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Reifenbreite

bearbeitet August 2009 in Techniksparte
Hallo Radfreunde,

ich zitiere jetzt mal teilweise frei die Zeitung Roadbike: "Der Tausch von 23er- auf 25er Gummis bringt ein immenses Komfortpotential. ... dieses Potential wird nicht genutzt, weil sich in der RR-Comunity hartnäckig das Gerücht hält, dass breitere Reifen schlechter rollen. Jedoch beweisen Rollwiderstandsmessungen das Gegenteil- gleichen Reifendruck vorrausgesetzt. Die Erklärung hierzu liefert das Hebelgesetz: Je breiter ein Pneu, desto kürzer und breiter seine Auflagefläche."

Was haltet ihr davon? Lohnt es wirklich auf 25er Reifen umzusteiogen?

Grüße
Borax

Kommentare

  • Hm...die Mountainbiker wissen schon seit Jahren um diesen Umstand.
    1.9" sieht man mittlerweile kaum noch...
  • eigentlich widerspricht sich da der Autor von dem Artikel. Mehr Komfort heißt für mich, dass der Reifen eine bessere Bodenhaftung hat. bessere Bodenhaftung bedeutet, dass der Rollwiderstand größer ist, weil der Reifen besser aufliegt. Ich denke, dass das was die mit ihren Messungen herausgefunden haben nur bis zu einer bestimmten Reifenbreite gilt. Ich weiß jetzt ni, wies beim RR ist, aber ich kann mir ni vorstellen, dass ich z.B auf dem MTB mit 2,4er Reifen den gleichen oder weniger Rollwiderstand wie mit 2,1er Reifen hab. Dass was die meinen ist, dass z.B. bei einem MTB-Reifen mit 1,9" die Geometrie des vollaufgepumpten Reifens so ist, dass die Stollen innen und außen komplett aufliegen. Bei einem voll aufgepumpten Mantel mit 2,1" bilden dann die Stollen mehr ein "V", d.h. die inneren Stollen liegen nur noch auf und bilden die Lauffläche.
    Man kanns ja mal austesten...
  • bearbeitet August 2009
    Ich denke mal die Aussage war auf profillose Slicks bezogen. Bei MTB-Reifen mit ihrer Grand-Canyon-Struktur braucht man mit Physik ja gar nicht anfangen. So wie ich das verstehe versucht so ein Reifen in die vom Schlauch vorgegebene zylinderförmiger Gestalt überzugehen Das bedeutet, dass der Reifen nicht nur breiter, sondern auch der Abstand zwischen Lauffläche und Felgenhorn größer wird. Der größere Komfort ergäbe sich dann aus dem größeren dämpfenden Volumina (bei konstantem Druck und konstanter Temperatur). Die Fläche, die zum Boden Kontakt hat wird durch die höhere Reifenbreite breiter und durch den höheren Abstand zwischen Lauffläche und Felgenhorn kürzer, ihre Größe bleibt allerdings laut Roadbike konstant. Warum das so sein soll ist mir allerdings nicht wirklich klar. Wenn das allerdings so ist, wie die schreiben, würde sich das dämpfende Volumina tatsächlich vergrößern und der Rollwiderstand nahezu konstant bleiben. Durch dieses Hebelzeug soll sich der Rollwiderstand sogar noch verringern.

    Wenn das aber alles so sein sollte, frage ich mich, warum es überhaupt noch 23er Reifen gibt. Denn egal ob 23 oder 25mm breit, kann ich den Reifen höchstwahrscheinlich so weit aufpumpen wie für meine Felge zugelassen und somit die Grundvorraussetzung dieser Diskussion (gleichen Reifendruck) erfüllen.

    Grüße
    Borax
  • bearbeitet August 2009
    @ralfs: Du wechselst Bodenhaftung mit Komfort! Es geht darum, dass der Reifen Schläge und Unebenheiten besser ausgleicht. Und Mtb-Reifen mit Stollen und RR-Reifen vergleichen, Äpfel und Birnen oder so...
    Es geht ja nur darum, dass wohl die Auflagefläche bei 23er Reifen genauso groß ist, wie bei 25er (bei gleichem Druck). Nur die Form der Fläche ist bei 23 eher länglich und bei 25 eher breit.

    Also ich brauch keine 25er Reifen, ich finde Komfort überbewertet. Überall muss Komfort rein, der Hinterbau besteht aus Strohhalmen, die Sattelstützen werden dünner, nene wo soll das nur hinführen?
    Das ist allerings nur meine Meinung, angeblich muss der Körper wohl mit komfortablerern Rad weniger Haltearbeit verrichten und du kannst die gesparte Kraft in die Beine stecken.
  • aha, danke für die infos, wieder was gelernt
  • wenn ich nen breitreifen war will, schnapp ich mir nen mtb :P
    als ich damals von 25er auf 22er schlauchreifen umgestiegen bin, war das einfach genial..
    gibt ja sogar typen, die 19er fahren, ne mister x ;)
    ich find solche dackelschneider super und stimme gonna zu, dass komfort auf dem rennrad nix zu suchen hat..
    wie eine legende schon mal gesagt hat.."radfahren darf keinen spass machen, dass muss traumatisieren" :D
    gruss jens
  • die schwalbe-links erklärens schon ganz gut, ich versuchs trotzdem nochmal...

    jeder reifen bildet unter last eine aufstandsfläche mit dem boden, idealerweise eine ellipse. der flächeninhalt dieser wird nur (!) durch den luftdruck bestimmt. die reifenbreite hingegen bestimmt die form dieser ellipse (in fahrtrichtung breit oder länglich schmal). nun bildet sich beim abrollvorgang am vorderen ende der aufstandsfläche eine wulst*. der abstand vom lotpunkt der achse zu dieser wulst bildet einen hebel, den man permanent überwinden muss. das nennt sich abrollwiderstand. bei gegebenem luftdruck ist die aufstandsfläche (mit gleichem flächeninhalt) eines breiten reifens breiter und somit in laufrichtung kürzer. ergo ist der hebel kürzer und das zu überwindende moment kleiner.

    aber als wär das nich schon verwirrend genug... das ist zu einfach gedacht. zum rollwiderstand gehört nämlich neben dem abrollwiderstand noch der walkwiderstand... (*) damit sich die aufstandsfläche mit der wulst bilden kann, findet eine konstante elastische verformung des reifens statt. ein breiterer reifen besteht im zweifelsfall auch immer aus mehr material, welches gewalkt werden will, also ist der walkwiderstand höher. an der stelle relativiert sich das ganze nämlich schon wieder und bei irgendwelchen messungen kann man diese beiden faktoren freilich schwer voneinander isolieren.

    ...
  • ...
    die haftreibung spielt dann freilich auch noch ne rolle, aber die gummimischung hat ja eigentlich nichts mit der reifenbreite zu tun...
    geht man davon aus, dass ein breiterer reifen schwerer ist (was er konsequenterweise sein muss, wenn man das ganze auch nur ansatzweise seriös und objektiv betrachten will), hat er noch nachteile was die trägheit der rotierenden masse angeht...


    am ende is dieses ganze theoriegewichse aber völlig wertlos, weil keiner einen breiten reifen mit gleichem luftdruck fahren wird, wie einen schmalen. wem komfort wurst is, der fährt schmal. wer wert drauf legt, fährt breit. und wer mal die gelegenheit hat, sich auf ein surly pugsley zu setzen oder ein anderes mit surly endomorph (4") bereiftes rad, der sollte dies tun. er wird sich wundern, wie gut die dinger rollen...
  • danke für deine ausführliche Erklärung. da erschließt sich mir auch, was mit dem Hebelarm gemeint ist. interessant auch ,dass Du die "Gummimischung" ansprichst. Ich finds ja echt ein Ding, dass wenn man sich mit nem Autofahrer über Reifen unterhält eigentlich nur über die Gummimischung geredet wird. Beim Rad scheint das also vernachlässigbar zu sein.
    Ich denk aber auch,sollte man aufm MTB nen breiten Reifen also z.B. 2,4" fahren, muss man dann immer drauf achten, dass der Reifendruck stimmt. sonst tritt man sich ja wenn der Reifendruck allmählich nachlässt ein Wolf.
  • man sieht aber oftmals leute, die mit steinhart aufgepumpten 2.4er reifen rumfahren... mir unverständlich...


    die gummimischung is bei fahrradreifen glaubich einer der am meisten unterbewerteten und unterschätzten faktoren, da trennt sich schnell mal die spreu vom weizen... ich meinte vorhin nur, dass das absolut unabhängig von der breite is.
  • nich zu vergessen, der schwallwiderstand.. die welle is einfach mal größer, beim breiten reifen - regen, pfützen und so. und wenn ma die knubbel vom herstellungsprozess abknipst is auch das trägheitsmoment deutlich kleiner. ma sollte auch nich vergessen, dass sich reifen durchs walken ja so sehr erhitzt, dass die luft da drin leichter wird *hust
  • bearbeitet August 2009
    Die Unterschiede in der Gummimischung merkt man, wenn man mal alte Reifen fährt.

    Ich bin vor kurzem mal so einen alten GP1000 gefahren - der war bei Nässe fast unkontrollierbar. Auf Kopfsteinpflaster ist der in jede noch so kleine Rille gerutscht - kein schönes Fahrgefühl.

    @Fetti
    Die Dichte der Luft nimmt evtl. beim Erhitzen ab - aber die Luft kann ja nicht raus aus dem Reifen - also wird das nicht leichter.

    Ein bisschen sind doch Reifen wie Sättel. Jeder fährt das was im passt und wovon er überzeugt ist :)
    Ich fahre jetzt mal eine Weile 28er mit etwas weniger Druck (8 anstatt 9.5). Beim Rollen merke ich keinen Unterschied, ich erwarte aber dass die toleranter gegen Glas sind :)
  • [cite] Tobi:[/cite]
    @Fetti
    Die Dichte der Luft nimmt evtl. beim Erhitzen ab - aber die Luft kann ja nicht raus aus dem Reifen - also wird das nicht leichter.

    das "*hust" sollte die nicht zu vernachlässigende unseriösität der letzten aussage, wenn nicht des ganzen beitrags, verdeutlichen.
    aber bevors noch jemand missversteht. die luft entweicht genausowenig, wie sich der reifen durchs walken erhitzt - wär ja auch doof
  • Der Reifen erhitzt sich schon durchs Walken.

    Wenn du mit einem Autoreifen ne Weile mit wenig Luft gefahren bist, dampft der Reifen schön vor sich hin beim Anhalten :)
  • jojo, LKW-Reifen brennen/platzen auch gern wenns denen zu warm wird... aber lass dazu maln neues thema eröffnen =)
  • bearbeitet August 2009
    Möchte noch mal auf die Frage und damit zu RR-Reifen zurückkommen:

    - breit rollt leichter als schmal, bei gleichem Druck;
    Komfortunterschiede gibt es dann aber nicht

    - breit kann man mit weniger Druck fahren, ohne Durchschläge zu bekommen;
    Komfort dann besser als beim schmalen Reifen; Rollwiderstand etwa gleich;

    - breit rollt über kleine Löcher und Längsrillen hinweg, in die ein schmaler Reifen hineinfällt;
    deutlich spürbar auf Pflasterstrecken; verbessert ebenfalls den Komfort und die Sicherheit;

    - schmal hat die bessere Aerodynamik und ist leichter;

    In meinen Augen haben Reifen unter 23 mm nur im Rennen eine Berichtigung.
    Im Training würde ich leichten Fahren einen 23er und Schwergewichten wie mir einen 25er empfehlen.
  • Ich bin jetzt mit 28er etwa 250km unterwegs gewesen und muss sagen, dass die sich in der Stadt ausgezeichnet machen.
    Durch den geringeren Luftdruck werden Kanten und Kopfsteinpflaster deutlich gedämpft.
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