morgen mache ich nach ca. 9.5 Jahren die zweite Erdumrundung mit dem Rennrad fertig. Für Nur-Radfahrer ist das nicht so toll, höchstens meine 200km-Sammlung (das wird der 120. Marathon). Ein Redakteur der Pirnaer SZ will von mir einen Artikel bringen (soll Mo. erscheinen) und ein Foto machen. Ich würde einfach 8.00 an der Albertbrücke - wie üblich Rosengartenseite - sehen, ob sich jemand mit traut, ich muss 8.30 etwa in Birkwitz sein.
Ach so, die Tour ist natürlich nicht harmlos: "Acht Schätze", siehe Tourenverzeichnis unten, 208 und 2750Hm (aua). Ich werde wirklich nicht schnell sein. Hoffentlich ist das Wetter nicht so gut, sonst bleibt sie nicht in würdiger Erinnerung :-)
wäre gerne dabei. Aber leider keine Zeit morgen, außerdem sagt der Petrus P...wetter voraus.
Kannste das Ding nicht auf den 03. Okt. verlegen. Da haben bestimmt paar mehr Leute Lust Dich zu begleiten, weil nä. Woche freundlicheres Wetter vorhergesagt wird und am Feiertag hier meist was Größeres gerollert wird.
... am 3.10. mussschschon klettern, 'ne Kirsche hat da starkes Interesse angemeldet, da sagschninee (zur Erläuterung: die andere Kirsche muss arbeiten, die eifrigste ist weit weg an dem Tag - jaja, Vielweiberei ist ganz schön anstrengend; warum hat mich mein Freund, der Sultan, nicht eher gewarnt?).
Ciao
Zwinki
P.S.: Außerdem wartet der Fotograf auch im Regen :-) Wenn es so mistig ist wie jetzt, fahre ich nur so was wie die CottaA/B-Runde, also ca. 100. Die gehn ja immer.
... wenn ich so die Hochwasserwarnungen höre. Aber die sind ja NÖRDLICH des Erzgebirges, und ich verdrücke mich schnellstmöglich südlich des Schneeberges und bringe dann von Süden besseres Wetter mit. Was glaubt Ihr, wie herrlich das ist, wenn das Wasser nachlässt.
Nun ja, ich habe es so gewollt :-) Es wird ein Weilchen dauern, bis ich den Artikel habe, aber ich versuche eine Textversion daraus zu basteln.
... hier meine fast unverkürzte Rundmail an meine Radfreunde:
Hi Radfahrer, Sympathisanten und stille Mitleser,
Touren wie heute habe ich eigentlich viele gemacht, wäre keine Mail wert - aber heute habe ich es richtig gemacht. Und zwar mit 45 Minuten Posen beim Fototermin, mit Bild und Artikel in der Pirnaer SZ kommenden Montag (1.10.), mit allein fahren (weil den Anderen das Wetter zu schlecht war) - und mit trotzdem trocken bleiben, ätsch.
Aber der Reihe nach. Am Mittwoch fiel eine Bergwanderung ins Wasser
(tja, wenn die Tochter der Mitwandereuse krank wird ...), also aus
Verzweiflung 138km gefahren und davon nur 10km nass geworden. Das
hatte zur Folge, dass heute nach 14.5km meine zweite Erdumrundung auf
dem Rennrad fertig wurde. Wer in der Schule nicht aufpasste oder unter
Lern-Alzheimer leidet: Das sind 80.000km (in etwas mehr als 9.5 Jahren).
Nur Rennrad, nur Touren. In der Stadt laufe ich oder fahre zur Not
Straßenbahn.
Die 80000 kam meinem guten Bekannten bei der SZ Pirna zu Ohren, und die
brauchen immer 'ne Story. Stories habe ich ja nun genug zu bieten. Also
Freitag abend eine Stunde Interview (lange keines mehr gegeben ;-) ...
nämlich letzten Montag über eine Stunde beim Coloradio, kommt 30.9.
19:00, gibt's wohl auch als Livestream unter http://217.172.183.184:8000/stream128.mp3.m3u ) und heute früh der
Fotograf. Wegen Baustelle - "des Deutschen Lieblingsbeschäftigung" - zu
spät da, dauerte natürlich auch eine Weile, war aber recht anregend und
interessant. Nur gut, dass sich kein Cielab traute, denn ich konnte erst
9.30 in Birkwitz weiter. OK, das Wetter sah wirklich extrem bedrohlich
aus, und von Usti aus waren sogar dichte Regenschleier zu besichtigen.
Aber ich hatte mittels www.wetterzentrale.de das Wetter in Tschechien
richtig kalkuliert: Nur wer überhaupt losfährt, kann draußen auch
trocken bleiben.
Dass heute aus diesem Anlass etwas Verrücktes werden musste, war klar,
Ihr kennt ja Zwinki. Also "8 Schätze", meine landschaftlich vielleicht
abwechslungsreichste Tagestour (Schweiz/Erzgebirge zum Schneeberg,
quer übers Javory-Gebirge nach Usti, Elbtal bis vor Decin, rechts hoch
via Lesna durch das tschechische Kern-Mittelgebirge, böhmische Schweiz
mit zwei Bergrücken, Elbtal Grenze bis Schandau, Tiefer Grund bis
Hohnstein und Ehrenberg, dann von Cunnersdorf nach Polenz [Dank nochmal
an Kewu für diesen tollen Tipp] und über Westlausitzer Landschaftswellen
via Kleinwolmsdorf nach Radeberg und heim. 208km, 2700Hm, nur zweimal
ganz kurz 13% und 15%, weh tut nur der kleine Alpenpass nach Lesna. Das
bin ich unvernünftigerweise voriges Jahr zu Ostern 14 Tage nach
Saisonbeginn gefahren. Wahnsinn, und vermutlich Anfang des Formsprungs
2006. Schnitt damals 20.9. Und heute: 22.0 - die Strecke scheint sehr
langsam zu sein. Aber ich bin auch sehr gemütlich gefahren und habe es
genossen und viel fotografiert. Die Bilder könnt Ihr Euch von
herunterladen (0.5MB, 600x800, also niedrige Auflösung). Die Tour steht
im Verzeichnis auf meiner Homepage, und ich kann sie jedem empfehlen,
der sie schafft - zwei gute Tschechei-Karten reichen dazu (Touristen-
verband Nr. 11 und 12/13).
Ich kann nur sagen, es war genial, ich habe es genossen. Die Sicht war
einfach klasse, der starke Wind gar nicht so ungünstig. Von Usti nach
Decin ist die 261 zu großen Teilen seit diesem Frühjahr gemacht worden.
Starker Rückenwind bei glatter Straße und wenig Verkehr in meiner
Richtung: Das war kein Fahren mehr, das war Fliegen über eine herrlich
herbstlich gefärbte Landschaft mit 36-40km/h (und wie erwartet Weinen
danach hoch nach Lesna - übrigens hat diese Variante zusammen mit einem
Himmelfahrts-Radausflug den Anstoß für meine tolle Wanderung Chlum -
Vrabinec gegeben, die ich nur jedem empfehlen kann).
Allerdings habe ich die letzten 30 Minuten Licht gebraucht. Na gut, wer
berühmt sein will, muss eben leiden können :-)
@Moritz: Javory ist das Gebirge, wo Du einst im Nebel vor Steilheit
verzweifeltest und in Köngistein in den Zug hupptest. Javory ist
wirklich normalerweise zum Verzweifeln steil, schlimmer noch als das
Kern-Mittelgebirge. Unser schwierigstes Gelände weit und breit, nicht
etwa das Erzgebirge!
Meingott, welche Ziele soll ich denn noch anstreben? Durchschnittliche
Tourlänge im September 185km ... ein Ziel wäre, auch November und
Dezember mindestens eine 200er zu fahren, aber da will Petrus mitreden
Lutz sprach von Bordeaux-Paris (630km) zur Sommersonnenwende 2008, das
reizt mich deutlich mehr als Fichkona. OK, das ist ein Ziel. Und irgend-
wann mal Ralf bei einem ganz schlechten Tag beim Zeitfahren erwischen
und ihn ordentlich versägen ;-)
Sonnabend, 8.30 Uhr. Kurze Gedenkminute auf dem Elberadweg an der Müglitzbrücke Heidenau: Kilometer 80000 ist geschafft. Und schon macht sich Fahrrad-Freak Reinhard Wobst wieder in die Spur ? auf eine 200-Kilometer-Runde zum Schneeberg, nach Usti oder in die Westlausitz ...Foto: Daniel Spittel
Nach neun Jahren und 80000 Kilometern per Rad durch Ostsachsen und Nordböhmen kommt ein Dresdner genau an der Müglitzbrücke raus.
Wenn Reinhard Wobst auf dem Rennrad in den letzten neun Jahren etwas gelernt hat, dann war es das Leiden. Der Hobby-Radler hat sich auf Sachsens Landstraßen unter manch schwerem Mistwetter abgeduckt, wenn die Regentropfen ?wie Stahlmantelgeschosse? auf ihn niederprasselten. Er ist Böhmens Gebirgspässe hinaufgehechelt, hat bei flirrender Sommerhitze auf dem Asphalt geschwitzt und auf 300-Kilometer-Touren manchen Hunger-ast überstanden. Ganz zu schweigen vom gebrochenen Finger, der aufgeschürften Wange, dem Salto über die Lenkstange ...
Was ihn all die Jahre Wochenende für Wochenende auf die Straße und die aberwitzigsten Touren getrieben hat, kann der 55-Jährige gar nicht so richtig sagen. Seinen ?Suchtfaktor? nennt er es. ?Vielleicht auch die einzige Methode, um meine Ringmuskeln zu bekämpfen?, sagt er und kichert.
1998 hat sich Wobst, vom Hobby her eigentlich Bergsteiger, wie aus heiterem Himmel ein Rennrad zugelegt. Seitdem kann er einfach nicht mehr aufhören, in die Pedale zu treten. Die Straßen Sachsens und Nordböhmens sind sein zweites Zuhause, mal mit anderen ?Leidensgefährten?, mal allein. Und inzwischen hat der Mann nach eigenen Berechnungen schon ganze 80000 Kilometer in den Beinen.
Vielleicht war es eine Art Tribut an die eifersüchtige alte Geliebte ? die Kletterei, dass er den runden Kilometer 80000 ausgerechnet in den Landkreis Sächsische Schweiz verlegt hat. Auf dem Elberadweg an der Müglitzbrücke in Heidenau machte er Sonnabend früh kurz Pause und ließ ein paar Episoden seiner neunjährigen Höllenetappe am geistigen Auge Revue passieren.
Die Sache mit Görlitz etwa, wo von sechs Kumpels, mit denen er verabredet war, nur vier am Start aufkreuzten, drei losfuhren und einer zuletzt ankam: Reinhard Wobst. Oder das Dolomitenrennen ? inmitten von 7000 anderen Verrückten. All die Touren nach Böhmen, wo er längst jeden Kilometer kennt.
Irgendein Ziel hat der Mann immer. Vielleicht will er noch mal 400 Kilometer an einem Tag schaffen ? zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang. Das geht dann wie immer: Rucksack auf, Windjacke, Pflaster und Schwarzbrotschnitten rein, Zeit stoppen ? und Abfahrt.
Tourenberichte von Reinhard Wobst gibt es im Internet:
home.wtal.de/rwobst
szmtag
Montag, 1. Oktober 2007
Sonnabend, 8.30 Uhr. Kurze Gedenkminute auf dem Elberadweg an der Müglitzbrücke Heidenau: Kilometer 80000 ist geschafft. Und schon macht sich Fahrrad-Freak Reinhard Wobst wieder in die Spur ? auf eine 200-Kilometer-Runde zum Schneeberg, nach Usti oder in die Westlausitz ...Foto: Daniel Spittel
... da hätte ich mir meine gestrige Radtour nach Pirna sparen können :-) (aber wenigstens nochmal kurz gefahren und einen schönen Sonnenuntergang fotografiert). Interessant, dass das Geländer hier lila aussieht (Normalrot). Ich finde es einen netten Artikel, könnte irgendwie auf jeden von uns zutreffen ... Nur dass 80.000km zweimal um die Erde sind, wissen zu meinem Erstaunen doch bei weitem nicht alle ... das sollte eigentlich der Aufhänger sein ...
Jedenfalls schön, dass in diesen Dopingszeiten auch noch positiv über unseren Sport berichtet wird (wobei, mein Doping gestern war auch nicht schlecht: Auberginen mit Schinkenspeckwürfel braten, Paprika-Ajvar und saure Sahne hinzu, mit Makkaroni verrühren und Parmesan drüber ... sehr lecker).
Kommentare
Hi all,
morgen mache ich nach ca. 9.5 Jahren die zweite Erdumrundung mit dem Rennrad fertig. Für Nur-Radfahrer ist das nicht so toll, höchstens meine 200km-Sammlung (das wird der 120. Marathon). Ein Redakteur der Pirnaer SZ will von mir einen Artikel bringen (soll Mo. erscheinen) und ein Foto machen. Ich würde einfach 8.00 an der Albertbrücke - wie üblich Rosengartenseite - sehen, ob sich jemand mit traut, ich muss 8.30 etwa in Birkwitz sein.
Ach so, die Tour ist natürlich nicht harmlos: "Acht Schätze", siehe Tourenverzeichnis unten, 208 und 2750Hm (aua). Ich werde wirklich nicht schnell sein. Hoffentlich ist das Wetter nicht so gut, sonst bleibt sie nicht in würdiger Erinnerung :-)
Ciao
Zwinki
Moin Zwinki,
wäre gerne dabei. Aber leider keine Zeit morgen, außerdem sagt der Petrus P...wetter voraus.
Kannste das Ding nicht auf den 03. Okt. verlegen. Da haben bestimmt paar mehr Leute Lust Dich zu begleiten, weil nä. Woche freundlicheres Wetter vorhergesagt wird und am Feiertag hier meist was Größeres gerollert wird.
Denk mal drüber nach ...
Gruß
... am 3.10. mussschschon klettern, 'ne Kirsche hat da starkes Interesse angemeldet, da sagschninee (zur Erläuterung: die andere Kirsche muss arbeiten, die eifrigste ist weit weg an dem Tag - jaja, Vielweiberei ist ganz schön anstrengend; warum hat mich mein Freund, der Sultan, nicht eher gewarnt?).
Ciao
Zwinki
P.S.: Außerdem wartet der Fotograf auch im Regen :-) Wenn es so mistig ist wie jetzt, fahre ich nur so was wie die CottaA/B-Runde, also ca. 100. Die gehn ja immer.
Kannst ja den Artikel mal posten.
Gruß
Lippi 8)
... wenn ich so die Hochwasserwarnungen höre. Aber die sind ja NÖRDLICH des Erzgebirges, und ich verdrücke mich schnellstmöglich südlich des Schneeberges und bringe dann von Süden besseres Wetter mit. Was glaubt Ihr, wie herrlich das ist, wenn das Wasser nachlässt.
Nun ja, ich habe es so gewollt :-) Es wird ein Weilchen dauern, bis ich den Artikel habe, aber ich versuche eine Textversion daraus zu basteln.
Ciao
Zwinki
... hier meine fast unverkürzte Rundmail an meine Radfreunde:
Hi Radfahrer, Sympathisanten und stille Mitleser,
Touren wie heute habe ich eigentlich viele gemacht, wäre keine Mail wert - aber heute habe ich es richtig gemacht. Und zwar mit 45 Minuten Posen beim Fototermin, mit Bild und Artikel in der Pirnaer SZ kommenden Montag (1.10.), mit allein fahren (weil den Anderen das Wetter zu schlecht war) - und mit trotzdem trocken bleiben, ätsch.
Aber der Reihe nach. Am Mittwoch fiel eine Bergwanderung ins Wasser
(tja, wenn die Tochter der Mitwandereuse krank wird ...), also aus
Verzweiflung 138km gefahren und davon nur 10km nass geworden. Das
hatte zur Folge, dass heute nach 14.5km meine zweite Erdumrundung auf
dem Rennrad fertig wurde. Wer in der Schule nicht aufpasste oder unter
Lern-Alzheimer leidet: Das sind 80.000km (in etwas mehr als 9.5 Jahren).
Nur Rennrad, nur Touren. In der Stadt laufe ich oder fahre zur Not
Straßenbahn.
Die 80000 kam meinem guten Bekannten bei der SZ Pirna zu Ohren, und die
brauchen immer 'ne Story. Stories habe ich ja nun genug zu bieten. Also
Freitag abend eine Stunde Interview (lange keines mehr gegeben ;-) ...
nämlich letzten Montag über eine Stunde beim Coloradio, kommt 30.9.
19:00, gibt's wohl auch als Livestream unter
http://217.172.183.184:8000/stream128.mp3.m3u ) und heute früh der
Fotograf. Wegen Baustelle - "des Deutschen Lieblingsbeschäftigung" - zu
spät da, dauerte natürlich auch eine Weile, war aber recht anregend und
interessant. Nur gut, dass sich kein Cielab traute, denn ich konnte erst
9.30 in Birkwitz weiter. OK, das Wetter sah wirklich extrem bedrohlich
aus, und von Usti aus waren sogar dichte Regenschleier zu besichtigen.
Aber ich hatte mittels www.wetterzentrale.de das Wetter in Tschechien
richtig kalkuliert: Nur wer überhaupt losfährt, kann draußen auch
trocken bleiben.
Dass heute aus diesem Anlass etwas Verrücktes werden musste, war klar,
Ihr kennt ja Zwinki. Also "8 Schätze", meine landschaftlich vielleicht
abwechslungsreichste Tagestour (Schweiz/Erzgebirge zum Schneeberg,
quer übers Javory-Gebirge nach Usti, Elbtal bis vor Decin, rechts hoch
via Lesna durch das tschechische Kern-Mittelgebirge, böhmische Schweiz
mit zwei Bergrücken, Elbtal Grenze bis Schandau, Tiefer Grund bis
Hohnstein und Ehrenberg, dann von Cunnersdorf nach Polenz [Dank nochmal
an Kewu für diesen tollen Tipp] und über Westlausitzer Landschaftswellen
via Kleinwolmsdorf nach Radeberg und heim. 208km, 2700Hm, nur zweimal
ganz kurz 13% und 15%, weh tut nur der kleine Alpenpass nach Lesna. Das
bin ich unvernünftigerweise voriges Jahr zu Ostern 14 Tage nach
Saisonbeginn gefahren. Wahnsinn, und vermutlich Anfang des Formsprungs
2006. Schnitt damals 20.9. Und heute: 22.0 - die Strecke scheint sehr
langsam zu sein. Aber ich bin auch sehr gemütlich gefahren und habe es
genossen und viel fotografiert. Die Bilder könnt Ihr Euch von
http://home.wtal.de/rwobst/8schaetze.zip
herunterladen (0.5MB, 600x800, also niedrige Auflösung). Die Tour steht
im Verzeichnis auf meiner Homepage, und ich kann sie jedem empfehlen,
der sie schafft - zwei gute Tschechei-Karten reichen dazu (Touristen-
verband Nr. 11 und 12/13).
Ich kann nur sagen, es war genial, ich habe es genossen. Die Sicht war
einfach klasse, der starke Wind gar nicht so ungünstig. Von Usti nach
Decin ist die 261 zu großen Teilen seit diesem Frühjahr gemacht worden.
Starker Rückenwind bei glatter Straße und wenig Verkehr in meiner
Richtung: Das war kein Fahren mehr, das war Fliegen über eine herrlich
herbstlich gefärbte Landschaft mit 36-40km/h (und wie erwartet Weinen
danach hoch nach Lesna - übrigens hat diese Variante zusammen mit einem
Himmelfahrts-Radausflug den Anstoß für meine tolle Wanderung Chlum -
Vrabinec gegeben, die ich nur jedem empfehlen kann).
Allerdings habe ich die letzten 30 Minuten Licht gebraucht. Na gut, wer
berühmt sein will, muss eben leiden können :-)
@Moritz: Javory ist das Gebirge, wo Du einst im Nebel vor Steilheit
verzweifeltest und in Köngistein in den Zug hupptest. Javory ist
wirklich normalerweise zum Verzweifeln steil, schlimmer noch als das
Kern-Mittelgebirge. Unser schwierigstes Gelände weit und breit, nicht
etwa das Erzgebirge!
Meingott, welche Ziele soll ich denn noch anstreben? Durchschnittliche
Tourlänge im September 185km ... ein Ziel wäre, auch November und
Dezember mindestens eine 200er zu fahren, aber da will Petrus mitreden
Lutz sprach von Bordeaux-Paris (630km) zur Sommersonnenwende 2008, das
reizt mich deutlich mehr als Fichkona. OK, das ist ein Ziel. Und irgend-
wann mal Ralf bei einem ganz schlechten Tag beim Zeitfahren erwischen
und ihn ordentlich versägen ;-)
Ciao
Zwinki
Sächsische Zeitung
Montag, 1. Oktober 2007
URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=1620613
Die Sucht im Sattel
Von Hartmut Landgraf
Sonnabend, 8.30 Uhr. Kurze Gedenkminute auf dem Elberadweg an der Müglitzbrücke Heidenau: Kilometer 80000 ist geschafft. Und schon macht sich Fahrrad-Freak Reinhard Wobst wieder in die Spur ? auf eine 200-Kilometer-Runde zum Schneeberg, nach Usti oder in die Westlausitz ...Foto: Daniel Spittel
Nach neun Jahren und 80000 Kilometern per Rad durch Ostsachsen und Nordböhmen kommt ein Dresdner genau an der Müglitzbrücke raus.
Wenn Reinhard Wobst auf dem Rennrad in den letzten neun Jahren etwas gelernt hat, dann war es das Leiden. Der Hobby-Radler hat sich auf Sachsens Landstraßen unter manch schwerem Mistwetter abgeduckt, wenn die Regentropfen ?wie Stahlmantelgeschosse? auf ihn niederprasselten. Er ist Böhmens Gebirgspässe hinaufgehechelt, hat bei flirrender Sommerhitze auf dem Asphalt geschwitzt und auf 300-Kilometer-Touren manchen Hunger-ast überstanden. Ganz zu schweigen vom gebrochenen Finger, der aufgeschürften Wange, dem Salto über die Lenkstange ...
Was ihn all die Jahre Wochenende für Wochenende auf die Straße und die aberwitzigsten Touren getrieben hat, kann der 55-Jährige gar nicht so richtig sagen. Seinen ?Suchtfaktor? nennt er es. ?Vielleicht auch die einzige Methode, um meine Ringmuskeln zu bekämpfen?, sagt er und kichert.
1998 hat sich Wobst, vom Hobby her eigentlich Bergsteiger, wie aus heiterem Himmel ein Rennrad zugelegt. Seitdem kann er einfach nicht mehr aufhören, in die Pedale zu treten. Die Straßen Sachsens und Nordböhmens sind sein zweites Zuhause, mal mit anderen ?Leidensgefährten?, mal allein. Und inzwischen hat der Mann nach eigenen Berechnungen schon ganze 80000 Kilometer in den Beinen.
Vielleicht war es eine Art Tribut an die eifersüchtige alte Geliebte ? die Kletterei, dass er den runden Kilometer 80000 ausgerechnet in den Landkreis Sächsische Schweiz verlegt hat. Auf dem Elberadweg an der Müglitzbrücke in Heidenau machte er Sonnabend früh kurz Pause und ließ ein paar Episoden seiner neunjährigen Höllenetappe am geistigen Auge Revue passieren.
Die Sache mit Görlitz etwa, wo von sechs Kumpels, mit denen er verabredet war, nur vier am Start aufkreuzten, drei losfuhren und einer zuletzt ankam: Reinhard Wobst. Oder das Dolomitenrennen ? inmitten von 7000 anderen Verrückten. All die Touren nach Böhmen, wo er längst jeden Kilometer kennt.
Irgendein Ziel hat der Mann immer. Vielleicht will er noch mal 400 Kilometer an einem Tag schaffen ? zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang. Das geht dann wie immer: Rucksack auf, Windjacke, Pflaster und Schwarzbrotschnitten rein, Zeit stoppen ? und Abfahrt.
Tourenberichte von Reinhard Wobst gibt es im Internet:
home.wtal.de/rwobst
szmtag
Montag, 1. Oktober 2007
Sonnabend, 8.30 Uhr. Kurze Gedenkminute auf dem Elberadweg an der Müglitzbrücke Heidenau: Kilometer 80000 ist geschafft. Und schon macht sich Fahrrad-Freak Reinhard Wobst wieder in die Spur ? auf eine 200-Kilometer-Runde zum Schneeberg, nach Usti oder in die Westlausitz ...Foto: Daniel Spittel
... da hätte ich mir meine gestrige Radtour nach Pirna sparen können :-) (aber wenigstens nochmal kurz gefahren und einen schönen Sonnenuntergang fotografiert). Interessant, dass das Geländer hier lila aussieht (Normalrot). Ich finde es einen netten Artikel, könnte irgendwie auf jeden von uns zutreffen ... Nur dass 80.000km zweimal um die Erde sind, wissen zu meinem Erstaunen doch bei weitem nicht alle ... das sollte eigentlich der Aufhänger sein ...
Jedenfalls schön, dass in diesen Dopingszeiten auch noch positiv über unseren Sport berichtet wird (wobei, mein Doping gestern war auch nicht schlecht: Auberginen mit Schinkenspeckwürfel braten, Paprika-Ajvar und saure Sahne hinzu, mit Makkaroni verrühren und Parmesan drüber ... sehr lecker).
Ciao
Zwinki