie es optisch unter den Wolken lag, auch wenn es nur Nebeldunst war. Fühlte mich gleich wie aufm Gletscher beim boarden in Österreich.
So, genug von der Natur. Heute zählen nur die Höhenmeter. Also stetig weiter von Anstieg zu Anstieg. Jeder suchte sein eigenes Tempo und wir trafen uns vormittags noch auf dem Gipfel und mit zunehmder Hitze dann nach der jeweiligen Abfahrt irgendwo im Schatten.
Man waren das gestern Extreme – feuchte Saukälte und dann diese gottverdammte Hitze.
Ich verstehe garnicht wie trebb so wenig über den Tag trinken konnte – ich für meinen Teil habe die 10l Marke mit dem letzten Stopp beim Vietnamesen in Dubi geknackt.
Mir fällt es wahnsinnig schwer diese Schinderei in Worte zu fassen. Ich denke die meisten Rennradler wissen, wie sich die Beine nach 2-3T Hm manchmal anfühlen…heute waren es rund 8000Hm für trebb und 9000Hm die ich mich geschunden habe.
Nachdem ich Rychnov und Chuderovice – ich kann mich einfach nicht mit diesen beiden anfreunden – gemeistert hatte (…hmm, Chvalov wird wohl mit in diese Liste aufgenommen – Mistding ) hatte ich zum Ende des Tages nur noch einen Gegner, der mir den ganzen Tag versauen sollten - Licht.
Nachdem trebb mit extremer Müdigkeit zu kämpfen hatte und auch immer langsamer wurde trennten sich 19:15 Uhr unsere Wege in Adolfov. Voller Zuversicht das Ding durchzuziehen und die Qualen der Hirschstange bei KM 320 anzunehmen machte ich mich warm angezogen auf die Mission.
Innerhalb von wenigen Minuten wurde es nun aber dunkel so musste ich in Dubi schon das Licht anmachen. …noch habe ich nicht daran gedacht, wie lange es schon die erste Nacht an war ;-)
Kurzer Boxenstopp am Vietnamesen Markt in Dubi und 4 Dosen Coca Cola völlig überteuert erworben – 2 auf ex und 2 in die Flasche. Zuckergeflasht ging es links in den Wald – unbekanntes Neuland, welches sich gefühlt eeeeeeewig zog. Mitten im Wald schaltete die LED von „blau“ auf „rot“ und somit in den Notsparmodus. Ach du Scheisse, dachte ich mir. Lampe Nummer zwei war auch nur noch im Sparmodus, och nöö. Also sparen und mit 1 Lampe auf Sparlampe fahren.
Die Kilometer durch den Wald ging das alles noch ganz gut, aber als dann vor mir irgendein Schotterwald auftauschte, das Navi mehrere hundert Meter meldete und ich nur knapp ein Meter vor mir im Lichtschein etwas erahnen konnte war ich tierisch ange*****. Jeder Stein könnte den Reifen ausknocken. Oh Mann, es ratterte im Kopf und ich brummelte vor mir hin: „So eine Riesensch*****“. Irgendwie schaffte ich es bis Moldava und mein Unheil nahm seinen Lauf, da weit und breit kein freundlicher Vietnamese auffindbar war. Wo bekomme ich nur Batterien her? Boah.
Da ich kaum noch etwas sah fasste ich hier den Entschluss auf den schnellsten Wege irgendwie gen Heimat zu fahren. Aber ob du Lampe die knappen 50Km noch durchhält war das einzige was ich nach diesem Beschluss im Kopf hatte.
Völlig demotiviert mussten jetzt die sich noch gut anfühlenden Beine zeigen, wozu sie in der Lage sind. Also per Express gen Heimat. Irgendwo im Wald hinter Moldava sah ich plötzlich das Licht am anderen Ende des Tunnels. Häh, bin ich grad eingeschlafen und hab mich hingeschmissen? Nach kurzem Zweifel sah ich dann in der Ferne die gelben „Polizeiwesten“ leuchten und der Herr Wachtmeister hat es endlich geschafft mir nicht mehr ins Gesicht zu leuchten. Danke!
Na darauf hatte ich jetzt Bock. Allgemeine Verkehrskontrolle, den Ausweis bitte.
Ausweis? Warten Sie, ich muss erst mal mein Licht ausmachen – ich fahr nämlich gleich im Dunkeln.
Nachdem Frau Wachtmeisterin meine Daten gefühlt mit der Schwerverbrecherdatei abglich, fragte mich Herr Wachtmeister seit wann ich unterwegs sei – Mitternacht! – Mittag? Nein, Mitternacht!
Ich wollte weiter, aber irgendwie wollten die beiden sich in dieser dunklen Einöde auch noch unterhalten. Ich versuchte Ihnen in Kurzform zu erklären was wir heute zu zweit vorhatten und was ich eigentlich noch vorhabe. Natürlich fiel bei beiden der Kinnlappen runter als Sie hörten, dass >300Km auf dem Tacho stehen. Mit den Höhenmetern konnten die natürlich nicht viel anfangen – da fehlt mir ja schon fast das Vorstellungsvermögen für so ein verrücktes Unterfangen.
Nachdem geklärt war das ich bei meinem Mega-Reisegepäck keinen Schnaps & Zigaretten schmuggle kam meine Rettung. Herr Wachtmeister fragte auf einmal nochmal: „Und Sie fahren wirklich gleich im Dunkeln?“ Zuerst dachte ich er wolle mich verarschen, da es ja schon stockdunkel war, aber im selben Atemzug fragte er was für Batterien ich benötige! 4xR6! …Antwort: ich hab welche im Auto, die kann ich Ihnen geben!
Ratter, Ratter, Ratter – ich begriff. GEIL! Mein Glückstag! Tausend Mal bedankt und dann ging es wieder auf die Straße! Das krasse an der Sache ist, dass ich nach dem los fahren die Lampe, welche ich bei der Kontrolle ausmachte, nicht mehr anbekam. Das heisst, ich wäre quasi ohne Verkehrskontrolle nach 10 Minuten ohne Licht unterwegs gewesen. Der Wahnsinn.
Es ist schon komisch das nach den Strapazen des Tages mit 352Km und 9000Hm ausgerechnet die Verkehrkontrolle am meisten im Kopf sitzt. Aber ich möchte mir nicht vorstellen wollen, wie ich ab Moldava ohne Licht weitergefahren wäre!
Wahnsinn, und das Leiden hat kein Ende, bis in den September rein wird der Lebensgeist an der STRONG verheizt, so habe ich mir das immer gewünscht. Vor kurzem haben Bergfex und ich an euch gedacht, als alleinige Herausforderer der schwersten Runde des Jahres im Cielab, starkes Stück, das nimmt euch keiner mehr!
Gestern wars echt warm, will nicht wissen wie es im Homolsky dul war.
Schade, dass ihr nicht Bescheid gegeben habt. Ich hätte euch gerne ab Mittag begleitet. Ärgerlich ist es wohl, dass knapp 1000 Hm gefehlt hätten. Ohne großen Umweg wärst du den 10k Hm mit Rückenhain, Berthelsdorf, Seitenhain und Burkhardswalde bedeutend näher gekommen. Aber so bleibt noch ein Ziel fürs nächste Jahr oder für den Herbst über.
Für die Wachtmeister war das bestimmt auch mal was Neues zu so später Stunde nen Rennradfahrer zu Gesicht zu bekommen. Wann hast du eigentlich die Klinke zuhause erreicht?
Das war also mein zweiter gescheiterter Strong-Versuch. Wie der erste endete er mit schwindendem Tageslicht, diesmal aber bei sonst idealen Bedingungen mit Erreichen der Belastungsgrenze.
Mein Dank an mst für seine übermenschliche Geduld, zuerst in den nächtlichen Waldabfahrten, die ich nutzte, um meine Bremsen auf Betriebstemperatur zu bringen, und später bei den stetig steigenden Wartezeiten nach den Anstiegen.
Es ist sicher komplett verrückt, solche Runden im Zweiwochentakt zu drehen und besonders die Knie zeigten sich ein wenig überrascht von ihrer ungewohnten Aufgabe. Andererseits machen solche Runden Spaß (auch wenn man's manchmal erst am nächsten Tag merkt), die Tage werden immer kürzer, und kurz vor Ende meines ersten Rennradjahrs wäre ein kleiner Akzent ja auch nicht schlecht. Aber spätestens als ich auf der Tetschener Bělská drei Erholungspausen einlegen musste, war klar, dass ich mich nicht im Zenit meiner Leistungsfähigkeit befinde und als sich im Adolfover Anstieg die Augen immer wieder nach oben drehen wollten, entschloss ich mich zum Abbruch mit Heimfahrt durch's Müglitztal.
Eine für mich neue Erfahrung war durch zitternde Körper angeregtes intensives Rahmenflattern auf der Abfahrt nach Dubí, und auch ohne irgendwelche Pannen konnte sich der im Multitool integrierte Reifenheber beim Schmieren von Powidl-Brötchen bewähren.
Den nächsten Versuch starten wir mit einem Rucksack voller Batterien und (zumindest was mich betrifft) in einer tageslichtintensiveren Jahreszeit; bei Dunkelheit und Nebel war der Milleschauer-Kringel landschftlich für mich nicht so der Bringer. Borax' Anregung könnte man insoweit annehmen, dass man sich in der zweiten Nacht dunkle, dreckige Waldwege verkneift und nur noch richtige Straßen fährt.
Die Zahlen (für meine Art des Abbruchs): 332 km, 8300 hm, 22:20 h brutto.
Schön, dass es noch mehr Verrückte gibt. Bei so vielen Anwärtern auf ein Finish freu ich mich schon heute auf die Festbeleuchtung im Oberbärenburger Busch nächstes Jahr.
Was ich noch nicht so ganz verstanden habe ist, was Martin bei Km 320 an der Hirschstange suchen wollte, einmal Hirschstange am Tag reicht wohl nicht ;-) ? Wenn ich mich recht entsinne biegt man bei dem Tachostand eigentlich doch grad links nach Seyde ab. Auf alle Fälle ist der letzte Nichtasphaltabschnitt Der nach dem Abzweig hinter Dubi Richtung Wittichbaude, wobei es da zumindest im August noch hell sein sollte.
Kommentare
http://www.bikemap.net/route/1116761
Genauso würde ich auch fahren an deiner Stelle, die Sackgasse in Decin durch v Lukach zu ersetzen, und die Rooseveltova in Usti ganz streichen, die frisst zu viel Zeit. Zeitplan war ja auch im Thread von Letztjahr. Ich weiß nicht genau, wie gut du wirklich am Berg bist, aber ich denke 22+ Stunden Brutto solltest du einplanen.
Ich würde mich sehr freuen, wenn du startest, damit die gute alte STRONG Tradition hier fortgeführt wird. Nächstesjahr startet ich definitiv wieder zur STRONG, diesjahr musst du es reißen!
Viel Erfolg in der Hoffnung auf eine schöne Leidensgeschichte
Sirko
Gefahren wird bis zum umfallen, ob ich um 23Uhr oder irgendwann die Nacht @ home bin ist dann auch egal.
Erstmal schauen was die Wettermeldungen demnächst melden und ob sich noch irgendein Leidgenosse finden lässt (gerne auch für Einstieg unterwegs o.ä.).
Gut am Berg? Zumindest geht es im zweiten RR-Jahr gut voran. Und Berg runter ist die Wucht!
Masse x Beschleunigung = Harakiri
Den Rat mit Schmiedeberg werde ich mir annehmen und versuchen am kommenden Montag als Feierabendrunde zu testen. Ich ahne Schlimmes! ;-)
So Leute, jetzt schaltet den Verstand aus und äußert Euer Interesse für schmerzende Krämpfe, Hungeräste mit Brechreiz und es Euch selbst zu beweisen.
Adieu
Und für mich wäre es tatsächlich Seppuku, wenn auch ohne Tanto, wöllte ich mit dir diese Strecke fahren, die heutige Erfahrung hat mir das gezeigt. Aber ich könnte mir vorstellen, die letzten 150 - 200km mit zu fahren, sozusagen als hinzukommende moralische Stütze.
Mfg
Knusperhexe
Das ist doch mal 'ne Ansage! Würde mich freuen!
Warten wir mal das Wetter ab und die Interessenten wie Bergfex, der ja eigentlich jedes Jahr zur Strong aufbricht und sich gut auskennt.
Grüße T.
Werde am Mo den Schmiedebergkringel erkunden. Bezüglich der Runde kann man sich ja noch einigen, wobei ich unbedingt zeitig starten möchte, da brauch ich mich nach der Schicht nicht erst hinlegen.
So, ich schlaf erstmal 'ne Nacht drüber! ;-) ...ist ja noch Zeit!
Martin
"Leichenweg" :-)
...boah, dieser Kopf! ;-)
Ich bin noch nie so viel auf dem Rettungsring gefahren und habe, wegen fehlender Kenntnis der meisten Abfahrten, auch noch nie so viel gebremst. Im oberen Teil des Anstiegs nach Chvalov hätte schnelles Ausklicken sicher eleganter gewirkt als die von mir gewählte Lösung, sich ins weiche Geröll plumpsen zu lassen. Das Geröll ist dort aber wirklich schön weich.
Wassernachschub fand ich anfangs an zwei Quellen, so dass ich erst in Tetschen an der Tanke zwei 1,5l-Flaschen kaufen musste (eine für den Rucksack), die dann gleich die Bělská mit hochfahren durften.
Im Anstieg nach Javory fing es langsam an dunkel zu werden, und ich hielt nochmal kurz an um Dinge zu tun, die ohne Licht schwierig sind: Garminbatterien wechseln, essen und dabei wissen was man isst, Landschaft mit Abendrot bewundern. Und dann war die Luft raus. Ich war so langsam, mir war kalt, es begann zu tröpfeln, ich war müde, der nahe Elberadweg lockte. Ich genoss Tetschens abendliche Silhouette und rollte mit einem Gefühl der Leichtigkeit nach Hause.
Es wäre sicher besser gewesen, den Einbruch der Nacht auf den Erzgebirgskamm zu verschieben. Bei meiner Geschwindigkeit erst 4:30 Uhr loszufahren war wohl nicht die beste Idee.
Die Zahlen:
305 km, 6600-6800 hm (abhängig vom Gerät; Sigma ROX oder Garmin), 18 h brutto.
@mst: Du schaffst die Strong beim ersten Versuch.
Viele Grüße, Bert
hätte ich das gewusst wäre ich bestimmt net nach Spindlermühle gefahren. ;-)
Wäre gern dabei gewesen! Aber wie degga schon geschrieben hat...tolle Leistung!
Bist du auch so nass geworden? Hatte die ersten 100Km echtes Sauwetter. vielleicht siehts ja nächsten WE besser aus.
Reizen tut es mich ja ungemein, aber schon wieder kompletten Sonntag verbraten? ...boah! :-)
Gruß und bis bald mal wieder!
martin
Wenn ich da so an die Heimat light zurück denke, hast Du echt ein Meisterstück geschafft. Chapeau
Grüße Thomas
Vorallem, dass du den Bärenburger Buschteil bei der Nässe durchgezogen hast...echt der Hammer
Gruß
Über das Wetter würde ich mich nicht beklagen. Früh hat es genug getröpfelt, um die Straßen ein bisschen nass zu machen. Jackenwetter wurde aber erst auf der Heimreise.
@mst: Zu zweit hätte es natürlich noch mehr Spaß gemacht. Ich hätte dich wahrscheinlich permanent gebremst und mit meinem Hang zu minimalistischen Pausen auch wieder ein bisschen hungrig werden lassen. Aber du solltest deinen Plan auf jeden Fall noch ausführen. Mit dem Elbtal fast immer in der Nähe ist das Risiko ja eigentlich gering, und radeln als vertikale Aktivität ist doch auch mal 'ne schöne Abwechslung.
Viele Grüße, Bert
Ich würde mich über nächtliche Begleitung freuen!!!
Gefahren wird meine Strong Variante mit Hirschstange bei Km >300 und im Anschluss noch die Mur de Bärenstein. Aber erstmal bis dorthin kommen ;-)
Sport frei!
Auf schnellstem Weg sind es nach Usti (Elbquerung) 56 km. Wenn ich da 8:30 Uhr losfahre, wäre ich wohl spätestens 11 Uhr dort. Kannst du mal grob durchrechnen, wann du in Usti (125km), Velke Brezno (138km) und Male Brezno (163km) (jeweils unten an der Elbe) durchkommen wirst? Ansonsten müsste ich dir von Decin aus entgegen kommen.
Grüße
Borax
also wenn es nicht grade wieder in Strömen regnet wie vergangenen Sonntag, werde ich zumindest die Nacht mal losrollern. Werde morgen mal grob schauen was die Zeiten sagen, aber ich denke, dass ich das absolut nicht exakt bestimmen kann, da ich einfach unterwegs auf die Beine hören muss.
Vielleicht kann ja mal jemand 'ne Zeit sagen, die passen könnte...
...grobe Schätzung:
Start 0:00Uhr - Usti 7:30 - Velke 8:30 - Male 10:00 ???
Start 2:00Uhr - Usti 9:30 - Velke 10:30 - Male 12:00 ???
Angaben ohne Gewähr ;-) +/- 30min?!
Sport frei!
Luga 0:00
Ústí, Brücke 7:09
Velké Březno 8:10
Malé Březno 10:05
Ich war von Anfang an langsamer als üblich (zu viel Frühstück), hatte aber die ersten 13 Stunden auch keine nennenswerten Pausen gemacht. Aussig habe ich, wie von degga empfohlen, auf dem kürzesten Weg durchfahren.
Dein Track hat noch einen kleinen Fehler: Beim Verlassen von Tetschen biegt er zu früh rechts in eine Sackgasse ab.
Ich wünsche euch gutes Gelingen und früh einen schönen Vollmond.
Viele Grüße, Bert
danke für die Rückinfo. So schnell wird es im Dunkeln bei mir auch nicht durch die Wälder Oberbärenburgs gehen.
Im Moment macht mir aber das Wetter noch Sorgen...auf Regen habe ich einfach keinen Bock!
Wann entscheidet sich denn deine Startzeit? Wenn du 0 Uhr startest könnte ich in Boletice kurz vor Decin zusteigen. Dort wäre ich spätestens 12Uhr. Bei 2 Uhr Start wäre dann Treff in Male Brezno. Dort komme ich zwischen 11Uhr und 11:30 Uhr vorbei.
Ich würde dir dann einfach gegen 11Uhr ne SMS schicken, wo du bist, und warte dann entweder in Male Brezno oder fahre bis Kurz vor Decin an der Elbe lang.
Grüße
Borax
Da macht die Wildschweinjagd in Oberbärenburg mehr Spaß! Ohje.
Na dann bis Morgen!
Martin
Gemeinsam
* gestartet * gekämpft * gelitten * leider nicht gefinished *
… Januar 2011…
Rennrad oder MTB, oder doch wieder ein Trekkingrad? Ach nehme ich einfach ein MTB um schnell die Berge runterfahren zu können.
Aber irgendwie machen mir die langen Strecken auf dem Tourenrad doch auch Spaß?
Wäre da nicht ein Rennrad für mich besser? Schwierige Fragen zu dieser Zeit, welche ich mir rückblickend vom gestrigen Tag wohl richtig beantwortet hatte.
Gestern?
…wurde die Einladung für einen Neuversuch von trebb von mir als Begleitung angenommen und es machten sich zwei Verrückte (Nochrennradneulinge ;-)) - trebb & mst - Punkt Mitternacht auf, um sich an 10000Hm zu probieren!
Nachdem jeder so seine Wehwehchen hatte, wie 2 Wochen Radabstinenz oder noch müde Beine, ging es nach Treff in Sürßen auf ins Ungewisse.
Den meterologischen Herbst bekamen wir die Nacht stark zu spüren. Durchgeschwitzt von Hirschstange & Co. und dann mit Vollgas den Berg wieder runter…brrrh, da krieg ich gleich wieder Gänsehaut. Bis sich gegen 9:00 Uhr die Sonne zeigte war es teilweise eine Kunst sich bei den dicken Nebelschwaden für die richtige Richtung zu entscheiden. Umso schöner war Teplice und Usti von Oben anzuschauen, wie es optisch unter den Wolken lag, auch wenn es nur Nebeldunst war. Fühlte mich gleich wie aufm Gletscher beim boarden in Österreich.
So, genug von der Natur. Heute zählen nur die Höhenmeter. Also stetig weiter von Anstieg zu Anstieg. Jeder suchte sein eigenes Tempo und wir trafen uns vormittags noch auf dem Gipfel und mit zunehmder Hitze dann nach der jeweiligen Abfahrt irgendwo im Schatten.
Man waren das gestern Extreme – feuchte Saukälte und dann diese gottverdammte Hitze.
Ich verstehe garnicht wie trebb so wenig über den Tag trinken konnte – ich für meinen Teil habe die 10l Marke mit dem letzten Stopp beim Vietnamesen in Dubi geknackt.
Mir fällt es wahnsinnig schwer diese Schinderei in Worte zu fassen. Ich denke die meisten Rennradler wissen, wie sich die Beine nach 2-3T Hm manchmal anfühlen…heute waren es rund 8000Hm für trebb und 9000Hm die ich mich geschunden habe.
Nachdem ich Rychnov und Chuderovice – ich kann mich einfach nicht mit diesen beiden anfreunden – gemeistert hatte (…hmm, Chvalov wird wohl mit in diese Liste aufgenommen – Mistding ) hatte ich zum Ende des Tages nur noch einen Gegner, der mir den ganzen Tag versauen sollten - Licht.
Nachdem trebb mit extremer Müdigkeit zu kämpfen hatte und auch immer langsamer wurde trennten sich 19:15 Uhr unsere Wege in Adolfov. Voller Zuversicht das Ding durchzuziehen und die Qualen der Hirschstange bei KM 320 anzunehmen machte ich mich warm angezogen auf die Mission.
Kurzer Boxenstopp am Vietnamesen Markt in Dubi und 4 Dosen Coca Cola völlig überteuert erworben – 2 auf ex und 2 in die Flasche. Zuckergeflasht ging es links in den Wald – unbekanntes Neuland, welches sich gefühlt eeeeeeewig zog. Mitten im Wald schaltete die LED von „blau“ auf „rot“ und somit in den Notsparmodus. Ach du Scheisse, dachte ich mir. Lampe Nummer zwei war auch nur noch im Sparmodus, och nöö. Also sparen und mit 1 Lampe auf Sparlampe fahren.
Die Kilometer durch den Wald ging das alles noch ganz gut, aber als dann vor mir irgendein Schotterwald auftauschte, das Navi mehrere hundert Meter meldete und ich nur knapp ein Meter vor mir im Lichtschein etwas erahnen konnte war ich tierisch ange*****. Jeder Stein könnte den Reifen ausknocken. Oh Mann, es ratterte im Kopf und ich brummelte vor mir hin: „So eine Riesensch*****“. Irgendwie schaffte ich es bis Moldava und mein Unheil nahm seinen Lauf, da weit und breit kein freundlicher Vietnamese auffindbar war. Wo bekomme ich nur Batterien her? Boah.
Da ich kaum noch etwas sah fasste ich hier den Entschluss auf den schnellsten Wege irgendwie gen Heimat zu fahren. Aber ob du Lampe die knappen 50Km noch durchhält war das einzige was ich nach diesem Beschluss im Kopf hatte.
Völlig demotiviert mussten jetzt die sich noch gut anfühlenden Beine zeigen, wozu sie in der Lage sind. Also per Express gen Heimat. Irgendwo im Wald hinter Moldava sah ich plötzlich das Licht am anderen Ende des Tunnels. Häh, bin ich grad eingeschlafen und hab mich hingeschmissen? Nach kurzem Zweifel sah ich dann in der Ferne die gelben „Polizeiwesten“ leuchten und der Herr Wachtmeister hat es endlich geschafft mir nicht mehr ins Gesicht zu leuchten. Danke!
Na darauf hatte ich jetzt Bock. Allgemeine Verkehrskontrolle, den Ausweis bitte.
Ausweis? Warten Sie, ich muss erst mal mein Licht ausmachen – ich fahr nämlich gleich im Dunkeln.
Nachdem Frau Wachtmeisterin meine Daten gefühlt mit der Schwerverbrecherdatei abglich, fragte mich Herr Wachtmeister seit wann ich unterwegs sei – Mitternacht! – Mittag? Nein, Mitternacht!
Ich wollte weiter, aber irgendwie wollten die beiden sich in dieser dunklen Einöde auch noch unterhalten. Ich versuchte Ihnen in Kurzform zu erklären was wir heute zu zweit vorhatten und was ich eigentlich noch vorhabe. Natürlich fiel bei beiden der Kinnlappen runter als Sie hörten, dass >300Km auf dem Tacho stehen. Mit den Höhenmetern konnten die natürlich nicht viel anfangen – da fehlt mir ja schon fast das Vorstellungsvermögen für so ein verrücktes Unterfangen.
Nachdem geklärt war das ich bei meinem Mega-Reisegepäck keinen Schnaps & Zigaretten schmuggle kam meine Rettung. Herr Wachtmeister fragte auf einmal nochmal: „Und Sie fahren wirklich gleich im Dunkeln?“ Zuerst dachte ich er wolle mich verarschen, da es ja schon stockdunkel war, aber im selben Atemzug fragte er was für Batterien ich benötige! 4xR6! …Antwort: ich hab welche im Auto, die kann ich Ihnen geben!
Ratter, Ratter, Ratter – ich begriff. GEIL! Mein Glückstag! Tausend Mal bedankt und dann ging es wieder auf die Straße! Das krasse an der Sache ist, dass ich nach dem los fahren die Lampe, welche ich bei der Kontrolle ausmachte, nicht mehr anbekam. Das heisst, ich wäre quasi ohne Verkehrskontrolle nach 10 Minuten ohne Licht unterwegs gewesen. Der Wahnsinn.
Es ist schon komisch das nach den Strapazen des Tages mit 352Km und 9000Hm ausgerechnet die Verkehrkontrolle am meisten im Kopf sitzt. Aber ich möchte mir nicht vorstellen wollen, wie ich ab Moldava ohne Licht weitergefahren wäre!
2013 pack ich mir Batterien ein! ;-)
Martin
Gestern wars echt warm, will nicht wissen wie es im Homolsky dul war.
Für die Wachtmeister war das bestimmt auch mal was Neues zu so später Stunde nen Rennradfahrer zu Gesicht zu bekommen. Wann hast du eigentlich die Klinke zuhause erreicht?
Grüße
Mein Dank an mst für seine übermenschliche Geduld, zuerst in den nächtlichen Waldabfahrten, die ich nutzte, um meine Bremsen auf Betriebstemperatur zu bringen, und später bei den stetig steigenden Wartezeiten nach den Anstiegen.
Es ist sicher komplett verrückt, solche Runden im Zweiwochentakt zu drehen und besonders die Knie zeigten sich ein wenig überrascht von ihrer ungewohnten Aufgabe. Andererseits machen solche Runden Spaß (auch wenn man's manchmal erst am nächsten Tag merkt), die Tage werden immer kürzer, und kurz vor Ende meines ersten Rennradjahrs wäre ein kleiner Akzent ja auch nicht schlecht. Aber spätestens als ich auf der Tetschener Bělská drei Erholungspausen einlegen musste, war klar, dass ich mich nicht im Zenit meiner Leistungsfähigkeit befinde und als sich im Adolfover Anstieg die Augen immer wieder nach oben drehen wollten, entschloss ich mich zum Abbruch mit Heimfahrt durch's Müglitztal.
Eine für mich neue Erfahrung war durch zitternde Körper angeregtes intensives Rahmenflattern auf der Abfahrt nach Dubí, und auch ohne irgendwelche Pannen konnte sich der im Multitool integrierte Reifenheber beim Schmieren von Powidl-Brötchen bewähren.
Den nächsten Versuch starten wir mit einem Rucksack voller Batterien und (zumindest was mich betrifft) in einer tageslichtintensiveren Jahreszeit; bei Dunkelheit und Nebel war der Milleschauer-Kringel landschftlich für mich nicht so der Bringer. Borax' Anregung könnte man insoweit annehmen, dass man sich in der zweiten Nacht dunkle, dreckige Waldwege verkneift und nur noch richtige Straßen fährt.
Die Zahlen (für meine Art des Abbruchs): 332 km, 8300 hm, 22:20 h brutto.
Viele Grüße, Bert
Was ich noch nicht so ganz verstanden habe ist, was Martin bei Km 320 an der Hirschstange suchen wollte, einmal Hirschstange am Tag reicht wohl nicht ;-) ? Wenn ich mich recht entsinne biegt man bei dem Tachostand eigentlich doch grad links nach Seyde ab. Auf alle Fälle ist der letzte Nichtasphaltabschnitt Der nach dem Abzweig hinter Dubi Richtung Wittichbaude, wobei es da zumindest im August noch hell sein sollte.
Grüße