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Erzgebirgstour - Amateurveranstaltung mit ESprit

Aus aktueller Tour, hier mal als Neuerung die Gesamtwertung immer zu Beginn des Threads - den Werbepost lasse ich dennoch mal stehen. Vorerst.

Gesamtwertung 07.09.2014 :

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Hallöchen Leute, die Knusperhexe ist gerade mal im Dienste der Werbung unterwegs.

Seit einigen Jahren gibt es nun schon die Erzgebirgstour und sie ist in all den Jahren erfahrener, aber nie wirklich viel größer geworden. Der kleine Kreis der Teilnehmer ist von Jahr zu Jahr unterschiedlich, im Kern aber stets ähnlich (soweit die Parallelen zur Elbspitze, wenn jemand diesen Bezug hergestellt haben möchte. Damit hört es aber an Parallelen aber auch schon -fast- auf).

Seit ca. 2 Jahren interessiere ich mich schon für diese Tour. In diesen 2 Jahren habe ich festgestellt, dass die Bekanntheit der Tour hier im Cielab nicht sonderlich stark vorhanden ist - oder aber alle stillschweigend über ein gekommen sind, ihr Wissen nicht öffentlich zu äußern. ;)
Deshalb rühre ich ein bisschen die Werbetrommel, oder immerhin wiederkäue ich das Wort Erzgebirgstour, damit es sich bei dem ein oder anderen in die Hirnrinde brennt. Die Erzgebirgstour ist nämlich eine Veranstaltung für Amateurfahrer, bei welcher auf 2 Wochenenden verteilt (zumindest dieses Jahr) insgesamt 7 Etappen gefahren werden (zumindest dieses Jahr). Die Etappen sind entweder kürzere Zeitfahren oder "Startetappen", sowie Flach- und Bergetappen, welche für uns in etwa im Bereich einer Watzkerunde anzusiedeln wären, was Streckenlänge und Profilführung anbelangt.

Es wird zwar im Renncharakter gefahren, es gibt aber keine abgesperrten Straßen - also wie bei RTF´s, auf die eigene Sicherheit und die Verkehrsregeln hat jeder selbst zu achten.

An und für sich ist es nur eine kleine Veranstaltung, die ein paar Enthusiasten mal ins Leben gerufen haben. Aber gerade deswegen finde ich, sollte sie ein bisschen proklamiert werden. (also eigentlich genau wie die ES....ähm...)

Wer also noch nicht weiß, was er an den ersten beiden Wochenenden im September machen soll - der kann hier ja noch mal drüber nachdenken. Und wenn nicht dieses Jahr, so wenigstens im Hinterstübchen behalten.
Es muss ja nicht immer der Ötztaler Radmarathon sein, mit welchem man seine Saison abschließt. ;)

Da ich dieses Jahr endlich mal teilnehme, wird es dann natürlich auch ein paar Worte über die einzelnen Etappen geben.

Achja, fast vergessen - ein beliebtes Mittel ein Produkt zu bewerben ist ja auch noch, berühmte Menschen zu nennen, die das selbe Produkt benutzen oder mal benutzt haben. Ich bediene mich mal dieses Tricks und werfe den Namen des zweimaligen Gewinners Gourmet (also eigentlich genau wie die ES...äh... ach, verdammt...gut, mach ich ein "fast" in der ersten Klammer drauß) in den Raum, als auch Robert928 und axscoach. Das wirkt zwar fast so, als wäre dort jeweils die Grandgarde der Elbspitze vertreten, tatsächlich rammeln die jedoch meist als Alleinkämpfer dort rum. Also keine Panik. ;)

le knuspér
Hexe
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Kommentare

  • Kann mich da nur anschließen. Die Tour macht Spaß ist liebevoll organisiert und für die Cielabgemeinde sicher eine gute Gelegenheit mal etwas, ich betone etwas, Rennluft zu schnuppern. Die Fahrergemeinde ist sehr heterogen, da muss man mal auf die Ergebnislisten schauen. Etappen sind teilweise richtig anspruchsvoll, letztes Jahr gab es ein Kriterium über 10 Runden am Schleizer Dreieck. Das war topp.

    Trotzdem schließe ich die Saison dieses Jahr mit dem Ötzi ab :-)
  • bearbeitet August 2014
    Oh Gott, ich habe gerade mal nachgesehen, was sich eventuell an der Meldeliste verändert hat. Ich hätte es nicht publizieren sollen. :D

    Na gut, dann fährt Robert also auch mit .... und ist der Christian dort Christ Ian oder der Eppinator oder... all die anderen, die hier Christian heißen? War mir nicht sicher.
    Dann bin ich mal echt gespannt, was für eine Schlachtordnung bei den Etappen eingeführt wird.

    Ah, an alle (bisher) Unentschlossenen - keine Panik. Die Knusperhexe übertreibt nur. Der Typ hat ja noch nicht mal den Alpenbrevet gewonnen! Unterste Schublade also. Hrm. (Sorry Robert, ist nur Galgenhumor. ;-) )
  • Das wird ein schönes Schlachtfest werden ! Wobei vielleicht bin auch ich der erste für die Bank ...

    Wird auf alle Fälle schön durch die Heimat zu fahren.

    Und ja der Robert ist letztes Jahr nur 3. beim AB geworden, kann also echt nichts !
  • bearbeitet August 2014
    [cite] Knusperhexe:[/cite]und ist der Christian dort Christ Ian oder der Eppinator oder... all die anderen, die hier Christian heißen? War mir nicht sicher.
    Der dort gemeldete Christian heißt hier im Forum Suez88. Du weeßt aber ooch gar nüscht. ;) Vielleicht kommt noch der ein oder andere Christian hinzu.
  • bearbeitet August 2014
    [cite] Borax:[/cite]
    Der dort gemeldete Christian heißt hier im Forum Suez88. Du weeßt aber auch gar nüscht. ;) Vielleicht kommt noch der ein oder andere Christian hinzu.

    Ich wusste doch, dass ich diesen Namen vielleicht schon mal gehört habe. Bin mir zwar immer noch nicht sicher, dass ich ihn zuordnen kann, aber wenn er im Cielab ist, ist die Wahrscheinlichkeit ja schon mal gegeben.
    Kann es sein, dass du als einer der Christians ne Liste angelegt hast, wo alle aufgezählt werden? (Mit Passfoto, Bewertungsspalte über Kleidungsstil und Mismatching der Accessoire-Items wie Brille, Armlinge, Schuhe und Helm?! :P )

    Wenn du auch noch hin zu kommst wird das aber echt ne Grandveranstaltung, was? Der Exil-Dresdner (oder ist es hier an der Stelle korrekter zu sagen der Exil-Riesaer-Exil-Dresdner?) höchst persönlich. Mensch Mensch, da schlägt ja eine Bombe nach der anderen ein.
    :P
  • ...so, die Meldefrist ist abgelaufen und wenn ich es richtig sehe, ist auch noch ein Borax mit auf den rollenden Wagen aufgesprungen.
    Na dann bin ich aber mal gespannt, was das für ein Wochenende wird. Wenn Robert doch die STRONG vorher finished, wirds vielleicht sogar möglich, seinen Dunstschleier etwas länger vor sich zu sehen. :D

    Jetzt heißt es auf jeden Fall unter der Woche nicht den Motor zu überdrehen, sonst krauch ich tatsächlich schon nach der ersten Flachetappe im Wattmeer vom Strand der Verweiflung... ;)
  • Den Gefallen mit der Strong werde ich dir nicht tun. Dazu ist die Erzgebirgstour dieses Jahr zu stark besetzt, als das ich mir das leisten könnte und ehrlich gesagt ist auch der Kopf zu weich, um beim Gedanken an das Oberbärenburger Revier im Dunkeln nicht schon vorher fest zu gehen ;-).
    Also Vincenz und Tobias dürften sehr stark am Berg sein, das wird auf den kurzen Etappen nicht so einfach für mich, wie man das vermuten könnte. Dazu C-Lizenzler Lucian, Roman und Björn mit ordentlich Druck auf Flachetappen. Das wird bestimmt eine lustige Tour :-)
  • bearbeitet September 2014
    Und siehe da, jetzt sind es auf einmal 20 Teilnehmer, aber ich habe das Gefühl, da hat sich schon wieder mehr als nur ein Name hinzugesellt - die Fluktuation der Starterliste ist ein Phänomen für sich. Sie wird nur um 1 Platz länger, aber es erscheinen (gefühlt) 4 neue Namen.

    Wie auch immer - morgen geht´s los, ich könnte über meine momentanen Beine echt nur kotzen, bin demnach echt gespannt was das morgen wird, also ob ich wenigstens noch bisschen Staub der Flachetappendrücker abbekommen werde, oder ob der sich schon wieder gelegt hat, bevor ich im Ziel einlaufe.
    Morgen wird auch schon zeigen, ob Borax als bekennender Bergabbremser wirklich die richtige Rennmotivation an den Tag legen kann, wenn es durchaus keine all zu breiten und gut einsehbaren Straßen hinab geht.

    Wer auch immer sich hierfür interessiert - ich werde es berichten.
    Bis bald also

    le knuspér
    Hexe
  • Le Knusperhexe bitte bitte, ich freue mich deine Berichte über das Event zu lesen. Und zwar vollumfänglich.
  • bearbeitet September 2014
    Yeah, das war er also, der erste Tag der Erzgebirgstour. Wie ich sehe, habe ich immerhin einen begeisterten Leser - dann werde ich mich mal dafür ins Zeug legen.

    Witzig ist ja, dass Thomas sogar vor Ort aufgetaucht ist - hatte ich gar nicht bemerkt, aber 10sek vor meinem Start beim EZF ruft auf einmal einer "Knusperhexe, gib alles!" - dreh ich mich um und sehe den Gourmet aus seinem Porno-Audi herausgrinsen. Und genau wie bei dem hier bevorstehenden Bericht dachte ich mir "Alles klar, den willste nicht enttäuschen!"
    ;-)
    Schon auf dem Weg zum MFG-Treffpunkt lief mir der Schweiß und es bestätigte sich meine pessimistische Haltung gegenüber den Beinen. Das lief noch nicht so richtig. Das Frühstück musste noch runter geschluckt werden, sagte ich mir.
    Vor Ort gab es nicht viel zu tun, außer auf den Start zu warten.
    Die erste Etappe sollte flach, 35km und mit einer Bergwertung nicht zu unterschätzen werden. Das Einrollen auf dem Erzgebirgsring war nur für die Sprinter interessant, die anderen ließen sich ein bisschen gemütlich durch die Kurven treiben und sahen sich an, wie die Vordersten um die Punkte sprinteten. Was danach kam war der eigentliche Hauptakt, und darauf brannte jeder. Die Startfreigabe erfolgte nach einem kurzen Anstieg einbiegend auf die Hauptsstraße und sofort zog jemand an. Vielleicht 200m. Danach Stille. Aufrollen. Beobachten, was kommt als nächstes? Wieder ne Attacke, wieder nur kurz, wieder aufrollen. Halleluja, es zerrt bereits in den Beinen, aber es gab nur eins - alles mitgehen was da kommt, keinesfalls eine Lücke aufreißen lassen. Dann kam Borax nach vorn und schlug ein fahrbares Tempo an. So ging es bis zum ersten Ort, rechts abbiegen und ab in die Abfahrt. Bis hierhin lief es noch, aber ich war mir arg unsicher, wie es weiter geht. Robert ging ab wie ein Zäpfchen und einige hinterher. Ich versuchte es mit leichter Überanstrengung, leider war das vermutlich falsch. Die Bergwertung war nicht lang, aber oben war mir schon bisschen schwummrig. Mist. Björn hatte mich ca. 150m vorm Ende noch überholt und lag einige Meter vor mir. Ranfahren oder bleiben lassen? Die Frage klärte sich von selbst, die Abfahrt ging er schneller runter als ich. Danach kam ein langes Tal, was ich wusste, und die ersten waren weg, Björn nicht direkt zu erreichen und hinter mir war auch bisschen Ebbe. Mist zum Zweiten. Also ab ins Tal und hoffen, dass jemand von hinten kommt. Kam auch. Aber recht fix. 2-3sek überlegt, dann hinterhergezogen. Probieren wo die Atmung steht - passt. Also erstmal dran gehangen. An der ersten Bahnkreuzung 10m eingebüßt, wieder ranfahren. Ging. Also vorbei und Zusammenarbeit vorschlagen. Lief. Jutt jutt. Denn Björn hatte niemanden gefunden und zog nicht voll durch. Wir kamen ran. Na herrlich, dachte ich. Wenn wir Björn holen, haben wir eine Lokomotive. Das stimmte auch. Leider ging bei meinem DeLorean auf einmal ein Rütteln durchs Getriebe. Björn zog an der nächsten Welle durch und ich erreichte nicht die nötigen 88mph um zurück in die Zukunft zu reisen. Mist zum Dritten. Geplatzt. Na super. Die Beiden zogen davon und ich musste zusehen, dass ich beim Fahren einen Motorneustart hinbekomme. Blick zurück. Nüscht zu sehen. Na gut, also weiter. Ich ließ die Punkte vor mir nicht ganz abhanden kommen und überlegte gerade ob ich mir ein Gel reinschmeißen soll, da kam eine Turbine an mir vorbei. Wo kommt der denn her?
    Lucien war auf einmal auf und davon, an seinem Hinterrad noch jemand. Ich war gerade erst geplatzt, dort dran hängen? Äh.... zu lange gezögert. Es ging gerade noch bisschen hoch, direkt danach wieder leichte Abfahrt. Ich kam noch mal auf 5m ran, aber dort gings schon wieder hoch. Also raus nehmen und Gel schlucken. Alles zu spät, die beiden zogen davon. Ab hier war ich allein, es war kurz hinter Mulda, also noch vielleicht 10km bis zum Ziel. Ab hier kam langsam der Motor wieder, aber da war nix mehr zu retten. Der Weg in Lichtenberg bis zur Talsperre zog sich auch auf einmal immer ewiger hin. Hinter der Kurve ist - nee, doch nicht. Aber jetzt - nee, immer noch nicht. Boaaah! Das EZF drängte sich langsam in meine Gedanken, also ließ ich es bleiben und fuhr einen Gang unterm Limit weiter. Es war auch niemand von hinten zu sehen. Wirklich kurz vorm Ende sah ich dann doch was kommen, aber der kriegt mich nicht mehr. Reingerollt und gesehen - da sind ja schon 10 Leute da. Krass, mein heimliches Ziel die Top Ten anzukratzen sieht auf einmal haarig aus. Der hinter mir keuchende Radler war im übrigen Borax. Schick, ein bekanntes Gesicht, mit dem man sich eventuell einen guten Konkurrenten holen kann. Dennoch bestimmt schon gut 5min kassiert. Au weia.
    Brutal zu hören, was vorn abging. Mit 50er Schnitt nach Mulda, Robert hat sich nicht lumpen lassen und die erste Etappe geholt. Was in seinem Kessel brodelt zeigte er aber erst so richtig im EZF. Dazu mehr in Beitrag zwei.
  • So, auf zu Part II -

    zunächst mal wurde auf den Letzten der 1. Etappe gewartet. Und gewartet. Es kam der Besenwagen ins Ziel. Der Letzte fehlte immer noch. Au weia, was is denn da passiert?
    Im Endeffekt stellte sich raus, dass er einmal links anstatt rechts abgebogen ist, bemerkte den Fehler erst nach Rechenberg Bienenmühle und machte somit einen Umweg von ca. 15km. Shit happens. Aber wenn man die Etappen-DVD (alle Etappen wurden mit Auto abgefahren und aufgezeichnet) angesehen hätte, wäre das vermutlich vermeidbar gewesen....
    Egal, nun hieß es Essenspause in welcher ich nicht vor hatte, was zu mir zu nehmen. Der Magen arbeitete immer noch am Frühstück. Scheiß Knoblauchbrühwurst. Ich mache sie jetzt einfach mal als meine Nemesis aus, die meinen stets am Limit krauchenden Puls daran hinderte, seine Kraft in die Beine zu pumpen. Ganz verwehren konnte ich mich dem Buffet dann aber doch nicht, ein Käseschnittchen und ein Stückchen Kuchen, sowie Cola für die eventuell doch noch vorhandenen Akkus in den Beinen. Sowie dem grandiosen Plan, direkt vorm Start ein Gel zu schlucken und im Flachstück das ganze noch mal zu wiederholen.
    Da ich als 11. ins Ziel kam, lag meine Startzeit bei 15:31. Der erste ging 15:15 auf die Strecke, der Letzte 15:51. Die Startprozedur ging besser als ich dachte. Nur einer verwehrte sich der Unterstützung - Borax ließ lieber im Versuch einzuklicken 3-4 sek liegen, anstatt aus dem Stand herauszukatapultieren. Borax also direkt vor mir, Lucien, die Turbine, direkt hinter mir. Ich fühlte mich leicht unter Druck.

    Freitag Abend schoß mir das EZF durch den Kopf und meine Hand suchte fast automatisch nach der Ausgabe des Doktor Faustens, um nach der Beschwörungsformel eines niederen Dämons (muss ja nicht gleich Mephisto sein...) zu blättern und um "indirekte" Unterstützung auf der Strecke gegen ein geringes Entgeld - meiner Seele ? - zu erhalten. Ich ließ es bleiben, hatte kein Quecksilbersalz zur Hand um den Beschwörungskreis stilecht auf einen Alublechboden zu brennen. Also musste ich mit dem auskommen, was ich nun mal fahren kann.
    Direkt hinterm Start warteten drei Wellen auf die Fahrer, danach eine rasante Abfahrt mit Crashkurve in einem Kreisverkehr, aus welchem man links herauskatapultieren musste. Danach eine leicht wechselhafte Fahrt bis Lichtenberg und dann das schon bekannte ewig Schlussteil bis zur Talsperre.
    Als wir am Morgen am Erzgebirgsring eingefahren sind, hing ein Gewitter nur ein paar Meter östlich von uns herum, bekümmerte uns aber nicht. Während der Essenspause und Siegerehrung der ersten Etappe erwischte uns aber ein Regenausläufer des zweiten Gewitters, ergo war die Piste nass. Die Abfahrt war mir deshalb im Vornherein etwas unangenehm, aber als ich drin steckte, gings voll durch. Im Kreisverkehr machten Laub und Kies nicht die besten Komponenten um voll rum zu ziehen, also musste man links raus von recht niedriger Geschwindigkeit wieder hochziehen. Auch hier soll sich wieder jemand verfahren haben. Was machen die Leute nur...?! ;)
    Ich merkte, dass ich das Gel gebrauchen kann und wartete ab jetzt stets darauf die Turbine heranziehen zu hören - so weit ich über meine eigene Atmung noch viel wahrgenommen habe. Es ging weiter und weiter, der Kopf zählte mir vor, wie viele Minuten es noch sind, wie lange die Qual noch ausgehalten werden muss. Es ging. Scheiß egal wie lang dieses Schlussstück noch war, diesmal war mein Besen dafür bereit und konnte bis zum Schluss voll durchfegen. Herrlich, niemand kam von hinten. Und kam nicht. Borax vor mir war schockiert - ich hatte ihm 19sek abgenommen. Ha! Und Lucien? Hat nur ein paar 30sek auf mich gut gemacht. Wow, damit hätte ich nie gerechnet. Was dort als Zeitfahrmaschinen aufgefahren wurden, und dagegen mein Weißer Hirsch mit seinem stolzen Geweih ohne Aufsatz und solchem Firlefanz. :D
    Es zeigte sich - die Zeiten liegen gar nicht mal weit auseinander. Die meisten von 19:40 bis 20:50min. Krass, jeder um die 38-41km/h auf dieser Strecke (immerhin ca. 10hm/km/Statistik). Und dann kam Robert. 18:30min. Aaaaalter, das geht doch nicht glatt... Gut, er sah auch aus als hätte er ernsthaft gerade von Doc und Marty die Zündstufe 3 reingeschoben bekommen, um die 88mph auf den Kessel zu bekommen. Den zu knacken wird vermutlich keiner schaffen.

    So, alles in allem - ein spannender erster Tag mit der Top Ten für mich fast noch erreichbar. Mal schauen. Davon mal abgesehen denke ich, werden auch alle anderen ihren Spaß gehabt haben. So soll es weiter gehen. Morgen flach und bergig. Das wird schmerzen.
  • Danke für die ausführliche Reportage Stefan. Und Glückwunsch zu deinem guten EZF. Robert grandios, habe erwartet das Du auf diesem Kurs vorn bist. Elbspitze ahoi, was hat Björn beim EZF gerissen?
  • Björn hatte eine Zeit von 19:46min, ich selbst hatte wohl ca. 20:30min. Björn dürfte mit seiner Zeit ca. 5er oder 6er geworden sein, aber mit gerade mal 10-15sek auf den 2. Platz. Das war sehr knapp bei denen.
    Ich hätte auch gedacht, dass er mehr raus holt, aber er scheint irgendwo bisschen Zeit liegen gelassen zu haben. Sein Schlussspurt sah auf jeden Fall sehr kraftvoll aus.
  • Enge Geschichte vorn. So macht das aber mehr Spaß, da bleibts spannend.
    Viel Erfolg morgen Männer!
  • bearbeitet September 2014
    haha, die Zeiten stehen jetzt im Facebook drin, sind aber leider nicht ganz fehlerfrei - es würde mich zumindest schwer wundern, wenn Borax vor mir in der Tabelle steht, während ich zwei mal vor ihm im Ziel war .... zeitlich gesehen.

    Deshalb veröffentliche ich hier mal eine eigene Tabelle, die die Wertung bereinigt beinhalten sollte. Im obersten Post werde ich die Gesamtwertungen immer erneuern, in den laufenden Posts immer die Tageswertungen reinschreiben.

    Tageswertung 06.09. :

    9MDRczH.png
  • Du oller Gangster! Hier andere anschwärzen geht ja mal gar nicht. Dafür sollte der Herrgott deinen Besen mit einem Blitzschlag strafen.
  • [cite] Borax:[/cite]Dafür sollte der Herrgott deinen Besen mit einem Blitzschlag strafen.

    ... wenn ich dabei noch mal an meine Metapher mit "Back to the future" anknüpfen darf - pass lieber auf, was dann passiert, wenn der Blitz einschlägt. ;)
  • In den Besen hat heute zwar kein Blitz eingeschlagen, aber die Möglichkeit war durchaus gegeben. Wie auch gestern schon dicke Wolken rings rum, sowie pünktlich zum Start der 2. Tagesetappe dann auch endlich der Gewitterguss. Aber das kommt später.

    Zunächst mal hieß es Flachetappe, 27km mit recht kniffeliger Schlussstelle. Hm, denkste. Auf Grund einer Baustelle musste die Etappe verlegt und verkürzt werden. Auf einmal standen 14km auf dem Plan, wovon die ersten 4 noch neutralisiert gefahren worden. Bei km 7 sollte eine Sprintwertung stattfinden, danach einmal rechts abbiegen, bis Mortelgrund, wenden und das Tal wieder runter knallen, in Niederseiffenbach rechts abbiegen und die letzten Meter zum Ziel durchhacken. So ungefähr sah der Plan aus. Wurde top erfüllt.
    Als es 500m vor der Sprintwertung so richtig schnell wurde suchte ich mir immer die Nähe von Markus und Robert, von denen ich sicher war nicht nach vorn reißen zu lassen. Es stand ja zu befürchten, dass die Sprinter ihren Schwung ausnutzen und durchziehen. Bei den paar Metern der Etappe wäre es denkbar gewesen, dass das Loch keiner mehr zu bekommt. Geschah aber nicht so wirklich, auch wenn kaum jemand raus nahm. Zum Mortelgrund hoch wartete man stets auf eine Attacke, die bei keinem schlechten Grundtempo schon recht ordentlich Tacheles auf den Pedalen bedeutet hätte. In der Wendestelle selbst gab es dann den schnitzohrigen Versuch von Markus eine Lücke zu reißen, die im hinteren Bereich auch funktionierte, da die schmale, schottrige Bahn mit engen Kurven leider nicht jeden an sein Material glauben ließen. Borax war vor mir - eine Fehlpositionierung meinerseits, ganz klar. In der vorletzten Kurve schnell vorbeigeschnippst und gesehen, dass die Lücke schon gut 15-20m groß war. Tobias Sowade war noch vor mir, aber auch nicht an der Führungsgruppe dran. An ihn ran gesaugt, gemerkt, dass er es gerade nicht schafft näher ran zu kommen, also vorbei und ans Hinterrad der Gruppe. Puh, das hat schon mal ordentlich im Oberschenkel gezwickt. Ruhe gab´s aber keine, denn nun ging es leicht berg ab und die Sprinter wollten sich vorn positionieren. Ich nutzte das aus, indem ich mit Lucian am Hinterrad links vorbei ging. Mit etwas Überschuss vorn an Robert vorbei, Lucian direkt vorbei, sein Hinterrad geschnappt und durchgezogen. Zwickt schon wieder, aber wurscht. Auf einmal ist Roman da und drängelt sich vor mich rein. Macht nüscht, dritte Position, damit lässt sich leben. Um die Sprintpunkte oder die Etappe geht es mir ohnehin nicht, ich will nur mit der Führungsgruppe ankommen.
    Keine Ahnung was wir dort drauf hatten, wird aber wohl jenseits der 50 gewesen sein - was ein bisschen die Finger auf Grund der 90° Rechtskurve kribbeln ließ, die da gleich folgen wird. Wie nicht anders zu erwarten sticht auf einmal jemand von rechts rein - Björn legte sich voll rein, ich musste zurücknehmen und verlor meine Position, in der nächsten Kurve stach eine Hauswand auf die Straße raus, welche ich von innenkommend bewältigen wollte, sticht mir Markus von links voll rein und zwingt mich zum Bremsen, damit ich nicht die Hauswand touchiere - na danke. Das war es dann mit durchziehen, nur noch zuschauen, wer das Ende der Gruppe bildet und nicht reißen lassen. Ich war mir nicht sicher, ob alle auf gleiche Zeit gewertet werden. Ganz hinten fuhr zufälliger Weise Christian Süß.
    Im Gesamtklassement lag ich als Einlegescheibe in einem Christian-Sandwich. Süß(Suez88) vor mir, Lucks (Borax) hinter mir. Mein heutiges Ziel war es auf Top Ten zu fahren, also keinesfalls Zeit auf Süß verlieren. Hat in der 1. Etappe geklappt, und Borax kam sogar mit etwas Rückstand rein. Nicht viel, aber vielleicht noch mal 15-20sek. Guter Beginn, auch wenn ich vorm Start meine Beine als recht müde und verpfropft empfand, so ging es, bis auf die 2-3 Oberschenkelzwicker ganz gut.

    Jetzt sollte es eigentlich recht schnell weiter gehen, aber die Pause zog sich etwas raus. Wir hätten ruhig etwas eher starten können, aber so rückte das Gewitter langsam näher und, ausserhalb jeglicher Erwartung, auch eine Schlechtlaune-Front seitens ein paar Anwohner. Wer jemals etwas von "Maschendrahtzaun" gehört hat, kann sich ungefähr vorstellen, auf welchem Niveau das ablief. Wir wurden angekeift und beschimpft, dass wir keinen klaren Menschenverstand besitzen - Man stelle sich vor, wir hatte unsere Räder sowohl an einen Zaun, als auch an einen dort parkenden Laster angelehnt. Nicht auszudenken, was bei einem Belastungsdruck von vielleicht 5N alles mit diesen fragilen und zerbrechlichen Objekten passieren könnte.
    Vollkommen plemplem die Typen. Es war denen sogar noch nicht mal zu blöd mit Traktor auf uns zuzufahren und uns zu drohen. So eine Umweltverschwendung, für die 50m den Traktor zu nehmen. Da hätte er auch das Rad nehmen können... was soll´s. Es beschleunigte unsere Abfahrt vielleicht etwas, war auch nicht verkehrt.
    Also, auf zur nächsten Etappe...
  • bearbeitet September 2014
    Denn mal ehrlich - das einzige, worauf es bei solchen Wettkämpfen ankommt, sind die Bergetappen, wenn man das Gesamtklassement ein bisschen im Auge behalten möchte. Dass mich bisher immer jeder am Berg stehen lassen konnte, mit dem ich in letzter Zeit eine Runde gedreht bin war mir ja nicht unbekannt und neu. Dennoch konnte darauf kaum Rücksicht genommen werden, auch wenn genügend eklige Stiche und ewige Wellen auf dem Plan standen.
    Wie schon gesagt, wir starteten und der Regen simultan auch. Bis zur Talsperre bei Neuwermsdorf stand ganz schön Wasser auf den Straßen und das Feld juckelte mal wieder recht unruhig dahin - hier und da eine kurz lancierte Attacke brachte auf jeden Fall Schwung in die Bude. Mittendrin bemerkt man allerdings, dass die eigenen Bremsen verdammt wenig Wirkung zeigen. Einfach zu viel Wasser überall, und blockieren will man da ja auch nicht. Also hoffen, dass niemand einen Fahrfehler begeht. In Deutschgeorgenthal dann die einzige Kurve, die ich als enorm schwammig empfand - ein Radfahrer zum überholen rechts von uns, nichts zu sehen links von uns, und richtig Wasser unterm Rad. Aber alle kamen durch und stieben in den Anstieg rein, welcher zur ersten Bergwertung führen sollte. Geistig ein bisschen verwirrt hielt ich für lange Zeit Benjamin Mehner für Christian Süß und Borax im Nacken ließen mich lange Zeit versuchen, nicht viel Boden zu verlieren. 1km vor der Bergwertung sah ich alles noch recht deutlich vor mir und bekam auf einmal Björn an meine Seite. Super, mit ihm ging es mit vielleicht 20-30sek hinter den Ersten durch die Wertung und - man ahnt es - in eine Abfahrt. Mit Abstand die gefährlichste, da bis zu 15% steil, nicht ganz einfache Kurven und, wen überrascht es?, nass. Was auch immer für Horrorszenarien man sich da vorstellen mag, ich war vielleicht eine davon. Kaum in der Hälfte der Abfahrt war ich an der Führungsgruppe schon wieder dran und ließ mich reinrollen. Unten ging ich mal kurz vorbei und zeigte, dass der Weiße Hirsch nicht nur zum "Vor-Etappen-Bestaunen" da ist. (Ich bin mal wieder positiv überrascht, wie gut die Resonanz zu Stahl bei den Carbon-Verhämten steht. :P ) Aber kaum ist man durch Rechenberg Bienenmühle durch, geht´s wieder berg an und ich wusste, wenn ich nicht vorzeitig Platzen will, muss ich das mit eigenem Tempo befahren. Also ging die Gruppe wieder davon - und sprengte sich selbst. Tobias und Robert zogen an, Vincenz und Benny setzten sich etwas ab, Markus und Martin Richter waren nicht weit dahinter. Von hinten kam wieder Borax, welcher kurz vor der Bergwertung vorbei ging, was ich aber bis zur Linie noch mal korrigieren konnte. (*hihi* feixte die Hexe. :D ). Der Fahrplan war nun also klar - mit Borax zusammen wieder vorn ran arbeiten. Denn der Abstand war gar nicht so groß. Ich sah alle noch vor mir, in ihren Grüppchen. Zu Beginn der nächsten Abfahrt erreichten wir Markus und Martin, ich zog sie ein bisschen voran, ließ dann aber im Gegenhang Markus und Borax fahren, Martin hängte sich bei mir ran. Auf der nächsten Kuppe sah ich immer noch Robert und Tobias mit vielleicht 1:30min vor mir. Krass, das läuft ja sauber hier. Vor uns formierte sich eine 4er Gruppe aus Borax, Markus, Vincenz und Benny, welche uns auch gleich mal etwas entfleuchte. Was nun folgte war das Schlimmste der ganzen Runde. Ein 15km langes, aufsteigendes Stück bestehen aus Wellen, offenem Gelände und Beinen, die immer nur knapp 0,5W vorm Platzen standen. Aber mit Martin zusammen lief es trotz aller Qualen gut und auf einmal sahen wir die 4er Gruppe wieder. Krass. Also weiter alles geben und zusehen, dass der Abstand bis zur folgenden Abfahrt möglichst gering wird. Kaum adäquat diese Tortur so zusammen zu fassen. Muss aber reichen.
    Tatsächlich kamen wir vielleicht auf 2-300m an die Gruppe ran, dann begann die Abfahrt. Kaum einen Km später war ich dran und Borax wurde schon wieder schockiert. "Wo kommst du schon wieder her?". Ha! Sauber.
  • Das Problem war, dass ich in den Abfahrten keinen fand, der mir wirklich Erholung geben konnte. Entweder wurde es mir schlagartig zu lahm und ich musste wieder nach vorn, oder aber es wurde attackiert, was sofort wieder zwickte. Vince hatte Luft geschnuppert im Kampf um Platz 3 gegen Markus, welcher bei den Anstiegen bisher immer etwas reißen lassen musste. Aber in der Abfahrt wurden wir ihn nicht los, auch wenn ich Vince meine Hilfe offerierte. In Rechenberg Bienenmühle ging es dann auf eine kleine Umleitung, welche noch mal ein paar Hm beinhaltete, welche noch rollten. Ich wusste aber, dass ich die Gruppe im nächsten Hang nicht halten kann. Noch mal mit Vince angezogen, aber es half nix, der nächste Anstieg kam. 4 Leute fuhren, einer torkelte hinterher. Irgendwann erinnerte ich mich, dass doch Martin oben noch an mir dran hing. Aber den hatte ich die ganze Abfahrt nicht mehr gesehen. Na gut, also weiter. Auf einmal tat sich großes - aus der 4er wurde eine 3er Gruppe. Benny ließ reißen. Motivationsschub - ran dort! Also hingefahren und angeboten zusammen weiter zu machen. Ich zog ihn ein bisschen aus seinem gerade entstandenen Loch und so kam er nach gut 2-3km auch nach vorn und wir wechselten uns ab - er ging in den Anstiegen vorn rein, ich auf den flachen und abschüssigen Strecken. Die liefen immer noch, auch wenn ich über´m Limit war, seit ca. 1-1 1/2std. :D
    Die erhoffte Abfahrt nach Neuhausen wurde aber noch mal von einem Stich unterbrochen, den ich vergessen hatte. Auf einmal standen wir beide förmlich und es drehte sich gar nix mehr. Blick nach hinten zeigte ein weißes Trikot. Martin kommt. Mist. Irgendwie drüber gequält und endlich die Abfahrt nach Neuhausen erwischt. Volle Fahrt voraus, Oberrohr besetzt und Nase weit vor den Lenker geschoben - dass es Geschwindigkeit brachte zeigte mir, dass Benny beständig treten musste, um mit zu kommen. Dann aber Worst-Case - 4er Autokolonne vor uns. Kein Vorbeikommen. Bis nach Neuhausen runter unternahmen die förmlich Stehversuche. Schwung raus und es ging endlich in den letzten Anstieg, aber dort unten hätte ich den Schwung echt gern mitgenommen, um über den Bahnübergang zu schweben und danach alles zu versuchen um vor Martin zu bleiben. Aussichtslos, er war unten bereits dran. Also endlich zum Menschenverstand zurückgefunden, und mein Tempo auf dem Rettungsring genommen. Benny und Martin fuhren weg. Wer die Schweineschwarte kennt weiß - unten recht steil, dann am Hang entlang weit einsehbar und ewig. Ich sah bis zum Platz 3 vor die weißen Punkte, wusste aber nicht, wer das ist. Vince oder Markus? Es gab auf jeden Fall recht geordnete Abstände zwischen zwei Weißen und einem dunklen - das war Borax. Ich sah schon, das waren bestimmt 3min bis zu ihm. Der hat mich auf jeden Fall im Klassement kassiert. Aber vorzuwerfen brauchte ich mir nix, es war bis hierhin besser, als ich jemals vermutet hätte. Blicke nach hinten zeigten allerdings immer nur Prärie, weshalb ich dachte, auf Björn, Lucien und Roman doch einiges rausgeholt zu haben - die lagen alle vor mir und das machte mich echt froh.
    Druck baute sich keiner mehr auf, aber es ging bis hoch, auf neu verlegter Piste bis zur Baude, welche ich nur gerade noch so mit Kurbelumdrehungen erreichte. Diese letzte Rampe lässt dich an spontane Gravitationsschwankungen direkt unter deinen Füßen glauben. Egal, die Finisherriege stand bereit, beglückwünschte und ich brachte nur heraus "zu wenig Regen!".
    Klang und klingt vielleicht witzig, stimmt aber. Schon vor Nassau hatte es aufgehört zu regnen und wollte danach nicht mehr so recht anfangen. Das mag zwar freuen, aber in den Abfahrten hatte es mich ohnehin kaum gestört, eher begünstigt und wenn mein Prozessor eine Gratis-Wasserkühlung bekommt, taktet der um einiges besser, als nur mit Luftstromkühlung. Bei Regenetappen kann ich meine Beine länger quälen als im Warmen. Ich hätte auf der gesamten Etappe Regen gebraucht, dann wär ich vielleicht noch an Martin dran geblieben - Borax bestimmt nicht, das will ich nicht beschönigen, der war mir am Berg deutlich überlegen. Ganze 4:05min nahm er mir ab, mehr als 9min verlor ich auf den Sieger Tobias Sowade (welcher 3sek vor Robert das Ziel erreichte). Aber nichtsdestotrotz, ein 8. Platz in der Etappe, vor welcher ich durchaus viel Respekt und Angst verspürte.
    Mein Kreislauf spielte noch eine ganze Weile verrückt, während ich die Einkünfte der Nachkommenden begutachtete - Björn, Roman und Lucian kamen recht nah, bisschen mehr als eine Minute nach mir an. Wo auch immer die auf einmal materialisierten, ich hatte sie nie hinter mir gesehen.
    Es kann auf jeden Fall nächstes Woe weiter gehen, das wird noch ein ordentliches Schlachtfest. Vielleicht hat sich bis dahin mein Magen auch wieder ein bisschen eingependelt und gaukelt mir nicht andauernd vor, zwischen Vakuum und Brechreiz zu alternieren.
  • Also diese Flachetappe lief mal wieder katastrophal. Nach 8km stellte ich fest, dass mein linkes Pedal irgendwie schwammig läuft. Bei jedem Reintreten wirkte das wie wenn ich durch tiefes Gras liefe. Das Ergebnis waren dann knapp 10 Sekunden. Rückstand auf das Peloton. Der Tag war damit schon mal gebraucht.

    Als Nächstes stand dann eine Bergetappe auf dem Programm. Zum Start war wie von der Hexe schon ausgeführt Fritz-Walter-Wetter. Na herrlich... Ich als Schönwetterfahrer war da schon ordentlich bedient. Mein Ziel war erst einmal am ersten Berg dranzubleiben und dann eine gute Gruppe zu finden. Am Ende des Berges konnte ich auch zur Spitzengruppe aufschließen, aber bei dem Wetter war in der Abfahrt wieder Untergangsstimmung. Die Hexe und Björn zogen beide an mir vorbei und die Spitzengrupoe war ohnehin weg. Am nächsten Anstieg musste ich dranbleiben. Björn erreichte ich noch deutlich vor der Kuppe und die Hexe ebenso. Glücklicherweise war die Hexe jetzt bei mir und es wir konnten relativ problemlos zur nächsten Gruppe aufschließen. Stefan war da echt eine gute Hilfe. Nun waren wir kurz zu viert. Mein Ziel war klar! Ich muss irgendwie vorkommen und Abstand quasi auf alle rausfahren. Also hieß die Devise Attacke. An der ersten Welle konnte ich mich dann mit Markus absetzen und wir hatten vielleicht 100 m Rückstand auf das nächste Zweiergrüppchen. Markus konnte oder wollte mir nicht helfen die Lücke zu schließen und die vor uns schienen nicht bereit einen Meter kampflos herzugeben. Aber denen half das nix und bald waren wir zu viert. Ich dachte mir schon: Super jetzt hast du welche die auch mal vornfahren. Pustekuchen, das faule Pack zierte sich vor dem Wind wie die Katze vor dem Badewasser. Also durfte ich über 90 % der Zeit im Wind fahren. Jedes mal als ich aus dem Wind rausging, dachte ich hier sei Kaffeefahrt angesagt. Ich glaub den war es egal ob Sie 5 oder 10 oder 20 Minuten auf die Spitze verlieren. Aber ich hatte 11 Leute vor mir im Klassement und musste möglichst viel Zeit auf möglichst viele Leute rausfahren. Sei es wie es sei, zu dritt standen wir dann am Fuße des Schwartenbergs und plötzlich schienen Markus und Vincenz wieder zu wissen, wie das mit dem Treten in die Pedale so geht. Aber der Verlauf war mir schon nach 30 von 68 km klar. Ich bin auf jeden Fall zufrieden mit meiner Leistung.
  • witzig zu lesen..aber was ich bissl grenzwertig finde, dass ihr das im öffentlichen Verkehr abzieht.
    Wie wäre es wenn Ihr euch eines der zahlreichen Hobby/jedermann rennen raussucht, da ist dann wenigstens halbwegs abgesperrt?

    das mit dem Laster....ich verstehs. stellt euch vor ihr seid statt Rennrad-Freaks, LKW-Nerds. Klar dass denen das nicht gefällt. Ich mag auch nicht wenn fremde mit ihren Rädern an meinem Auto rumlümmeln...so what.

    Also hals und beinbruch noch
  • @RennRat: Bisher gab es keine Aktion, von welcher ich behaupten würde, dass sie grenzwertig gewesen wäre. Und ich bin in der Hinsicht eher zimperlich. So wie es bisher als Tour durchgeführt wird, finde ich es gerechtfertigt im Verkehr zu bleiben. Und zeig mir mal ein abgesperrtes, geführtes Jedermannrennen über 2 Wochenenden.... das ist einfach der Reiz der Sache, ein Klassement zu haben, welches Fluktuationen unterliegt.

    Und wegen dem Laster - also einen Schlepperanhänger kann man doch nicht mit einer Blechvermantelten Karosserie vergleichen?! Klar lehne ich mein Rad nicht an des Deutschen größtes Prestigegut - eine unzerkratzte Blech-Lack-Oberfläche. Aber so ein Laster hat auch Anhänger, die so ziemlich nur aus Reifen, Aufleger und Gestell bestehen. Was soll man dort auch nur annäherungsweise zerkratzen oder beeinträchtigen können, wenn man seinen Korkumwickelten Lenker oder aber die Reifen gegen eben jene Zonen lehnt?
    Und selbst wenn, also wirklich mal im Falle, dass es die Person als störend empfand - was sie ja offensichtlich tat - wäre es nicht möglich gewesen es erstmal freundlich, aber bestimmt anzusprechen, anstatt sofort mit Keife, Drohung und Beleidigung zu machen? Dort ging mir vor allem das Gefühl für Akzeptanz und Toleranz abhanden...
  • Solange nicht mehr als 25 Teilnehmer am Start sind, ist das ganze wohl auch noch legal durchführbar, solange denn die Straßenverkehrsordnung eingehalten wird. Klar, manchmal fährt man schon zu dritt nebeneinander und ein bisschen Rücksicht muss man von den Autofahrern schon einfordern, aber bisher gab es da nicht mehr Probleme als bei einer normalen Gruppenfahrt. Zum Glück gibt es ja viele Bergetappen, wo es das Feld recht zeitig zerlegt und da stellen so ein paar kleine Grüppchen für Autofahrer eh kein großes Hindernis dar.

    Insgesamt bin ich mit der Rundfahrt dieses Jahr sehr zufrieden und die Organisation gibt sich viel Mühe, ob bei der Planung, den Hinweisen zu Streckenabzweigungen oder bei der Pausenverpflegung. Auch beim Leistungsniveau hat sich was getan. Das Mittelfeld ist deutlich breiter geworden, es gibt mehr oder weniger spannende Positionskämpfe zwischen Platz 12 und 3 und an der Spitze habe ich mit Tobias einen Mitstreiter, der mich nicht mehr allein 30 km wegfahren lässt. So soll das sein! Rennradfahren mit dem Renncharakter einer Etappentour, aber auch nicht zu verbissen und immer noch mit gehörig Spaß an der Sache. So eine Kombination ist ziemlich einzigartig.
  • bearbeitet September 2014
    Nochwas: Ich lese ja sonst nicht so oft Knusperhexes elend lange Berichte von Watzkerunden, aber hier freue ich mich doch immer wieder auf seine detaillierten Berichte. Kompliment und weiter so Stefan! Starke Vorstellung übrigens gestern.
  • bearbeitet September 2014
    Oh, auf der Homepage gibt es nun die Gesamtstände für Gelbes, Gepunktetes und Grünes Trikot.
  • Mal noch nachgereicht die Tageswertung vom 07.09:

    ViNpRIr.png
  • Die Abstände sind ja kolossal bei 65 km Etappenlänge. Von Leistungsdichte kann man da wie immer nicht gerade sprechen. Da waren wir ja bei der Elbspitze bald kompakter unterwegs ...
  • bearbeitet September 2014
    .... also ganz so brutal empfand ich es nicht, mit den Abständen. ;)
    Klar, sie sind zu groß, als dass man davon sprechen könnte, dass Fahrer mit einmal errungenem Rückstand noch mal nach ganz vorn kommen können, aber was will man erwarten, wenn eigentlich jeder auf eigene Rechnung fährt und ca. 2std voll am Limit unterwegs ist? Da sind Minutenabstände ja keine sonderliche Überraschung, und bei der ES verläuft das alles einfach bisschen anders, finde ich schwer vergleichbar.

    Wenn man mal nachschaut und sieht, dass das momentane Stundenmittel der Platzierungen 12 bis 1 von 33,1 bis 36,2km/h reichen, ist ja auch nicht gerade von einer schlechten Leistung die Rede. ;)
    Grüße
  • Hey ho, schönes Forum hier Leute! Ich bin der Tobi, der auch mit bei der Erztour am Start ist. Sehr schöne Berichte. Klasse!

    Ich bin ja auch das erste mal dabei und kann mich nicht beklagen! Klasse Tour und gute Orga. Ich finde nur diese 10Km Etappen an sich (von der Länge her) eher scherzhaft und vor allem ziemlich risikobehaftet, wenn dann am Ende wegen 2 Sek ziemlich kopflos gerast wird - aber das wird sich nicht ändern lassen. Als Prolog oder Überführungsetappe mit Händeschüttelei und Kameralächeln wäre das nicht schlecht, aber so als wirkliche Renngeschichte ist das schon nicht ungefährlich. Die großen Abstände sind echt krass. Radrennen werden aber nicht in der Ebene, sondern am Berg entschieden und so mancher Bolzer hat dann halt seine Probleme. Was ich so mitbekommen habe ist, dass wohl viele der Teilnehmer mehr oder weniger alleine unterwegs waren. Die Gründe sind mir nicht so richtig klar. Normalerweise findet man doch sicherlich ein oder zwei Fahrer, mit denen sich zusammen arbeiten lässt! Hätte ich während und nach der zweiten Bergwertung allein im Gegenwind ohne Robert gestanden, wäre ich wahrscheinlich richtig kassiert worden, sofern die Verfolger sich natürlich einig sind und gemeinsam arbeiten. Klar habe ich auch schon bemerkt, dass einige gute Fahrer im Feld nicht einen Millimeter Führungsarbeit leisten wollen und sich sämtlichst Hinterräder schnappen (bis auf Wertungspunkte, wo dann kurz vor der Linie attakiert wird), selbst wenn auf Gesamtwertung gefahren wird. Empfinde ich - sagen wir - eher als unüblich! Taktik hin oder her, aber 60Km mitschleppen lassen und dann am letzten Anstieg die Keule holen ist dann auch nicht so gut. Wahrscheinlich liegt das halt am Renncharakter einer solchen Veranstaltung. Früher wurde mal in Teamas gefahren, fände ich eigentlich für die Zukunft nicht so schlecht...Da könnte man vielleicht auch über gute Arbeit im Team etwas mehr ein solches Rennen kontrollieren und Fluchtversuche kontern. Auch taktisch wäre es dann nicht so schlecht, gerade was Sprintwertungen und Fluchtgruppen angeht.

    Ich bin mal gespannt, wie es am WE läuft. Startfreigabe der Bergetappe erfolgt direkt am Anstieg :D Man darf gespannt sein...
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