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Review Sigma ROX 11

bearbeitet March 2017 in Techniksparte
Im Folgenden möchte ich meine bisherigen Erfahrungen mit dem Sigma ROX 11 mit euch teilen.
Zunächst eine kleine Vorgeschichte: vor dem ROX 11 hatte mir bereits der ROX 10 mehrere Jahre treue Dienste geleistet. Er war für meine Zwecke der ideale Helfer, die Navigation hatte fast den richtigen Umfang, die Akkuleistung war überragend, man konnte auch 300-400km am Tag fahren ohne eine Powerbank mitschleppen zu müssen. Als ich aktiv bei Strava einstieg lieferte er zuverlässig die Informationen, die das Portal brauchte.
Natürlich gab es auch kleine Schwächen. So ging mein erster 10er an Sigma zurück, weil der Kleber, der das Gehäuse zusammen hält bei höheren Temperaturen nicht mehr ganz so zuverlässig hält. Ein Problem, das der 10er bis heute hat. Zudem habe ich mich durch die doch recht primitive Navigation des Öfteren verfahren, da sich die Karte nicht rechtzeitig gedreht hatte und so ein Abzweig halb links oder halb rechts nicht klar auszumachen war.
Größtes Manko, was auch schließlich zum Verlust meines ROX 10 führte war die Halterung. In Zeiten in denen die meisten Hersteller auf Verschlusssysteme mit einer viertel Drehung (90°) setzten, hielt Sigma an der achtel Drehung (45°) fest. So löste man öfter mit dem Knie oder der Hüfte den ROX aus seiner Verankerung, was ab und zu einen Absturz zur Folge hatte. So auch bei einer Crosser-Tour im Herbst letzten Jahres, bei der der ROX schließlich unauffindbar blieb.
Auch vor dem Verlust des 10ers war für mich der Umstieg auf den 11er eine klare Sache. Die Ankündigung von Seiten Sigmas, dass der 11er im Q4 2016 auf den Markt komme, wurde bis zum fast letzten Termin ausgereizt, so dass ich nach 2 Monaten ohne Computer kurz vor Weihnachten endlich den lang ersehnten Neuling in den Händen hielt.

Nun zum eigentlichen Bericht zum ROX 11 Bundle.
Im Lieferumfang sind enthalten:
- Der ROX 11
- Ein Bluetooth und ANT+ fähiger Brustgurt
- Ein Kombisensor für Geschwindigkeit und Trittfrequenz, ebenfalls Bluetooth und ANT+
- Die zugehörigen Magnete
- Zwei Halterungen gleichen Typs für Vorbau- oder Lenkermontage
- Kabelbinder
- Ein Code für das Sigma DataCenter
Fangen wir zunächst beim Zubehör an. Der Brustgurt, ist ein Brustgurt, ist ein Brustgurt, in Aussehen und Funktion gleich dem, den es auch schon zum ROX 10 gab, nur dass dieser nun Bluetooth fähig ist.
Bei den Halterung die erste positive Neuerung, Sigma hat zum Garmin-Standard gefunden, d.h. der ROX 11 ist kompatibel mit sämtlichen Halterungen, welche von Drittanbietern für Garmin Geräte angeboten werden. Problem bei den mitgelieferten Halterungen, die Halterung wird nicht mehr durch ein Klebepad fixiert und muss mit Kabelbindern befestigt werden, richtig fest sitzt das nicht.
Der Kombisensor ist mit Abstand die hässlichste, klobigste Funkeinheit, die man sich ein sein Rad basteln kann und mir war von vornherein klar, an meinen Carbonrenner kommt das Ding nicht dran. Befestigt werden kann der Sensor mit Kabelbindern, Gummiring oder für die ganz Vorsichtigen mit beidem.

Der Computer selbst kommt in schwarz-weiß oder weiß-schwarz daher, in der Größe, insbesondere auch die des Bildschirms, vergleichbar mit dem ROX 10 aber deutlich kantiger. Auf der Rückseite des ROX 11 fällt auf das Sigma aus diversen Fehlern und Problemen des 10ers gelernt hat. Zum einen das bereits erwähnte, Garmin übernommene Verschlusssystem, falls dieses versagt oder wieder für die ganz Vorsichtigen gibt es am unteren Ende des Gehäuses eine Öse, an der man eine Schlaufe befestigen kann, ähnlich wie man es von Handys kennt. Zudem ist das Gehäuse, anders als beim 10er jetzt verschraubt.
Weiter befinden sich auf der Unterseite die einzigen Öffnungen des ROX 11, zum einen der mit einem Gummi-Nippel abgedeckte Mini-USB Zugang, zum Laden und Datenaustausch mit dem Computer, zum anderen befinden sich zentrisch auf dem Verschlussring vier kleine Löcher, die einerseits dem charakteristischen Piepen der ROX-Modelle den Weg nach draußen ermöglichen und andererseits, wie ich vermute zur Abnahme des barometrischen Luftdrucks, zur Höhenermittlung dienen.

Der ROX 11 kommt mit zwei Tasten weniger aus, als sein Vorgänger, das heißt, er kommt eigentlich nicht damit aus, er hat einfach nicht mehr. Die Tasten befinden sich seitlich in der unteren Gehäusehälfte, paarweise gegenüberliegend angeordnet. Der Druckpunkt fällt meiner Meinung nach fast etwas zu weich aus. Zu den Tastenfunktionen:
- Starttaste: Ein-/Ausschalten (langes Drücken), Starten des Trainings, Rundenfunktion, Navigation eine Menüebene tiefer
- Stopptaste: Stoppen des Trainings, Navigation eine Menüebene zurück
- Plus- und Minustasten: Blättern durch die Seiten im Training, Navigation durch die Menüs, gleichzeitiges Drücken schaltet die Hintergrundbeleuchtung ein, langes Drücken der Plustaste im Trainingsmodus öffnet ein Untermenü

Kommentare

  • Schalten wir also das Gerät durch längeres Drücken auf die Starttaste ein, es ertönt der charakteristische Dreiklang im aufsteigenden Piepen und wir befinden uns im Hauptmenü. Mit den Plus- und Minustasten navigieren wir durch die einzelnen Punkte. Als erstes „Training“, dazu später mehr. Es folgt „Lade Track“, in diesem Punkt gibt es gegenüber dem 10er nichts Neues. Man kann am Computer erstellte und auf dem Gerät gespeicherte Tracks laden oder bereits gefahrene Tracks abrufen und nachfahren, dazu hat man die Möglichkeit den Track in originaler oder in umgekehrter Richtung zu starten. Des Weiteren kann man sich den gesamten Track, das Höhenprofil und Details zum Track anzeigen lassen, wobei sich hinter den Details nur die Gesamtkilometer, die Gesamthöhenmeter und eine Bewertung verbergen.
    Zurück im Hauptmenü folgt als nächster Punkt „Strava“. Dazu sei zunächst gesagt, dass der ROX 11 im Gegensatz zum ROX 10 Strava Live Segmente unterstützt, d.h. alle die einen kostenpflichtigen Strava Premium Account besitzen können sich beim Fahren auf ihren favorisierten Segmenten anzeigen lassen, wie ihre derzeitige Leistung im Vergleich zu ihrer persönlichen Bestzeit bzw. im Vergleich zum KOM aussieht. Da ich selbst derzeit noch nicht über einen Strava Premium Account verfüge, erscheint auf meinem ROX unter dem Punkt „Strava“ derzeit nur die Option Live Segmente zu aktivieren oder deaktivieren, ich gehe aber davon aus bzw. hoffe, dass wenn man Live Segmente nutzen kann unter diesem Punkt auch die favorisierten Segmente aufgelistet werden, sonst wäre dieser Menüpunkt recht sinnlos, da man die Option auch in den Einstellungen verstecken könnte.

    Neu, im Vergleich zum ROX 10 ist der Menüpunkt „Workout“. Hier kann man sich alle, zuvor im Data Center erstellten und auf dem ROX gespeicherten Workouts mit entsprechenden Details ansehen und starten, dazu später mehr im Training.

    Nach Workout findet man mit dem Menüpunkt „Speicher“ wieder einen Bekannten aus dem ROX 10. Hier kann man sich gespeicherte Aktivitäten in allen Einzelheiten anschauen, die Gerätegesamtwerte auslesen und, das ist neu, seine persönliche Bestenliste abrufen, d.h. Werte wie die längste Tour, den schnellsten Schnitt, die meisten verbratenen Kalorien, …

    Der nächste Eintrag im Menü ist „Sync Daten“ und dient der Herstellung einer Verbindung zwischen ROX und der Smartphone App. Beim erstmaligen Anwählen, begibt sich der ROX auf die Suche nach einem Bluetooth-fähigen Smartphone, entsprechend wird man gebeten, am Handy Bluetooth zu aktivieren und die App zu starten. War das Koppeln erfolgreich, es kann mehrere Anläufe in Anspruch nehmen, wird der ROX stets wieder nach genau diesem Smartphone suchen. Sind ROX und Handy verbunden kann man Aktivitäten vom ROX auf das Handy importieren, Tracks von der App auf den ROX übertragen und kleinere Einstellungen vornehmen, was gerade im Urlaub praktisch sein kann, wenn man kein portables Gerät besitzt, auf das man das Data Center aufspielen könnte, oder dieses einfach nicht mit nehmen will. Das Problem mit der App ist nur, dass man mit ihr nichts Neues erstellen kann, soll heißen man muss z.B. Tracks vorher am PC und dem Data Center erstellen, sie über die Sigma Cloud auf die App laden und erst dann kann man sie auf den ROX laden. Allerdings verfügt die App auch über einen Gpsies-Zugriff, also könnte man sich dort schnell eine Route zusammen klickern oder Tracks Anderer importieren.
    Ein anderes (kleines) Problem, der ROX verfügt nur bedingt über die Möglichkeit einen zum Ausgangspunkt zurück zu navigieren, man kann sich den gleichen Weg zurück leiten lassen oder nach Luftlinie und der Nase nach versuchen zum Start zu gelangen. Da könnte man ja meinen, man kann sich schnell mit dem Handy auf Gpsies eine Route zum Startpunkt basteln, diese mit der App auf den ROX übertragen und findet den Weg heim. Allerdings ist es nicht möglich in einem laufenden Training einen Track vom Smartphone auf den ROX zu übertragen, die Kritik zum Training gibt’s gleich.
    Um nochmal zu rekapitulieren, man kann mit der App vor dem Training Tracks auf den ROX laden, kleinere Einstellungen vornehmen und Aktivitäten vom ROX importieren und z.B. bei Strava hoch laden … äh … naja, nun ist nur die Verbindung zwischen ROX und Smartphone erstens nicht die Schnellste und zweitens nicht die Stabilste. Bei langen Aktivitäten können gut und gerne mal 10 Minuten verstreichen bis sie zu 99% in die App importiert sind nur um dann eine Meldung zu erhalten, dass ein unerwarteter Fehler aufgetreten ist und sich die gesamte App schließt … AAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHHH.
  • Als letzten Punkt im Hauptmenü findet man schließlich die „Einstellungen“. Hier kann man zunächst ganz allgemeine Sachenfestlegen, das Gerät und den Fahrer betreffend, wie Zeit, Sprache, Töne, Fahrergewicht/-größe/-schulterbreite (Lieblingsessen, Blutgruppe, letzte Tetanusimpfung,…). Unter „Höhe“ kann man die gesetzten Höhenpunkte einsehen, dazu sei gesagt, dass man im ROX 11, gleich dem 10er ein Höhenpunktenetz anlegen kann, d.h. kommt man an eine Stelle von der man die exakte Höhe kennt, kann man diese manuell im ROX eingeben, der speichert diese mit den entsprechenden GPS-Koordinaten und jedes Mal, wenn man wieder an dem Punkt vorbei kommt wird die aktuelle Höhe korrigiert. So kann man sich ein recht enges Netz anlegen, was dann einer Höhenmessung per GPS gleich kommt.
    An dieser Stelle möchte ich schon mal einen Punkt zur Navigation vorwegnehmen. Eigentlich wollte ich mit dem ROX 10 bereits ein Höhenpunktenetz schaffen. Der Gedanke war, bei der Routenplanung POIs (Points of Interest) an markanten Stellen zu setzen und die entsprechende Höhe zu hinterlegen. Allerdings gab der ROX 10 beim Fahren nur bekannt, dass man sich einem POI näherte, nicht aber was das I an ihm war. So wurde der Gedanke des Höhennetzes bei Zeiten verworfen. In diesem Punkt hat der ROX 11 aufgerüstet, man kann nun tatsächlich die POIs mit Information füttern, welche dann auf der Fahrt ausgegeben wird, seien es Information zur Höhe (Amsterdam: 20.000 Meilen unter dem Meer) oder sonstige nützlichen Information (Schlagloch voraus, hier hast du letztes Mal eine halbe Stunde mit flicken verbracht, links halten). Dafür einen Daumen hoch für den 11er.

    Zurück zu den Einstellungen. Man kann unter Track Einstellungen eingeben, wie weit vorher ein POI angekündigt werden soll sowie ab wann man darüber informiert werden will, dass man sich neben dem Track befindet (ab welcher Distanz). Zuvorletzt gibt es die Punkte „Firmware Update“, „Werkseinstellungen“ und „Über“, die interessant werden, wenn man die Firmware updaten möchte, den ROX auf Werkseinstellung zurück setzten will, oder wissen möchte auf welcher Firmware er aktuell tickt.

    Zu guter Letzt kann man unter Einstellungen Sensoren verbinden und kleine Einstellungen an den Sportprofilen vornehmen. Womit wir endlich beim Training angekommen wären.
    In den Trainingsmodus kommt man indem man den entsprechenden Punkt im Hauptmenü wählt, unter „Lade Track“ eine Track bzw. unter „Workout“ ein Workout startet. Zu Beginn des Trainings wird man gefragt welches Sportprofil man verwenden möchte. Diese Profile entsprechen in etwa den Fahrradprofilen des 10ers, allerdings deutlich präsenter. Beim ROX 10 passierte es mir häufig, dass ich z.B. mit dem einen Rad (Fahrrad 2) von der Uni kam und noch eine Runde mit dem Carbonhobel (Fahrrad 1) drehen wollte, nur um nach 5km zu merken, dass mir keine Trittfrequenz angezeigt und die Geschwindigkeit per GPS ermittelt wurde, „Mist, vergessen das Rad umzustellen“. Das Fahrradprofil konnte man aber nur bei genulltem Training umstellen, d.h. ich hatte sinnlose 5km im Speicher. Also, man konnte am ROX 10 nur drei Fahrräder einstellen und Sensoren fix diesen Fahrrädern zuordnen.
    Das macht der ROX 11 besser, zumindest teilweise. Dadurch, dass man am Anfang des Trainings nach dem Profil gefragt wird, gehören solche Sinnloskilometer der Vergangenheit an, davon gehe ich zumindest bei den meisten aus. Auch die Sensorkopplung und Zuordnung wurde verbessert, ein Sensor, der einmal mit dem ROX 11 gekoppelt ist, wird wenn der ROX sein Signal empfängt automatisch als Informationsquelle verwendet, d.h. mit einem Sportprofil kann man beliebig viele Räder verbinden. An der Sache gibt es nur einen kleinen Haken, der Radumfang eines Rades, der für die Ermittlung der korrekten Geschwindigkeit via Speed-Sensor nun mal vonnöten ist wird im Sportprofil eingestellt, womit die Auswahl des Materials wieder ziemlich eingeschränkt wird. Auf die Frage „Wer hat schon mehr als drei verschiedene Räder, mit mehr als drei verschieden Reifenbreiten?“ stelle ich die Gegenfrage „Wer nicht?“, die Kombination Stadtrad mit breiten Reifen (42-622), Rennrad mit schmalen Reifen (25-622), Crosser mit breiteren Reifen (32-622) und MTB mit ganz breiten Reifen (78-622), oder wie auch immer, halte ich unter Radsportenthusiasten für nicht besonders unwahrscheinlich.
  • Jedoch kann man mit dem ROX 11 auch komplett auf Speedsensoren verzichten und so viele Räder verwenden wie man will und hat, denn das verbaute GPS-Modul ist eine Wucht, zumindest im Vergleich zu dem des 10ers (und ich denke auch im generellen Vergleich). Ich erinnere mich noch sehr gut an Touren mit dem ROX 10, auf denen man zunächst etliche Minuten ausharren musste, den Blick zum grauen Himmel gerichtet, um durch dichte Wolken die GPS-Satelliten zu erahnen, die der ROX partout nicht finden wollte. Den 11er schaltet man an und wenn überhaupt erscheint kurz der Hinweis, dass er sich auf der Suche nach GPS-Signalen befinde. Diese Anzeige verschwindet aber sogleich und man kann los fahren.
    Hat man nun also keinen Speedsensor in Reichweite, ermittelt der ROX die Geschwindigkeit aus den GPS-Daten und ich habe den Eindruck, dass das teilweise schneller funktioniert, als die Kommunikation zu einen Sensor. Rollt man an eine Ampel, schnell oder langsam, hat man stets das Gefühl, dass die per GPS ermittelte Geschwindigkeit der tatsächlichen deutlich näher kommt als die vom Sensor, bei der man sich nach fast fünf Sekunden immer noch bewegt. Zudem hatte ich ab und an das Problem, dass bei voller Fahrt der ROX plötzlich stoppte, da kein Geschwindigkeitssignal mehr ankam. Ob dies ein Problem des Sensors oder der Verbindung zwischen ROX und Sensor ist, kann ich nicht sagen.
  • Weiter mit ein paar grundlegenden Information zum Trainingsmodus.
    Man hat sich nun also für ein Sportprofil entschieden und befindet sich in einem Startbildschirm, abhängig vom gewählten Profil, denn ein weiterer Kritikpunkt am 10er, die mangelnde bzw. nicht ausreichende Individualisierbarkeit der Anzeige wurde beim ROX 11 beherzigt. Über das DataCenter kann man nun zu jedem Profil bis zu acht Seiten komplett frei anordnen, d.h. es gibt ein Grundschema aus sechs Kacheln, 2 waagerecht und 3 senkrecht, die man recht frei verbinden kann bzw. man kann aus einer Vorauswahl von Designs die gewünschten aussuchen. In den Kacheln kann man dann die Information ablegen die man auf der entsprechenden Seite in der entsprechenden Kachel gern angezeigt hätte: aktuelle Geschwindigkeit, durchschnittliche Geschwindigkeit, Herzfrequenz, Trittfrequenz, Strecke, Leistungsdaten, Uhrzeit, … Urzeit ist ein gutes Thema, unabhängig vom ausgewählten Bildschirm wird am oberen Rand der GPS-Empfang (ja/nein), der Akkuzustand und die Uhrzeit angezeigt, allerdings ist diese Uhr so klein, dass es schon eine äußerst ebene Straße braucht um diese abzulesen. Da ich aber doch ganz gerne, zumindest auf dem Arbeitsweg, aber auch so, die Uhr gerne im Blick habe, muss die schon mal auf eine Kachel.
    Weiter wird man doch den Eindruck nicht los, dass der 11er einem doch weniger Informationen liefert als der 10er. Hatte man beim 10er auf jeder Seite eine Leiste in der man Informationen durch switchen konnte, muss man beim 11er stets die gesamte Seite wechseln. Wollte man beim ROX 10 wissen, wie der aktuelle Schnitt war bzw. wie man sich gerade im Verhältnis zu diesem bewegte, reichte ein Blick auf den Hauptscreen und ein kleiner Pfeil neben der Geschwindigkeit gab einem die gewünschte Auskunft. Beim ROX 11 muss man und das macht mich wirklich sauer, die Durchschnittsgeschwindigkeit auf eine extra Kachel legen, denn einen Trendpfeil gibt es nicht mehr.

    Weiter hat man die Möglichkeit auf jeweils zwei, vier oder sechs Kacheln große Felder die Navigation oder das Höhenprofil zu legen. Beim ROX 10 konnte man sich ebenfalls in der untersten Leiste des Hauptscreens die Navigationsansicht anzeigen lassen, allerdings war diese vollkommen unbrauchbar, da immer im 50 Meter Maßstab. Hatte man auf dem ROX einen Abzweig entdeckt, war man aufgrund der doch vorhandenen Verzögerung des Navigationspfeils, bereits vorbei geschossen. Also befand man sich doch meistens im Navigationsscreen, in dem man schön rein und raus zoomen konnte, in der linken oberen Kachel die Geschwindigkeit und es ging.
    Beim ROX 11 kann man sich nun den Navigation- sowie den Höhenprofilscreen des 10ers nachbauen, unten vier Kacheln zu einer verbunden, oben zwei separate. Nun besitzt der ROX 11, wie schon beschrieben nur noch über vier Tasten, im Gegensatz zu den sechs des 10ers. Im Training kann man mit Start, das Training bzw. eine neue Runde starten, mit Stop das Training stoppen bzw. verlassen und mit Plus und Minus durch die Seiten navigieren. Kommt also die Frage auf: „Wie kann ich die Zoomstufe von Navigation und Höhenprofil ändern?“ … GAR NICHT, d.h. doch, schon, durch längeres Drücken der Plustaste gelangt man in ein kleines Menü in dem man die aktuelle Aktivität auswerten, die aktuelle Höhe einstellen, einen Track laden, seine Strava Live Segmente anschauen, ein Workout starten, Rundeneinstellungen vornehmen (nach wie viel Einheiten, welcher Zielgröße soll automatisch eine neue Runde gestartet werden), den Kompass kalibrieren und Sensoren suchen kann. Und dort, in diesem (bei näherer Überlegung gar nicht mal so) kleinen Menü gibt es einen Punkt „Zoom“. Dort kann man nun „Track Zoom“, Auto (hat beim ROX 10 für mich nie funktioniert), 100, 200 und 500 m und „Höhe Zoom“, 500 m, 1, 2 und 5 km. Es soll bitte jeder für sich selbst entscheiden, ob ihm diese Zoomfunktion ausreicht, ich persönlich bin an dieser Stelle mehr als enttäuscht, habe ich doch trotz der simplen Navigation gerne mal rein oder rausgezoomt um entweder einen Abzweig besser zu erkennen, abschätzen zu können, wann man in etwa in welche Richtung abbiegen muss oder im Höhenprofil zu sehen, wie weit der Gipfel eines Anstiegs noch entfernt ist.
    An der Anzeige von Track und Höhenprofil hat sich zum ROX 10 nichts verändert, das Höhenprofil ist solide, gut erkennbar und die Navigation der bekannte Snake-Klon, „Folge dem Wurm“.
    Verlässt man den Track wird man ab einer frei wählbaren Entfernung informiert. Eine „zurück zum Track“-Funktion genauso wie eine „Home“-Funktion gibt es nach wie vor nicht, nicht dass ich sie je gebraucht hätte, es hat immer gereicht etwas raus zu zoomen und Pi mal Daumen den Track wieder anpeilen … ach ja, der Zoom …
  • Zur Rundenfunktion ist nicht viel mehr zu sagen, als dass es eine handelsübliche Rundenfunktion ist, nur so viel, von Werk aus kommt der ROX mit der Einstellung „automatische Runde nach 5km“, was äußerst nervig ist, aber entsprechend kann man eingeben nach wie viel Einheiten welcher Kenngröße eine neue Runde gestartet werden soll, alternativ drückt man einmal auf den Start-Button.

    Zu der Workout-Funktion: die habe ich nicht besonders ausgiebig getestet, aber für das, was ich gesehen habe ist sie recht brauchbar. Im DataCenter kann man sich ein Workout zusammen basteln und nach allmöglichen Kenngrößen steuern. Ich hatte zum Test ein 30min Workout mit jeweils 10min Einrollen, Power und Ausrollen auf den ROX gezogen, Zielgröße war die Herzfrequenz. Aus dem Minimenü im Training das Workout gestartet und los ging’s. Angezeigt wurde die Restlaufzeit des momentanen Intervalls, der Zielbereich der Zielgröße und die Geschwindigkeit, wobei man auch die Workoutseite frei modifizieren kann. Bewegt man sich außerhalb des Zielintervalls gibt der ROX das durch Piepen bekannt, die letzten drei Sekunden eines Intervalls zählt er ebenfalls durch ein akustisches Signal runter. Meiner Einschätzung nach funktioniert die Workout-Funktion, wie eine Workout-Funktion eben funktionieren soll.

    Die ermittelten Gesamt- und Durchschnittswerte scheinen alle zu stimmen. Nur mit den Höhenmeter hatte ich manchmal Probleme in der Größenordnung, dass mir nur die Hälfte der tatsächlich gesammelten hm angezeigt wurden. Meiner Meinung nach liegt das daran, dass der Luftdruck durch die Öffnung zwischen Gehäuse und Halterung abgenommen wird, erstens muss man stets Halterungen verwenden, welche zentrisch mit einem Loch versehen sind und zweitens kann es zum Beispiel bei starkem Regen bzw. abhängig davon wie dicht Vorbau und Halterung abschließen, sein, dass nicht ausreichend Luftzirkulation vorhanden ist um eine zuverlässige Höhenmessung zu gewährleisten.

    Hat man sein Training beendet oder möchte es nur pausieren drückt man auf „Stop“. Beim ROX 10 kam man durch erneutes drücken auf „Stop“ ins Hauptmenü zurück bzw. konnte durch langes Drücken der Stop-Taste das Training speichern. Drückt man beim ROX 11 nun erneut „Stop“ hat man die Möglichkeit das Training zu speichern, zu löschen oder fortzusetzen, ins Hauptmenü kommt man nicht mehr, was mich anfangs schon sehr störte, in den meisten Fällen aber nicht besonders problematisch ist, kann man die wichtigsten Dinge doch über das Untermenü im Training steuern. Eher zum Problem wird an dieser Stelle der leichte Druckpunkt der Tasten, reicht doch jeweils ein einfacher Druck auf die Stopptaste um das Training zu pausieren, in das Auswahlmenü für speichern oder löschen zu navigieren und dann zu speichern. Mir ist es durchaus schon passiert, dass ich das Training pausiert hatte, den 11er in eine Tasche steckte, rum lief und wie ich das Training fortsetzen wollte, war es gespeichert. Das kann durchaus ärgerlich sein, zumindest für Strava-Nutzer, da ich mir nicht sicher bin, in wie weit man einzelne Workouts aus dem DataCenter exportieren, durch entsprechende Software zusammenfügen und dann anschließend bei Strava hochladen kann, es sollte aber nicht das Problem sein.

    Hat man nun sein Training beendet und bei Strava hochgeladen fällt das nächste Problem auf, der ROX 11 speichert die Pausen in irgendeinem Format, das Strava nicht kennt. War man nun also mit ein paar Freunden 7 Stunden unterwegs, hat zusätzlich 2 Stunden Pause gemacht erkennt Strava aus der vom ROX 11 erstellten Datei nur 7 Stunden Gesamtworkoutzeit, was zudem zur Folge hat, dass Strava nicht erkennt, dass man in einer Gruppe unterwegs war. Das ist bestimmt wieder kein Beinbruch aber ärgerlich allemal.
  • Zur Akkuleistung, die wird derzeit vom Hersteller mit 13 Stunden angegeben, was gegenüber dem 10er ein massiver Einbruch wäre. Hier kann ich aber Entwarnung geben. Ich habe an einem Wochenende zwei längere Touren mit dem ROX getrackt und bin zusammen auf 14 Stunden Laufzeit gekommen. Als ich ihn an den Strom steckte zum Laden zeigte er 30% an (eine über ein Menü abrufbare Statusinformation, habe ich nicht gefunden), das kann nun tatsächlich zwischen 25 und 35% Restladung bedeuten. Ausgehend von diesen Zahlen und der Erfahrung, dass die Sigma-Geräte zum Ende hin schneller die Prozente verlieren, gehe ich von einer Laufzeit zwischen 17 und 18 Stunden aus, was durchaus noch sehr brauchbar ist. Im Vergleich zum 10er merkt man schon, dass der 11er schneller Batteriebalken verliert, allerdings ist er auch deutlich schneller wieder geladen.

    Abschließend bleibt die Frage, wer beim Neukauf eines Radcomputers den ROX 11 in Betracht ziehen sollte? Ich weiß es nicht. Für mich ist der ROX 11 leider eher ein Rückschritt als ein Fortschritt. Man erkennt, dass versucht wurde einige Probleme oder Mängel des ROX 10 zu beheben, nur die Umsetzung ist ebenso mangelhaft. Manche Probleme, die der ROX 11 nun hat sind wahrscheinlich über ein Firmware-Update behebbar, allerdings ist die Update-Politik von Sigma recht undurchschaubar, beim ROX 10 gab es nur ein Update, dass offensichtlich etwas Neues gebracht hat, alle anderen Updates sahen eher danach aus, den ROX an neue Versionen des DataCenters anzupassen. Andere Probleme des 11ers sind leider konstruktionsbedingt und nicht ohne weiteres behebbar.
    Daher meine Empfehlung für alle, die einen GPS-fähigen Fahrradcomputer mit einfacher Navigation und hoher Akkuleistung suchen: Mit dem ROX 10 macht ihr nichts falsch!

    Sollte ich etwas vergessen haben, oder hat jemand Fragen, stehe ich gerne Rede und Antwort.
    Ich hoffe, dieser „kleine“ Test hat euch etwas geholfen.

    Beste Grüße
    Mort
  • Tausenddank...Bombentest...KLASSE!!!!!!!
  • Super Bericht und nun wird es für mich noch schwerer zu entscheiden was denn nun an den Lenker soll... wie ist den die Meinung zum Garmine Egde 820? Gibts Erfahrungen?

    Danke schon mal!

    AlexM
  • @Malex: wir sollten uns nochmal unterhalten, bevor du dir was holst

    kleines Update: hatte die Möglichkeit mit einem anderen (ehemaligen) ROX 11 Nutzer zu sprechen, er hat seinen schon zurück gegeben und berichtete mir noch folgenden Bug, den ich selbst nicht hatte:
    nachdem er ein Trainings-Workout gespeichert hatte wurden normal die Duchschnitts- und Gesamtwerte des Trainings angezeigt, als er das Training aber ins DataCenter ziehen wollte war es verschwunden, dafür waren andere seltsame Runden drauf. Der Sigma-Support war wohl auch keine besondere Hilfe :-(
  • Mister Mort,

    Machen wir so, wir reden! :-)

    Danke!
  • Also der Strava-Auto Pause Bug oder nennen wir es mal Inkompatibilität nervt mich unendlich.
    Und das Problem scheint es schon _etwas_ länger zu geben: https://www.facebook.com/SIGMASPORTUSA/posts/703262009729317

    Schöner Mist. Naja damit ist eigentlich klar, dass ich das Teil recht schnell wieder abstoßen werde.

    Schade, sonst bin ist er eigentlich ganz glücklich (v.a. für den Preis). Gerade auf dem Stadtrad ohne GPS tracken zu können, ist recht chic. Akku hat bei mir jetzt fast nen Monat gereicht bei fast täglichen Fahrten (hatte keine RR Fahren in dieser Zeit).

    Ok das zoomen ist auch dreckig gelöst, aber interessant, dass es zumindest überhaupt funktioniert.
  • Hilfe, Hilfe...ich würde sehr gern, so den einen oder anderen Track auf dem Gerät löschen, aber ich habe keine Ahnung:-(
    Schon vieles durch gesucht und probiert ( sowohl im Center als auch auf dem Gerät ), jedoch nichts gefunden. Fragt mich mal, wo die Bedienungsanleitung ist.... Ich bitte um ultimativern Tipp.

    Danke Antje
  • Wenn ich mich richtig erinnere, kannst du dir im Data Center (mit angeschlossenem rox natürlich) in der track Ansicht die tracks auf dem Gerät anzeigen lassen. Dort solltest di die Teile dann auch löschen können...
  • Danke Björn, genau da habe ich auch schon alles abgegrast, was ich abgrasen konnte und nichts gefunden. Hmmm.
  • ROX an den Computer anschließen, DataCenter öffnen, auf Tracks gehen. Den Reiter "Gerät" öffnen, hier hast du jetzt alle Tracks aufgelistet, die auf dem ROX sind. Vor jeden Track ist ein rotes Kästchen mit dem Anfangsbuchstaben der Trackbezeichnung, da kannst du drauf klicken und somit Häkchen setzen. Oben rechts hast du das "Menü" und darin den Punkt "Löschen", der alle angewählten Tracks löscht.
    Glaube zumindest, dass es so funzt.
  • das rote Kästchen mit dem Anfangsbuchstaben war der entscheidene Punkt...danke funzt
  • Ich habe übrigens den Rox 10 mit Sigma Speed Sensor und habe mit Auto-Pause und Strava gar keine Probleme. Komisch.
  • Mit dem ROX 10 hatte ich auch keine Probleme, die kamen erst mit dem 11er.
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