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Ötztaler 2011

... läuft gerade: http://services.datasport.com/2011/velo/oetztaler/RANG019.HTM

Sten momentan auf Platz 53(!).

Kommentare

  • Wahnsinn! 8:30 werden mit großer Wahrscheinlichkeit geknackt, so muss das sein. Großer Respekt an den Mann in Gelb und Daumendrücken für die letzten Kilometer.
    Ullrich schaukelt Eier, Schade.
  • Glückwunsch zu einer Lebensleistung erster Güte. 7:40 hätte ich für Sten nicht zu träumen gewagt. Tiefe Verneigung.
  • bearbeitet August 2011
    Super Leistung Sten!
    Wenn Sten mal Ernst macht, schlachtet er jeden hier an längeren Anstiegen (und Abfahrten). Unglaublich was er für eine Leistung über viele Stunden bringen kann. Da hat das Gelbe seinen würdigen Träger gefunden. Nur im Tiefstapeln ist Sten ein noch größerer Meister als am Berg ;-)
  • Wenn ich daran denke, dass die da vorn sicher mit 6 kg Rädern unterwegs sind und Sten auf seinem fast 9 kg Stevens mit Dreifachkurbel :-D :-D :-D
  • Unglaublich was er für eine Leistung über viele Stunden bringen kann.
    Nennen wir es doch beim Namen: 240 W über 7:40.

    Eine Frage mal noch an die ganzen Ötziveteranen hier im Forum: Die Veranstalter brüsten sich ja mit 238 km und hat selbst keine gpx (????) dazu auf der website.
    Aber die allermeisten Tracks, die so rumschwirren, haben irgendwas um die 226 km. Kann mich da mal jemand aufklären bitte.
  • Glückwunsch Sten, hast Du Ulle auf die Schulter geklopft ;-)
  • Wahnsinn! :D

    Als mir Sten auf unserer ersten gemeinsamen Tour sagte, dass er den Ötzi mit einem 30er Schnitt fahren will, dachte ich, das klappt niemals. Nun sogar 31. Brutto. Nicht schlecht für einen Skilangläufer. ;)
    [cite] degga:[/cite]Aber die allermeisten Tracks, die so rumschwirren, haben irgendwas um die 226 km. Kann mich da mal jemand aufklären bitte.
    Die (schon einige Jahre) aktuelle Variante hat 229 km mit 5200 Hm. 238/5500 gab es irgendwann einmal.
  • Jeder, der sich schön mal die vier Pässe gegeben hat, kann sich vorstellen, in was für einem Affentempo der Sten da hochgeheizt sein muss. Wir wissen's ja von der Elbspitze...
    Tiefe Verneigung!!!

    Gruß Tom
  • Auch von mir herzlichen Glückwunsch zu dem hervorragenden Ergebniss!
    Bist Du Sauber und Trocken geblieben? Hats geschneit? ;) Bin auf den Bericht gespannt?
  • Glückwunsch!!!

    ...da hat die ausgedehnte GA-Einheit von vor zwei Wochen wohl voll angeschlagen ;-)

    Krasser Sch..., 5,5 von 7,5 Stunden mehr oder (vermutlich ;-) ) weniger an der Kotzgrenze durchziehen und nebenbei noch regelmäßig essen müssen, Prost-Mahlzeit...
    Ich erinnere mich noch wie wir uns in Ovesna unterhalten haben und Sten meinte, dass er beim Ötzi definitiv keine Chance hätte ganz vorn dabei zu sein "die fahrn ja schließlich fast auf Profinivau", "...Ulle versägen...?, -keine Chance..."
    Nuja, keene Ahnung wie schnell ne TdF-Etappe auf dem Parcour tatsächlich ausgehen würde, aber viel schneller als mit 35 Sachen wohl auch nicht. Wenn man davon dann das "Fast" noch abzieht ist der Spielraum ganz schön eng geworden um Roberts These noch glaubwürdig wiederlegen zu können :-)

    Grüße
  • Am Brenner war er sogar in der Spitzengruppe! 3. beste Zeit von Innsbruck bis Brenner!!!
    http://services.datasport.com/2011/velo/oetztaler/RANG011.pdf
  • [cite] Robert89:[/cite]Am Brenner war er sogar in der Spitzengruppe!
    Biste da sicher? Die Zeiten sind doch relativ zur eigenen Startzeit (mit Transponder gemessen). In den ersten Startblock, der ein bisschen eher startet, darf er doch erst nächstes Jahr.
  • Achso, das wusste ich nicht.
  • Hab grad gesehen, dass unser Grand Master Zdenek als 17. in seiner Ak mit unter 8.30h seinem Titel auch alle Ehre gemacht hat.
    Respekt!

    Mich beschleicht langsam das Gefühl, dass das wohl irgendwann auch mal gemacht werden will :-)

    Grüße
  • Hallo ihr Fahrradverrückten,

    bin fast aus allen Wolken gefallen als ich Dienstag Mittag den Thread auf Cielab entdeckt habe.
    Vielen Dank für die Gratulationen. Bei so viel Lorbeeren ist ein Bericht angebracht.

    Die Teilnahme am Ötztaler habe ich Thomas (im Forum Greglemond) zu verdanken. Er hat zusammen mit anderen Radsportlern aus Sachsen schon mehrmals am Ötzi teilgenommen. Durch seine Kontakte zu einem Hotel in Sölden sind wir an die begehrten Startplätze gekommen, denn beim eigentlichen Verlosen der Startplätze hatten wir zunächst kein Glück. Eigentlich sollte dieser bedeutende Radmarathon in den Alpen der Saisonhöhepunkt werden. Nach den Eindrücken der Elbspitze war mir klar, dass es emotional keine Steigerung geben wird. Dennoch habe ich mich auf die Tage im Ötztal und das Rennen gefreut.
    Am Donnerstag nachmittag erreichten Thomas und ich bei bestem Sommerwetter Sölden. Ich wollte unbedigt noch auf den Rettenbachferner fahren. Doch zuerst musste ich meine Kasette auf Thomas sein Ersatzhinterrad montieren. Ich hatte mein letztes Intaktes ja bei der STRONG zerstört. Mittlerweile war es 18.30 Uhr. Jetzt aber zügig los, sonst wird´s bei der Abfahrt vom Gletscher dunkel! Es war eine grandiose Abendstimmung. Die Mautstrasse war bereits gesperrt und oben am Gletscher war kein Mensch mehr. Hab fast eine halbe Stunde dort oben verbracht bei sehr angenehmen 10°C.
    Am nächsten Tag bin ich ins Kühtai gefahren, dem ersten Anstieg beim Ötzi. Diesen Anstieg kannte ich noch nicht, der Rest der Strecke war mir bereits von der Elbspitze bekannt. Schon am Morgen war eine Bullenhitze. Der Rückweg über Seefeld ins Ötztal war bei ca. 37°C sogar für mich alte Frostbeule etwas zu warm!
    Und dann noch das ganze Ötztal wieder hoch bis Sölden bei immer stärker werdendem Gegenwind. Ob das die richtige Vorbereitung fürs Rennen ist? Kurz vor Sölden auf einmal eine riessige Gewitterfront. Nur durch einen beherzten 5km Zielsprint konnte ich einer Wässerung entgehen.
    In der Ferienwohnung angekommen stand das Abendessen bereits auf dem Tisch. Was für ein Service dank Thomas und Christian.
  • Am nächsten Morgen dann der angekündigte Wetterwechsel. Regen und Gewitter. Genau richtig für einen Ruhetag. Am Nachmittag riss es dann endlich wieder auf und man konnte die frisch verschneiten Berge sehen. Also noch mal schnell die 700Hm in völliger Stille nach Hochsölden. Temperatur dort oben ca 0°C. Von dort konnte ich zum Timmelsjoch sehen, war alles schön weiss. In der Abfahrt traff ich tatsächlich noch einen weiteren Radfahrer. Ein würdiger Elbspitzler dachte ich mir und fragte ihn, wie weit er Richtung Gletscher hochgefahren sei. Na bis ganz hoch, sagte er und ich war baff. Da oben waren -2°C und ca. 3cm Neuschnee. Das der ältere Herr aus NRW (hatte ihn von der Bräunung zuerst für einen Italiener gehalten) den Ötzi bei jedem Wetter finished steht ausser Frage.
    Zum Glück war es am nächsten Morgen mit 5°C am Start erträglich. Halb verschlafen begebe ich mich auf den Weg in den Startgarten. Und wer steht schon dort? Zdenek mit seiner Frau. Was für eine Überraschung! Dieser verrückte Kerl erzählt mir, dass er vor 3 Wochen zu Sturz kam und mit einer gebrochenen Rippe fährt. Wahnsinn oder? Dann erfolgt der Startschuss.
    In neutralisiertem Tempo geht es rasant bergab bis Ötz. Hohe Konzentration ist gefragt. Alle wollen vorne fahren. Ulle führt das Feld an, biegt in den Anstieg zum Kühtai ein und hält erst mal an, um sich was auszuziehen. Anscheinend ist ihm tatsächlich warm geworden. Ich fahre an ihm vorbei und leg zum erstem Mal die Kette nach links. Die erste Rampe ist mit 12 % verdammt steil und das Tempo zu hoch für mich, um Anschluss an die Spitze zu halten. Ich fahre mein eigenes Tempo. So zeitig am Morgen bekomme ich den Diesel einfach nicht auf Touren. Die Luft ist kalt aber feucht. Ich schwitze wie verrückt. Ich rolle in einer kleiner Gruppe der Passhöhe entgegen. Der Schnee kommt immer näher und kurz vorm Pass werden die Wiesen weiss. Den Kühen scheint´s egal zu sein, ich find´s grandios. In der rasanten Abfahrt nach Innsbruck wird die Gruppe immer größer und als ich mich am Talausgang umdrehe hängen über 50 Leute hinter mir. Zeit um sich zu verpflegen. Zwei Müsli und ein Schluck eiskaltes Wasser, das sollte reichen bis zum Brenner. Die anderen machen es ähnlich, sodass ich mir in aller Ruhe die frisch verschneitet Nordkette über Innsbruck ansehen kann. Am Bergisel vorbei geht´s Richtung Brenner. Die Gruppe rollt sehr gut. Wir fahren erst eine kleinere Gruppe von ca. 20 Personen auf und 10km vorm Brenner erscheint plötzlich die Spitzengruppe vor uns. Diese Bummelanten lassen sich sogar Zeit zum Pinkeln! Ich spurte an die Gruppe ran und fast gleich vorbei. Als ich auf einmal hinter der Nummer 1 Antonio Corradini bin, nehm ich raus. Die Führungsarbeit sollen mal schön die Profis übernehmen! Am Brenner war Verpflegungsstation.
    Diese Stände hatte ich immer ganz für mich alleine. Alle anderen um mich rum hatten anscheinend Helfer am Strassenrand, die ihnen neue Trinkflaschen reichten. Ich schnappte mir im vorbeifahren eine 0,5l Wasserflasche, öffnete meine Trinkflasche, nahm den Verschluss in den Mund und schüttete das Wasser in die Flasche. Verschluss wieder drauf und weiter gings zusammen mit ca. 200 Leuten in die Abfahrt nach Sterzing. So eine riesige Spitzengruppe gab es am Brenner wohl noch nie. Spielt aber alles keine Rolle, denn der Ötzi beginnt am Jaufenpass! Schnell noch die Windweste ausziehen, denn schließlich sind wir in Italien und da wird es immer warm! In der Anfahrt zum Anstieg positioniere ich mich in der Spitze, um das Spektakel mit zu erleben. Wie bereits bei der Elbspitze hatte ich allerdings keine Chance den Besten zu folgen. Die waren sogar noch ein wenig schneller als Thomas.
    Dennoch habe ich mich gut gefühlt und ein hohes Tempo angeschlagen. Alles auf dem 39er Blatt hochgekurbelt. Kurz vor der Passhöhe war die nächste Verpflegung. Während ich meinen Trinkverschluss mit den Zähnen festhalte und eine Flasche auffülle, kommt doch tatsächlich ein Kammerawagen vorbei und macht Fotos von mir. Hoffentlich gibt´s die nie im www zu sehen!
  • In der Abfahrt lass ich es standesgemäß richtig krachen und fahre zusammen mit einem vom Team Forchheim eine vor uns liegende Gruppe auf. Nun folgt das Finale, der Passo Rhombo! Mir ist mollig warm mit meinen Bein+Knielingen. Ich versuche die Knie und Oberschenkel etwas frei zu legen, um für Kühlung zu sorgen. Der Motor läuft wie geschmiert und ich kann mich von der Gruppe etwas absetzen. Doch kurz vorm Flachstück holen sie mich wieder ein und ich merke langsam leichte Bauchschmerzen. Wahrscheinlich das eiskalte Wasser zu Beginn! Schon bereits am Anfang des Steilhanges muss ich sie ziehen lassen. Verdammte Scheiße, denk ich mir! Jetzt musst du dich irgendwie noch über diesen Haufen drüberschleppen. Die Moral sinkt. Raddler, die ich im unteren Steilstück noch überholt habe, schließen wieder auf. Die letzen Kehren muss ich auf die Zähne beißen, um an Ihnen dran zu bleiben. Nur so bekomme ich in der Abfahrt etwas Windschatten. Mit Wehmut errinnere ich mich zurück an den 2. Juli, als ich die letzen Meter zum Pass genießen konnte.
    Zum Glück ist es deutlich wärmer als damals, sodass ich in der Abfahrt nicht einmal die Windweste überwerfen muss. Der garstige Gegenanstieg zur Mautstation fordert die letzten Kraftreserven. Ich muss meinen Begleiter ziehen lassen und warte in der Abfahrt nach Obergurgl auf Unterstützung. Meine Bitte wird erhört. Zwei Italiener kommen bei starkem Gegenwind an mir vorbei geschossen. Schnell wird mir klar, dass der Führende nicht am Rennen teilnimmt, sondern die Pace für seinen Freund dahinter macht. Ich hänge mich dran. Wir holen meinen vorherigen Begleiter wieder ein. Der Italiener an der Spitze gibt alles. Kurz vor Sölden explodiert er. Es geht zum Ziel und ich übernehme noch einmal die Führungsarbeit. Wenige Meter vorm Ziel sprinten die anderen beiden aus dem Windschatten an mir vorbei. Is mir aber scheiß egal. Ich bin froh, so ein tolles Finale erlebt zu haben, danke dem Italiener für die Hilfe seines Freundes und begebe mich ans Kuchenbuffet. Erst dort werfe ich einen Blick auf die Uhr und bin sehr überrascht, dass noch eine 7 vor der Stundenanzeige steht. Auch Thomas und Christian erreichen in sehr guten 9 Stunden und wenigen Minuten gesund das Ziel.
    Am Abend gehen wir gemeinsam zur Pastaparty. In der Festhalle ist eine tolle Stimmung. Zwei Moderatoren führen durch den Abend. Es werden Videos vom Rennen gezeigt und Sportgrößen wie Rudi Altig oder Benjamin Raich geben Interviews. Dann folgt der Höhepunkt, die Siegerehrungszeremonie. Als Ulle die Bühne betritt, gibt es tosenden Applaus. Unglaublich wie beliebt er immer noch bei den Leuten ist. Später bin ich noch zu Zdenek gegangen. Er grüßt euch ganz herzlich. Ich habe ihn gefragt, wie es mit der Rippe lief? Er meinte, nicht so gut aber unter 8.30 Std ist ok. Und schon kam ich mir gar nicht mehr so schnell vor. Immerhin bin ich auch unter 8.30 Std gelieben und muss Mike kein Foto zeigen, wo ich unterwegs noch Blumen pflücke. Während des Rennens hatte ich tatsächlich keine Zeit dafür, sondern erst auf dem Weg zur Pastaparty!
    Vielleicht kann ich einige von euch mit diesem Bericht motivieren auch mal an so einer "kommerziellen" Veranstaltung teilzunehmen. Ist auf jeden Fall ein Erlebnis.

    Grüße Sten
  • Scheint ja gar nicht so anstrengend gewesen zu sein. Ich nehme jetzt mal als Tip für zukünftige Versuche mit, dass man das Ründchen einfach bissel zügiger fahren sollte, um sich unnötige Leidenszeit zu ersparen. ;)
  • ich krieg die fressluke nicht mehr zu. da bin ich hier im ötztal im urlaub, sehe die restlichen spuren des ötzis und dann lese ich hier vom großen auftritt. sten, hut ab...wenn soviele leute starten und man dann so eine platzierung erreicht, dann kann man nur den hut ziehen...keiner wird dich je wieder am berg überholen, egal wie langsam du fährst..und wenn du am einstieg die jacke ausziehst,warten alle brav :P
  • Ja Lippi, da hast du vollkommen recht. Eine zügige Fahrt verkürzt die Leidenszeit. Wenn ich mir vorstelle, dass einige Teilnehmer über 12 Stunden unterwegs waren! Die haben mindestens genau so gelitten wie ich.
    Bin übrigens aus der ersten Startgruppe losgerollt. Der Veranstalter war so großzügig, meine Finisherzeit von der Alpenchallenge 2010 als Referenz anzuerkennen. Das hat mich sehr gefreut, weil nicht üblich bei solch einem Rennen.
    Ich bin überrascht, Jens im Ötztal als "AmBerg-Abkacker" (Zitat Elbspitze). Willst du nächstes Jahr auch auf´s Bergtrikot fahren?
  • freut mich Bergfex, dass du auch mal teilnehmen willst.
    Hier ein Vorgeschmack, was dich erwartet:
    Ötzi 2011
    Ötzi 2011 auf ORF

    Viel Spass.
  • bearbeitet September 2011
    schöner Bericht, liest sich ja wirklich so, als hättest du im Mittelteil noch Luft gehabt ;-), beim nächsten mal gibts dann also ein Ausrissversuch am Brenner :-) :-) :-), mit 'nem 42er Blatt anstelle des 39ers am Jaufen reicht's dann vielleicht, die abartigen Timmelsjochzeiten der Allerersten zu kompensieren...

    Mal schauen, also nächstes Jahr sicher eher ni, da müsste man sich ja vermutlich bald drum kümmern...

    Grüße
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