Tja, wie es der Titel schon sagt, benötige ich ein wintertaugliches Rad. Berge wird das Ding nicht sehen, weshalb eine Kettenschaltung völlig sinnfrei wäre. Da es im Winter auch schon zeitig dunkel wird, muss da auch eine anständige, dynamobetriebene Lichtanlage ran. Da der Verschleiß bei schlechterem Wetter dramatisch zunimmt, würde ich gern auf Felgenbremsen verzichten. Federung ist außerdem auch fürn Arsch, da eine brauchbare Federgabel nur den Preis und das Gewicht in die Höhe treibt.
Ich war bis jetzt bei drei Händlern:
Händler Nummer 1 hatte eine Giant Seek 1 (8Gang Alfine, Shimano Scheibenbremse) in Navyblau und würde noch die Lichtanlage nachrüsten. Preis ca. 1000 €.
Händler Nummer 2 war sehr skeptisch. Er hatte eine Stevens, aber das war mit knapp 1500 € außerhalb meines Budgets.
Händler Nummer 3 hatte ein Diamant 247 (8Gang Nexus, Riemenantrieb, Rollenbremse) in schwarz (glänzend) und würde ebenfalls die Lichtanlage nachrüsten zum Preis von 950 €.
Hat jemand noch einen Vorschlag? Was soll ich von der Rollenbremse halten? Nach einer Testfahrt war ich recht skeptisch, da die Bremsleistung eher schlecht war, aber angeblich nach dem Einbremsen besser werden würde. Bei meiner normalen Reisegeschwindigkeit dürfte das ein Risiko sein.
Grüße
Borax
Kommentare
"Sanft" wäre eine treffende Bezeichnung für die Wirkung einer Rollenbremse.
Viele Grüße, Bert
Bei Scheibenbremsen würde ich nur Shimano oder Avid BB7 nehmen.
Du solltest drauf achten, dass man ordentliche Schutzbleche (SKS) montieren kann.
Nabendynamo ein guter von Shimano, SON ist nicht mehr nötig. Dazu eine LED Lampe ab 50€, die anderen sind nicht hell genug.
Riemen würde ich nicht nehmen.
Kann man sich prinzipiell auch selbst zusammenbauen. Ich habe damals nicht mein Wunschrad gefunden; Selbstbau ist kein großer Zauber. Ich würde 26" bevorzugen, da es sonst im Winter keine richtigen Spikes gibt und 28" mit alltagstauglichen Reifen ohnehin sehr schwer ist - und sperrig auf der Kellertreppe.
Selbstbau? Teufelswerk! Ich bin noch nicht mal vollständig eingerichtet und soll an nem Rad rumschrauben. Das wird eher nix. Aber 28" rollen doch im allgemeinen schneller. Die Spikes im MacGyver-Style (Kabelbinder) sind günstig und setzen Scheiben- oder Rollenbremsen voraus.
Ich hab nun auch noch bei anderen Herstellern geschaut und fast alle bieten ein ähnliches Rad wie das Giant Seek 1 an. Mal sehen, wie dieses navyblau ausschaut. Ich hätte ja lieber mitternachtsblau oder was Aufregenderes wie burgund oder halt überhaupt mal mehr als eine Farbe.
Der Antrieb ist mit Sicherheit die kritischere Komponente als die Bremsen. V-Brakes (Avid mit KoolStop-Belägen) funktionieren gut und eine im angepeilten Radsegment übliche Felge sollte kein Leichtbau sein also genügend "Fleisch" haben. Die hat man kaum schon nach 3000 km durchgebremst... (Merke: keine Shimano-Beläge!)
Der Antrieb hat echt was auszuhalten, die aktuelle Alfine sollte besser gedichtet sein als die ersten Revisionen der Nexus Premium (die das gleiche Innenleben wie die Alfine hat). Eine solche haben wir schon geschrottet, Lagersitze komplett weg-korrodiert...
Weiterhin empfehle ich eine Kette aus rostfreiem Stahl (von KMC gibt es eine 1-fach in "Inox"), bei den vernickelten sind die Niet-Stifte trotzdem aus Stahl und gammeln dann vor sich hin, oder man bringt Öl außer zum Schmieren auch zum winterlichen Korrosionsschutz auf (= viel und oft, somit sehr schmutzig). Oder Kette mit Chainglider. Riemen halte ich im Winter wie am MTB nicht für angebracht...
Spike-Reifen sind eine wirkliche Empfehlung, aber wenn man sich die aktuellen Preise ansieht, kann man natürlich Kabelbinder in Betrachtung ziehen. Schwalbe Snow Studs gab es die letzten beiden Jahre für kleines Geld, schön ist die Spike-Anordnung: Keine auf der zentralen Lauffläche, somit bei normalen Straßen > 3 bar Luftdruck und kein nervendes "Rattern", bei Eis & Schnee runter auf 2 bar und die Spikes greifen...
Ich würde wahrscheinlich ein halbwegs passendes Modell von der Stange nehmen und dann anpassen. Raleigh und Kalkhoff könnten auch noch etwas in der Richtung haben (soweit ich mich an meine Suche an ein passendes Schulrad für unseren Großen mit ähnlichen Randbedingungern erinnere, ging da aber explizit um ein 26"er).
Letztlich hab ich nun ein gebrauchtes Rad - ein Radon - erwerben können. Das ist zwar jetzt erst einmal Singlespeed, aber dafür war es deutlich günstiger als ein Neues und mit der Farbe des Rades konnte ich mich mittlerweile auch mehr als anfreunden- der schwarze Lack durch die Sonne teilweise dunkelbronzefarben gebrannt. Das hat schon was und sieht besser aus als der schwarze oder weiße Einheitsbrei
Das ist es nun geworden (vom oben verlinkten Lieferanten):
Schutzbleche, Klingel und Nabendynamo habe ich noch rangebastelt und passende Spikesreifen liegen schon im Keller und warten auf geeignetes Wetter; ich kann also wieder anständig am Commuter Grand Prix teilnehmen.