angesichts guten Wetters (hoffentlich nicht so gut wie Sa ;-) fahre ich am Mittwoch linkselbisch über Gamrig/Janov/Benesov/Mittelgebirge nach Litomerice und dann an der Elbe zurück. Man wird vielleicht Licht brauchen am Ende, oder in die Essbahn huppen. Startzeit sage ich noch, Treff vermutlich Tankstelle Radeberger/Bautzner bei Dämmerungsende (7:30?). 200km sollen es aus Statistikgründen werden. 28er Schnitt ist das, was ich überhaupt nicht will, eher 24, ich will was haben von der Tour, es ist herrliches Herbstlaub.
Wer es passiv haben will: 7.11. (Mi.) 16:30 mdr-Biwak-Sendung mitschneiden, da kommt ganz viel Zwinki vom letzten Samstag, war ´ne geile Tour (Ceska Kamenice, Basaltorgel, Mittelgebirge mit irren Serpentinen).
Also, ich starte morgen 7:00, egal bei welchem Wetter (es wird sowieso besser) und warte bis 7:05 an besagter Tankstelle. Jeder Rennradfahrer wird angequatscht :-) Licht ist Pflicht!
Hm, wie befürchtet war niemand da. Zugegeben, der Anfang erforderte viel Moral. Und doch: Ihr habt was verpasst. Zwar muffelte das Wetter auf den ersten 75km nur, in Wehlen regnete es sogar richtig (und leider waren die Sachen dann nass, ich war auch nicht sonderlich warm angezogen), aber ab Benesov riss es auf, und dann begann ein derartiger Farbenrausch vor blauem Himmel mit fotogenen Wolken, wie man ihn nur selten hat. Das wurde zur Supertour. In Litomerice 13 Grad und Sonne, Gegenwind heimwärts nur leicht. Ich berichte morgen mit Bildern. Am Ende waren es 232km mit 2000Hm, nur 23.4 Schnitt (viele Gründe) und wie befürchtet zwei Stunden Nachtfahrt (sogar auf dem Elbradweg, muss das mal trainieren) - es ging alles viel besser als befürchtet. Damit habe ich nun nicht nur doch noch meine Oktober-200er, sondern ein wirklich unvergleichliches Erlebnis mehr und 72 Fotos zu sortieren und zu bearbeiten. Wenn ich nur mit Radhose bekleidet vor dem Spiegel steht, zucke ich dennoch zusammen ;-)
Hier mein Bericht, der auch als Rundmail an mindestens einen von Euch ging:
Liebe praktische und theoretische Radfahrer und -innen,
wer sich für überirdische Stimmungen interessiert, wie sie im Herbst
manchmal vorkommen, sollte sich binnen der nächsten ca. 14 Tage mal
meine Bilder von der gestrigen Reformationstagestour durch das
tschechische Mittelgebirge herunterladen:
Das sind ca. 1.5MB und 16 der 42 von 72 übriggebliebenen Bilder in
kleiner Auflösung (1024x768).
Eigentlich sprechen die Bilder für sich, ich sollte aber wenigstens die
Umstände erläutern und Euch mal ein bisschen aufmuntern, mehr Mut zum
Risiko zu haben. Also, man hatte hoch und heilig trockenes Wetter und ab
und zu Sonne versprochen. Ich wollte für den Fall, dass dieses Jahr
Winter kommt, Abschied nehmen vom tschechischen Mittelgebirge mit dem
Rad und gab dafür sogar eine interessante Stadtführung auf. Zwangsläufig
könnte ich somit doch noch eine 200er für den Oktober abstechen. Habe
Cielabs dazu eingeladen, harte Radfahrer, die meisten besser als ich.
Aber keiner kam. Denn das Wetter war nicht so. Der Start erforderte viel
Moral, die Straßen waren feucht, es war sehr kühl, einfach mies. Bin
linkselbisch entlang, in Wehlen regnete es sogar richtig. Damit hatten
meine Sachen (ich hätte mehr mitnehmen können) die richtige Feuchte für
den ganzen Tag. Den Gamrig hoch ging es aber recht gut, auch den Berg
von Hrensko nach Janov. Es war noch mieser als zum Biwak-Dreh am
Samstag, vom Rosenberg sah man rein gar nichts mehr.
In Benesov, nach 75km, zeigten die Wolken Fransen mit etwas Gelblich
darunter. Und es ward schön. Die 7km Berg über Hermanov/Blankartice
hoch, und schon begann eine überirdische Stimmung. Wenn nach so einem
Start das Wetter umschlägt, dann wirkt das hammermäßig, wie die
Altjugendlichen sagen, das ist etwas ganz Anderes als einfach nur
Schönwetter. Das Mittelgebirge wurde zur einzigen Farborgie, die Sicht
immer besser. Als ich einen besonders tollen Blick gleich mehrfach
fotografierte (Bild 8415), hielt ein jüngerer tschechischer Radfahrer
an, der zum Glück gut Englisch sprach. Kann sein, hier kommt endlich mal
eine etwas dauerhaftere Verbindung zu Stande. Das ist die nächste
Generation, sehr viel kontaktfreudiger und offener. Schon die dritte
Bekanntschaft dort unterwegs.
In Litomerice war bereits richtig Sonne und 13 Grad, relativ schwacher
Gegenwind heimzu (261 an der Elbe bis Decin, über Schandau heim). Ich
musste wirklich ständig anhalten und fotografieren, brauchte brutto 2
Std. mehr als netto, hatte aber eigentlich nur in Benesov, Litomerice
und Schmilka mal kürzere Fresspausen eingelegt.
Ich bin ziemlich gemütlich gefahren, weil seit einem Monat keine richtig
lange Strecke mehr zu Stande kam (und ich schon wieder schlecht
schlief). Dadurch war ab Schandau Licht angesagt. Todesmutig den
Elbradweg bis Laubegast, erst dann Straße. Muss wieder sagen, diese
LED-Leuchten haben etwas für sich, man kann ohne Randstreifen nachts auf
diesem Radweg noch 25-30 fahren. Dabei gibt es noch hellere Leuchten.
Meine brennt nun schon 10 Stunden, die dünnen Batterien scheinen noch
gut zu durchzuhalten.
Also, verflucht habe ich mich nicht für die Tour, obwohl die ersten 75km
wirklich elend waren und die Nachtfahrt ein wenig riskant (man muss ganz
schön aufpassen, ist aber Training für kommendes Jahr). Es war vorher
einfach zu schön, die Tour war ein Volltreffer.
Am Ende waren es 232km und 2000Hm mit nassen Sachen bei 5-13 Grad (ab
Pirna rauchte der Atem) und ziemlich wenig Essen - aber eben nur 23.4
Schnitt, da ist das reine Ausdauer bis auf den 18%igen Gamrig und die
netten 12%er auf der welligen Hochfläche des Mittelgebirges.
Tja, hätte ich gekniffen ... ich hätte so viel verpasst. Ich freu' mich
heute noch. Ich fand die eigentlich verregnete und vermuffelte Biwaktour
schon sehr stimmig (hoffentlich kommt das in der Sendung auch 'raus),
aber das gestern wird ewig lange nachleuchten. Selbst wenn es der letzte
Marathon dieses Jahr gewesen sein sollte - das wäre dann ein
wunderschöner Abschluss gewesen. Aber ich muss eigentlich noch ein
bisschen abspecken. Ich werde versuchen, auf der Samstagwanderung zu
hungern ... ach nee, geht ja gar ni, ich hab' Uta doch Kuchen
versprochen ;-)
Kommentare
Hi all,
angesichts guten Wetters (hoffentlich nicht so gut wie Sa ;-) fahre ich am Mittwoch linkselbisch über Gamrig/Janov/Benesov/Mittelgebirge nach Litomerice und dann an der Elbe zurück. Man wird vielleicht Licht brauchen am Ende, oder in die Essbahn huppen. Startzeit sage ich noch, Treff vermutlich Tankstelle Radeberger/Bautzner bei Dämmerungsende (7:30?). 200km sollen es aus Statistikgründen werden. 28er Schnitt ist das, was ich überhaupt nicht will, eher 24, ich will was haben von der Tour, es ist herrliches Herbstlaub.
Wer es passiv haben will: 7.11. (Mi.) 16:30 mdr-Biwak-Sendung mitschneiden, da kommt ganz viel Zwinki vom letzten Samstag, war ´ne geile Tour (Ceska Kamenice, Basaltorgel, Mittelgebirge mit irren Serpentinen).
Ciao
Zwinki
Ciao
Zwinki
Ciao
Zwinki
es sind eben nicht allle so hart wie Du. Meine Hochachtung hast du auf jeden Fall.
Liebe praktische und theoretische Radfahrer und -innen,
wer sich für überirdische Stimmungen interessiert, wie sie im Herbst
manchmal vorkommen, sollte sich binnen der nächsten ca. 14 Tage mal
meine Bilder von der gestrigen Reformationstagestour durch das
tschechische Mittelgebirge herunterladen:
http://home.wtal.de/rwobst/mittelgeb.zip
Das sind ca. 1.5MB und 16 der 42 von 72 übriggebliebenen Bilder in
kleiner Auflösung (1024x768).
Eigentlich sprechen die Bilder für sich, ich sollte aber wenigstens die
Umstände erläutern und Euch mal ein bisschen aufmuntern, mehr Mut zum
Risiko zu haben. Also, man hatte hoch und heilig trockenes Wetter und ab
und zu Sonne versprochen. Ich wollte für den Fall, dass dieses Jahr
Winter kommt, Abschied nehmen vom tschechischen Mittelgebirge mit dem
Rad und gab dafür sogar eine interessante Stadtführung auf. Zwangsläufig
könnte ich somit doch noch eine 200er für den Oktober abstechen. Habe
Cielabs dazu eingeladen, harte Radfahrer, die meisten besser als ich.
Aber keiner kam. Denn das Wetter war nicht so. Der Start erforderte viel
Moral, die Straßen waren feucht, es war sehr kühl, einfach mies. Bin
linkselbisch entlang, in Wehlen regnete es sogar richtig. Damit hatten
meine Sachen (ich hätte mehr mitnehmen können) die richtige Feuchte für
den ganzen Tag. Den Gamrig hoch ging es aber recht gut, auch den Berg
von Hrensko nach Janov. Es war noch mieser als zum Biwak-Dreh am
Samstag, vom Rosenberg sah man rein gar nichts mehr.
In Benesov, nach 75km, zeigten die Wolken Fransen mit etwas Gelblich
darunter. Und es ward schön. Die 7km Berg über Hermanov/Blankartice
hoch, und schon begann eine überirdische Stimmung. Wenn nach so einem
Start das Wetter umschlägt, dann wirkt das hammermäßig, wie die
Altjugendlichen sagen, das ist etwas ganz Anderes als einfach nur
Schönwetter. Das Mittelgebirge wurde zur einzigen Farborgie, die Sicht
immer besser. Als ich einen besonders tollen Blick gleich mehrfach
fotografierte (Bild 8415), hielt ein jüngerer tschechischer Radfahrer
an, der zum Glück gut Englisch sprach. Kann sein, hier kommt endlich mal
eine etwas dauerhaftere Verbindung zu Stande. Das ist die nächste
Generation, sehr viel kontaktfreudiger und offener. Schon die dritte
Bekanntschaft dort unterwegs.
In Litomerice war bereits richtig Sonne und 13 Grad, relativ schwacher
Gegenwind heimzu (261 an der Elbe bis Decin, über Schandau heim). Ich
musste wirklich ständig anhalten und fotografieren, brauchte brutto 2
Std. mehr als netto, hatte aber eigentlich nur in Benesov, Litomerice
und Schmilka mal kürzere Fresspausen eingelegt.
Ich bin ziemlich gemütlich gefahren, weil seit einem Monat keine richtig
lange Strecke mehr zu Stande kam (und ich schon wieder schlecht
schlief). Dadurch war ab Schandau Licht angesagt. Todesmutig den
Elbradweg bis Laubegast, erst dann Straße. Muss wieder sagen, diese
LED-Leuchten haben etwas für sich, man kann ohne Randstreifen nachts auf
diesem Radweg noch 25-30 fahren. Dabei gibt es noch hellere Leuchten.
Meine brennt nun schon 10 Stunden, die dünnen Batterien scheinen noch
gut zu durchzuhalten.
Also, verflucht habe ich mich nicht für die Tour, obwohl die ersten 75km
wirklich elend waren und die Nachtfahrt ein wenig riskant (man muss ganz
schön aufpassen, ist aber Training für kommendes Jahr). Es war vorher
einfach zu schön, die Tour war ein Volltreffer.
Am Ende waren es 232km und 2000Hm mit nassen Sachen bei 5-13 Grad (ab
Pirna rauchte der Atem) und ziemlich wenig Essen - aber eben nur 23.4
Schnitt, da ist das reine Ausdauer bis auf den 18%igen Gamrig und die
netten 12%er auf der welligen Hochfläche des Mittelgebirges.
Tja, hätte ich gekniffen ... ich hätte so viel verpasst. Ich freu' mich
heute noch. Ich fand die eigentlich verregnete und vermuffelte Biwaktour
schon sehr stimmig (hoffentlich kommt das in der Sendung auch 'raus),
aber das gestern wird ewig lange nachleuchten. Selbst wenn es der letzte
Marathon dieses Jahr gewesen sein sollte - das wäre dann ein
wunderschöner Abschluss gewesen. Aber ich muss eigentlich noch ein
bisschen abspecken. Ich werde versuchen, auf der Samstagwanderung zu
hungern ... ach nee, geht ja gar ni, ich hab' Uta doch Kuchen
versprochen ;-)
Ciao
Zwinki