Ich denke, viele werden diese
Schilder in der Heide schon gesehen haben:
Einerseits stimme ich den Aussagen des ursprünglichen Aushangs von "Hang Loose Kersten" weitgehend zu, die Baumaßnahmen sind in den letzten Monaten teilweise derart geworden (Pfeilhaus-Trail, Kuhschwanz, nördlich der Kiesgrube), dass es wirklich in ein abgeschlossenes Gelände gehört und nicht irgendwo in den Wald. Andererseits beginnt das Gesprächsangebot des Forstes (als solches verstehe ich es erstmal und finde diesen Schritt an sich auch in Ordnung, auf jeden Fall besser als gleich eine Konfrontation zu suchen) aber gleich mal mit einer glatten Unwahrheit: Das Sächsische Waldgesetz definiert eben nicht, was ein Fußweg ist, auf dem das Radfahren verboten ist. Diese nachgeschobene "2-m-Regel" auf dem Plakat steht nicht im sächsischen Gesetz, auch wenn es der Forst sicher gern so hätte - aber wir sind nicht in Baden-Württemberg... Wegen ähnlicher "Zitier-Fehler" haben manche Leute schon ihre Ämter und Jobs verloren :-)
Vielleicht können ja auch die Leute vom DIMB hier mal den Gesprächsfaden aufnehmen, sie repräsentieren bestimmt nicht alle MTBler in und um Dresden, aber sicher mehr als ich oder ein anderer alleine...
Kommentare
Jetzt bitte dem Link ("Schilder") in der ersten Zeile folgen.
1.
Um unnötige Eskaltionen zu vermeiden, wäre es sicher gut, das Gesprächsangebot anzunehmen und die durch eine moderate Bikervertretung machen zu lassen. Würde auch die DIMB vorschlagen.
2.
Vor Verhandlungen jeder Art sollte man seine Chancen und Risiken möglichst gut kennen. Stimmt, §11SächsWaldG (siehe http://www.lexsoft.de/cgi-bin/lexsoft/justizportal_nrw.cgi?xid=171347,1 ) wurde offenbar nicht korrekt zitiert. Dass "Fusswege" an dieser Stelle nicht (mit weniger als 2m) definiert sind, schließt aber nicht aus, dass es an anderer Stelle (z.B. in irgendwelchen Durchführungsverordnungen) entsprechende Definitionen geben könnte. Weiß hier jemand im Detail Bescheid?
Es scheint parallel auch schon ein Gesprächsfaden aufgenommen worden zu sein, ich verweise hier mal auf Elbland-Trails, die haben sich wohl letzte Woche auch mit dem Sachsenforst zum Thema "Legale DH/FR-Strecke" getroffen. Ich finde, es lohnt sich, dort mal nachzulesen sowie das Anliegen an sich zu unterstützen, auch wenn ich wahrscheinlich eher nicht auf einer solchen Strecke fahren werde... (Habe aber die Online-Petition trotzdem unterzeichnet.)
In diesem Sinne: Share our trails!
Der Sachsenforst hat aber - genau wie jeder von uns - das Recht auf eine eigene Meinung, wie dem Gesetz Genüge getan werden kann. Ob diese nun "Recht" ist oder nicht kann im Ernstfall nur ein Richter entscheiden.
Das Gespräch hat am 9.05 stattgefunden, es waren Vertreter der Stadt, des Sachsenforst sowie der Mountainbiker anwesend. Der Sachsenforst hat eine "Null-Toleranz-Politik" gegen wilde Trails und Bauten angekündigt, jedoch auch anklingen lassen, das gegen das Fahren auf Wegen nichts unternommen wird.
Die Stadt und die Initiative "Elbland-Trails" haben vereinbart, gemeinsam ein geeignetes Gelände für ein Mountainbikestrecke zu suchen, damit mittelfristig das Problem des illegalen Bauens gelöst werden kann.
Karsten
Find den Aushang irgendwie sinnlos, da suggeriert wird, das Bauen von Sprüngen usw. auf Wegen sei ok. Rechtlich gesehen ist beides (Bauen auf Weg/wild im Wald) illegal und den MTB-Gegnern ein Dorn im Auge. Ist zwar die Einzelmeinung von Kersten, aber ein Licht wirfts trotzdem auf alle Biker.
Die Antwort danaben klingt zu Beginn dann auch verdammt so, als ob der Sachsenforst alle MTBler längst in einen Topf wirft... das zeigt das grundlegende Problem!
Zum Glück scheints ja aber was gebracht zu haben. *daumenhoch
Bin gespannt, wie sich das weiter entwickelt.
Wichtig wäre auf jeden Fall noch auf das falsch zitierte Gesetz hinzuweisen und zu bitten, das zu ändern!!!
Sei es durch Streichung oder indem die richtige Grundlage für diese 2m-Regel des Sachsenforsts angegeben wird.
Sonst rennen uns in Zukunft die Opas mit dem Maßband hinterher
Die Idioten von Autofahrer, dumme Fußgänger, Hirnis von Radfahrern usw....
Für mich ok und wenn es eben Menschen gibt, die mit so einer engstirnigen Aussage durchs Leben gehen, den muss man es dann auch nicht erklären.
Also einfach so lassen und es mit den Gesprächen weiter führen. Und da der Forst den Mountainbikern ja nicht so schlecht gegenüber steht, ist das doch auch gut. Hoffe damit hören dann auch mal Diskussionen auf, wo man den Forst beschimpft, das sie ja mit ihren Waldfahrzeugen mehr zerstören als ein Mountainbiker. Und sie absichtlich ganze Bäume auf UNSERE Trails legen.
Ein ordentliches Miteinander ist immer eine gute Vorraussetzung um Konflikten weitestgehend aus dem Weg zu gehen. Und vor allem Respekt vor fremden Eigentum!
Bis bald im Wald auf schmalen Faden.
Gruß
Maik
Bzgl. der Messerei stimme ich Maik zu - das beginnt ja schon mit der Frage, wie man die Breite eines Weges misst: Von Baum mit Mindestdurchmesser x bis zum nächsten Baum? - Da kann man bestimmt überall fahren :-)
Und übermotivierte "Aufpasser" gibt es immer, genauso wie das gegenseitige In-Einen-Topf-Werfen, da wird auch eine Klarstellung nix dran ändern.
Allerdings wird mich niemand davon abbringen, den lieben Waldbesitzern (einschl. Sachsenforst) Scheinheiligkeit vorzuwerfen, wenn sie bestimmte Nutzergruppen unter dem Vorwand des Naturschutzes aus dem Wald verbannen wollen und gleichzeitig mit 40-Tonnen-Technik in jeden Winkel fahren! Ja, menschliche und tierische Arbeitskraft (in Form von Rückepferden) ist zu teuer, da Waldbesitz kein Zuschuss-Geschäft sein soll und auch der Holzmarkt ein globaler ist. Aber gerade der Sachsenforst bekommt jedes Jahr eine zweistellige Millionensumme aus (auch meinen) Steuergeldern, um unter den gegebenen ökonomischen Bedingungen Naturschutz (und Nutzung für alle Gruppen) zu ermöglichen. Wenn dann die Mountainbiker (sofern sie nur über die existierenden Trails fahren) als DIE Naturzerstörer ausgemacht und zeitgleich Harvester eingesetzt werden, ist die Argumentationskette völlig verquer. Der Forst kann natürlich trotzdem diese Ziele verfolgen, nur soll er dann ehrlich sagen, dass die einzelnen Nutzergruppen (Wanderer, Jäger, Reiter, Radfahrer) unterschiedlich behandelt werden - weil sie jeweils eine andere Lobby haben.
Karsten
Die Situation wurde gut wiedergegeben find ich, ohne unterschwellige Angstmacherei vor Bikern (hab ich auf anderen öff.-rechtl. Programmen schon anders gesehen).
Den Bericht inkl. Anmoderation gibts hier ab 11:45 min.
bzw. den Einzelbeitrag hier.
Gegenseitig Rücksicht nehmen und versuchen einen guten Kompromiss zu finden. Denn eins ist Fakt, wir die Mountainbiker sitzen e am kürzeren Hebel.
Ride on
Gruß
Maik