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STRONG 2. Division - Sonntag, 14. Aug, 2 Uhr, Pikardie

1235»

Kommentare

  • [cite] Scotty:[/cite]
    Und auch die alles entscheidende Frage...

    Ich hau mich weg :-) :-) :-)

    ...dass dir das ni eher aufgefallen ist, und vorallem, dass nicht mal die Radmechaniker wissen, dass man diese Felge von vornherein besser gleich ganz ohne Speichen verbaut, ist schon unklar. Also alle Speichen weg, und beim Ötzi wird's mit dem super Aerolaufrad garantiert absolut rund laufen :-)
  • [cite] Scotty:[/cite]...Während ich versuchte so etwas wie einen Rythmus zu finden, begann Bergfex vom Katschberg in den Alpen zu erzählen.. wie steil der ist...wie rampig...bei Nässe kaum fahrbar...
    Natürlich nur abwärts bei Nässe !
  • muss ich überhört haben.
    War wohl in dem Moment zu sehr mit "nicht umfallen" beschäftigt.

    Was für eine Ironie der Schicksals, als ich Alex Bericht gelesen habe.
    An diesem Tag hat somit niemand das Ziel erreicht. Ausfallquote 100%!
    Zum Glück gibt es treue Freunde, die uns Beklopte dann irgendwo in der Pampa auflesen und mit dem Auto zurück nach Dresden bringen.
  • Spannende Lektüre. Schade, dass es nicht ganz geklappt hat, aber so bleibt der "Film" wohl länger in Erinnerung.

    @Sten: Viel Erfolg beim Ötzi! Ich kann dir gern ein paar Laufräder borgen. Gib einfach Bescheid.

    Grüße
    Lippi
  • Hallo Lippi,

    Vielen Dank für das Angebot, aber willst du das wirklich wagen?
    Ich habe im letzten viertel Jahr zwei Hinterräder geschrottet!!

    Grüße Sten
  • :) Kein Problem. Irgendwann muss die Pannenserie ja enden. Hast PN.
  • bearbeitet May 2017
    Zugegeben, ich habe etwas überlegt: Soll ich wirklich ein paar Zeilen darüber schreiben? Das Stigma, einer von diesen völlig Durchgeknallten zu sein, werde ich ja nie wieder los :-)
    Anderseits: Da hier noch weitere Heimat-STRONG-Anwärter unterwegs sind, können meine Erfahrungen vom Mai-Wochenende vielleicht hilfreich sein. Außerdem lassen sich so vielleicht potenzielle Katastrophen vermeiden, hoffe ich.
    Sorry, die folgenden Zeilen sind etwas lang geraten – liegt an der (über-)langen Tour :-)
    Der Übersicht halber wäre es zwar besser, einen eigenen Thread für die „Heimat STRONG 2017 – 4. Division“ zu eröffnen, aber dies wäre vielleicht etwas vermessen. Die letzten Versuche scheinen von 2012 zu sein. Da die Aktion vor allem von den Berichten aus 2011 inspiriert wurde, hänge ich es einfach mal an die 2. Division von 2011 an, um die Tradition wieder zu beleben....



    Also hier der Bericht zur ersten Heimat STRONG in 2017:

    Anfang Mai ist für ein ambitioniertes Vorhaben wie die STRONG zwar recht früh im Jahr. Aber mit zunehmendem Alter wird das Zeitmanagement ein wichtiger Faktor und da tat sich durch den Feiertag am Montag und die Planung daheim eine seltene Gelegenheit auf. Wenn, dann wäre der Montag zur Wiederbelebung unbedingt nötig, das war ohnehin klar. Die Berichte hier haben mich auch mit Schrecken an manchen schattenlosen Südhang im Hochsommer erinnert, wo schnell nichts mehr ging. Mein Motor mag es eher gut gekühlt als zu heiß. Dazu kam noch, dass ich in den Tagen davor wenig Zeit zum Trainieren hatte, also gut erholt war, und in den Tagen danach die Zeit ebenfalls knapp sein würde. Damit das Trainingsdefizit nicht zu sehr ansteigt, bot sich also eine größere Tour förmlich an. Mit 4000km und rund 40000hm seit Jahresbeginn sollte – dank vieler Tipps von Robert (Danke!) – eigentlich eine Basis da sein, um 24h in den Bergen durchzuhalten – zumal das 24h-MTB-Rennen nur noch 6 Wochen entfernt ist und die große Tour nur noch zwei Monate. Also höchste Zeit, mal einen realistischen Belastungstest zu wagen. Sorry für diesen „unangekündigten Alleingang“, der recht spontan entstand und wahrscheinlich um diese Jahreszeit keine Mitstreiter gefunden hätte – zumindest keine in „meinem Tempo“. Daher hatte ich es vorher nicht gepostet.

    Eines war mir von Anfang an klar: Sich an Deggas Tempo zu orientieren, würde bei mir völlig nach hinten los gehen. Schnelligkeit ist weniger meine Stärke als (Aus-)Dauer. Einen detaillierten Zeitplan habe ich daher nicht gemacht. Wichtig war mir nur der Zeitpuffer nach hinten heraus, um sich nicht unnötig unter Stress zu setzen. Die Tour musste also im Wesentlichen Sonntag über die Bühne gehen. Ein Start in der Sonntagnacht wäre wahrscheinlich das Übliche in einem solchen Fall. Dann las ich aber hier die Empfehlung, lieber die ganze Nacht durchzufahren, um am nächsten Tag im Hellen anzukommen wenn die Kräfte schwinden. Und da früh aufstehen eh nicht so mein Ding ist .-) konnte ich mich mit diesem Ansatz schnell anfreunden.
  • bearbeitet May 2017
    Tag 1:
    Also Samstagnachmittag das Rad gecheckt, Licht angebaut, „Plempe“ gemixt, und sicherheitshalber noch nachgesehen, wo auf der Strecke Tankstellen mit 24h-Betrieb zu finden sind. Dann ging es abends gemütlich los. Start 19:17 an der Picardie im Großen Garten.
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    Dann hinauf über die Autobahn nach Goppeln und Possendorf. Im letzten Licht des Tages durch Dippoldiswalde und dann wurde es hinter Schmiedeberg langsam interessant. Die Falkenhainer Straße (oder sagen wir lieber Waldweg) ist im Dunkeln schnell zu übersehen und scheint auch nicht wirklich häufig gefahren zu werden. Ganze drei Einträge gibt es bisher auf diesem Strava-Segment. Aber auch nicht verwunderlich. Der Belag ist nicht wirklich etwas für schmale Reifen :-( Gelegenheit, mal Deggas legendären Bericht von 2011 zu zitieren: „“Hessenbach, ... Einstieg zu einem Abschnitt mit 800 Höhenmetern auf 17 km. Eine Woche zuvor war ich auf genau diesem Abschnitt halb verzweifelt, eine echte Schlüsselpassage, und das halb im Dunkeln.“ Die Hirschstange hinauf zur Tellkoppe – eigentlich auch eher MTB als RR, aber zumindest eine neue Erfahrung :-) Gut, dass ich zur StVO-Lampe zusätzlich noch eine Pico montiert habe, deren Licht hilft auf solchen Offroadpassagen ungemein. Dann etwas Erholung hinab nach Altenberg und Geising - das große Bibbern beginnt. Kurz vor dem Kamm lohnt sich ein Umziehstopp nicht, also weiter. Oben auf dem „Pass“ begrüßt mich jubelnd eine Horde tschechischer Teenager, die sich den Abend auf der Skibrücke über der Straße vertreiben. Viel los ist hier kurz vor Mitternacht nicht gerade.
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    Bevor es gleich hinab in die Kälte des Zinnwaldes geht, heißt es aber schnell noch etwas überziehen. Schon zum Krusnoton im August wurde es auf der Abfahrt (damals angenehm) kühl. Jetzt zeigt der Edge -2°C an. Dubi ist schnell erreicht. Noch habe ich keine Ahnung, was mich hier auf dem Rückweg erwarten wird als ich ins Tal hinab sause. Die Ruska rollt gut. Beinahe wäre ich die 8 weiter gefahren und hätte den Abzweig nach Links verpasst.
  • bearbeitet May 2017
    Tag 2:
    Auf einer Nebenstraße geht es weiter nach Teplice. Oben an der Endhaltestelle des Busses mit dem passenden Namen „Panorama“ ist es Zeit für einen kleinen Stopp. Halb eins hält sich das Panorama aber in Grenzen. Etwas Mondlicht wäre nicht schlecht. Zum Glück ist es zumindest trocken geblieben. Dann durch die ehemalige Braunkohletagelandschaft Richtung Milleschauer. Die Umrisse der Berge lassen sich nur erahnen. Helle Flecken am Himmel deuten auf die größere Städte oder die Kraftwerke hin. Ansonsten ist es zappenduster. Der Anstieg vor Milesov hilft, nicht ganz auszukühlen. Kurz vor dem Ort wieder scharf links und irgendwie muss ich ein Schlagloch übersehen haben. Kurz darauf der erste Platten. Nachts gegen 3 Uhr im dunklen Wald bei 1°C den Reifen wechseln macht besonders Freude und geht auch nicht unbedingt schnell. Eine halbe Stunde später kann es endlich weiter gehen. In Borislav wieder auf die Nr.8, die seit der Eröffnung der Autobahn angenehm ruhig ist. Apropos Autobahn: So sehr ich mich auch mühe, die Originalroute zu fahren. Hier habe ich auf wenigen Metern keine Chance, da die Straße unter der neuen D8 verlegt wurde.
    Langsam wird es hell. Wurde auch höchste Zeit. Das Thermometer ist inzwischen auf -3°C gefallen :-( . Hinab zur Elbe und dann den schmalen Radweg wieder hinauf, den Degga kurz & knapp so beschreibt: „Doch bevor man in totaler Romantik versinkt kommt glücklicherweise Chvalov, der einzig wirklich empfehlenswerte Radweg unserer Heimat. ... Chvalov zum fünften, da erschreckt einen nichts mehr.“ Das sagt alles. Ich gebe mir Mühe, konstant zu treten und mich auch nicht vom Schotter und der Steigung am Ende aus dem Tritt zu bringen, was zum Glück gelingt. Über die Dörfer weiter nach Usti ...
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    ... und dann unterhalb an der Vetruse vorbei. Die Höhenmeter zu dem Ausflugslokal wäre eigentlich eine nette Ergänzung :-) Wer über Erweiterungen nachdenkt, scheint ja noch halbwegs fit zu sein, mache ich mir Mut. In einem kleinen Kringel geht es jetzt durch die Neubaugebiete am Nordhang entlang zurück ins Zentrum. Dreiviertel 7 und -1°C: Nach 150km ist es höchste Zeit für einen Tankstopp und einen Kaffee zum Aufwärmen. Als ich nach einer halben Stunde nach draußen in die Kälte zurückkehre, kostet es Überwindung, wieder aufs Rad zu steigen. Das erste Drittel ist geschafft und mit der Nacht auch der anstrengendste Teil, versuche ich mich zu motivieren. Auf der rechten Elbseite geht es weiter. Langsam kommt auch die Sonne heraus. Bei Malecov gönne ich mir ein zweites Frühstück (mit 40min wohl die längste Pause) - auch um das Gewicht des Rucksackes zu reduzieren.
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    Eigentlich hatte ich mit 5 Bananen, zig Würsten und diversen Gels viel zu viel Proviant eingepackt. Die Tankstellenversorgung klappt bisher gut. In Pohori geht es steil bergauf - zur "Esöva-Aussicht".
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    Dann weiter über die Dörfer, am Museumsbahnhof Zubrnice vorbei und wieder hinab zur Elbe. In Technlovice unter der Eisenbahn durch nach rechts und dann folgt schon von der Heimat Light vertrautes Terrain: Der lange Kanten nach Rychnov hinaus. Oben angekommen stehen die Zeichen bei 205km und 15h netto, also quasi Halbzeit, aber die Uhr schon bei Viertel nach 12. Mittag wollte ich eigentlich in Decin sein. Das wird dann wohl nichts mehr. Über Benesov und Velka Velen nach Decin und damit Gelegenheit, mal wieder an einer OMV zu stoppen – dieses Mal, um Wasser bzw. Kofola aufzufüllen.
  • bearbeitet May 2017
    Kurz vor 16 Uhr geht es über die Elbe und scharf den Červený vrch hinauf. Ein kurzer, aber gemeiner Berg, weil am Anfang recht steil. Da braucht’s 250-300W, um nicht am Anstieg hängen zu bleiben. Natürlich kommt auch gerade jetzt ein Renterauto entgegen - an einer Stelle, wo Auto und Rad ausnahmsweise nebeneinander passen. Glück gehabt. (Wie ich überhaupt hinterher überrascht war, überall ohne ausklicken hochgekommen zu sein. Enorm, welche Kräfte freigesetzt werden, wenn einen die Klickpedalen zum Treten zwingen :-) ...) Oben muss ich feststellen, dass es seit 2011 wohl im Routing Veränderungen gab. Die alte Route ist jetzt durch neu bebaute Grundstücke nicht mehr passierbar und sollte lieber der aktuellen Light folgen – ohne, dass ich es beschwören möchte. Die Saska hinauf und wieder zur Elbe hinab. Und dort lauert die nächste Hürde, um die Orginalstrecke abzuspulen: Aus mir unerfindlichen Gründen darf man jetzt nicht mehr links in die Umgehungsstraße abbiegen sondern soll durchs Bahnhofsviertel. Mein Tipp: Am besten vorsichtig zu Fuß die Betonabsperrungen umgehen, dann geht’s auch wieder zum Tesco, dem klassischen Pausenort, an dem ich heute mal ausnahmsweise durchrausche. Kurz danach ein Abstecher nach rechts. Hier hat Degga des Höhenmetersammelns wegen den Chmelník (Hopfenberg) eingebaut. Gut und schön, wenn der Asphalt sich nicht nach oben hin auflösen würde und ein Ziel erkennbar wäre. Instinktiv führt mich der Weg am Ende in einen Waldweg. Anscheinend scheint aber die Route am Forsthaus zu enden. Etwas verwirrend oder lässt nach 23h netto die Konzentration einfach nur etwas nach?
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    Beim Hinabrollen dann der nächste Durchschlag im Vorderrad. Verglichen mit letzter Nacht ist ein Schlauchwechsel hier an der Rastbank purer Luxus.
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    Danach ist nur noch ein letzter Ersatzschlauch übrig und ein Pannenspray, das vermutlich gegen Durchschläge nicht hilft. Noch liegen über 160km vor mir. Ich rolle extrem vorsichtig die Schlaglochpiste hinab und nehme ab jetzt erst recht bergab einen Gang heraus.
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    Eigentlich wollte ich am Abend wieder auf dem Erzgebirgskamm sein, um irgendwann nach Mitternacht daheim zu sein. Stattdessen dümpele ich noch vor Usti herum und rolle vorsichtig die nächste Schlaglochpiste von Mirkov aus in die Stadt hinab als es dunkel wird. :-( Chuderov wird emotionslos abgespult – ca. 20% langsamer als sonst. Auf der Ausfallstraße geht es nach Norden, über die Autobahn und dann nicht zum Nollendorfer Pass, sondern nach Telnitz. Der Skiort schläft schon. Mir wäre jetzt eigentlich auch nach einer Pause in der Horizontalen zumute, zumal die heftigen Böen, die selbst hier unten im Tal zu spüren sind, keine Motivation sind, gerade jetzt die baumlosen Gebiete vor dem Mückentürmchen zu erklimmen. Ich ringe mit mir, ob ich nicht irgendwo klingeln und nach einem Zimmer fragen soll. Aber nachdem es bis hier ging und Mensch & Maschine noch nicht am Ende sind? Am Skihang liegen noch Schneereste. Irgendwann kommt auch Adolfov. Irgendein Touri ist noch mit der LED-Funzel unterwegs – zu Fuß. Ansonsten zappenduster und verlassen. Jetzt schnell über die Hochebene. Zum Glück hat der Sturm nachgelassen. Vielleicht ein gutes Omen. In Fojtovice klimmt noch der Rest vom Maifeuer. Es wird wieder verdammt kalt werden diese Nacht.
  • bearbeitet May 2017
    Tag 3:
    Am Mückentürmchen-Pass in den Ski-/Radweg 23, der sich windgeschützt unter dem Kamm Richtung Zinnwald entlang schlängelt. Dann links in den 3087 weg, der sich als regelrechte Highspeed-Abfahrtstrasse entpuppt. Wenn nur die Hälfte der Straßen in einen solch guten Zustand wären wie dieser Radweg! Leider kann ich die Abfahrt überhaupt nicht genießen. Es wird brutal kalt. Etwa 20min und -400hm später bin ich total durchgefroren. Die Muskeln versuchen, durch Zittern etwas Bewegungswärme zu spenden ☹ Gut, dass es gleich wieder bergauf gehen wird. Vorher sind in Dubi-Lazne aber noch Pfadfinderqualitäten gefragt: Die STRONG-Route nimmt hier eine Abkürzung über einen Waldpfad, der mich eher an das 1000-Meilen-Rennen als ans Straßen-Routing von Degga erinnert :-) Wieder auf der Ruska/8/E55 geht es kurz nach Mitternacht endlich wieder bergauf – Gelegenheit, langsam aufzutauen. Plötzlich ein Geräusch: Laut bellend kommt von rechts über den Parkplatz ein Kampfhund (Bullterrier?) auf mich zu gerannt. Der will nicht spielen sondern ist im F&F-Modus (Fass & Friss) :-( . Schlagartig wird mir klar, weshalb manche vietnamesische Händler an den Grenzmärkten ihren Krimskrams nachts nicht wegräumen oder abschließen. Dagegen, dass er das Eigentum von seinem Herrchen bewacht, wäre ja nichts zu sagen, aber eine 100m entfernte Fernstraße zum eigenen Territorium zu erklären, geht definitiv zu weit. Was ich von dieser Art leinenlosen Wachschutz halte, erklärt sich wohl von selbst. So etwas gehört aus dem Verkehr gezogen... Die letzte Begegnung dieser Art hatte ich vor Jahren in Rumänien. In Tschechien dagegen gab es nie Probleme mit Hunden. Aber irgendwann ist immer das erste Mal. Erstaunlich, was die Beine noch hergeben. Ehrlich gesagt, ich habe riesiges Glück: Von hinten kommt genau in diesem Moment ein Auto, das mich nicht aufgabelt als ich instinktiv nach links auf die andere Straßenseite ausweiche und das in den entscheidenden Sekunden des Antritts eine Pufferzone bildet, die die Kampfmaschine abhält. Eine gefühlte Ewigkeit, dann wird das Bellen leiser. Geschafft, puh, das war knapp... Ohne das Auto hätte das Biest mich wohl erwischt. Keine Ahnung, wie dies ausgegangen wäre – aber sicher nicht gut. :-(
    Der Schock sitzt tief. In der Abfahrt vorhin hatte ich davon geträumt, im Wartehäuschen vom Bahnhof Dubi ein paar Minuten zu dösen, aber die Menschen an der ehemaligen Transitstrecke scheinen wenig gastfreundlich zu sein. Vorsichtig fahre ich am Bahnhof vorbei und bin froh, dass hier nicht der nächste Hund hervorkommt. Ein Wartehäuschen ist nicht zu sehen und die Ruinen sind alles andere als einladend. Also weiter. Ein super asphaltierter Weg zieht sich hier südlich vom Pramenac durch den Wald. Es rollt zu gut, um zu pausieren – abgesehen davon, dass sich hier auch nichts dazu anbieten würde. Die Hundeattacke und der frische Wind haben mich wieder munter gemacht. Der tote Punkt scheint überwunden zu sein. Überraschend, immerhin bin ich jetzt etwa 30h unterwegs (und weitere 9h wach). Den Kofola-bedingten Koffein-Spiegel möchte ich aber lieber nicht wissen .... Hoffe, dass ich nicht des „Audio-Dopings“ bezichtigt werde :-) Der Knopf im Ohr hat auch einen großen Anteil am Munterbleiben. Im Radio läuft das „CRo-Radiozurnal“, eine Mischung aus Hits früherer Tage und Reportagen auf Tschechisch, das scheint das Hirn zu beschäftigen und am Einschlafen zu hindern. Endlich kommt mir mal zu gute, dass ich sonst nicht schlafen kann, wenn es nicht absolut dunkel UND ruhig ist :-) Die Hardrockbeats auf dem MP3-Player hebe ich mir für Müdigkeitsanfälle auf, brauche sie aber zum Glück nicht. Eine dreiviertel Stunde und 400 Höhenmeter später ist die Wittichbaude erreicht und dann wird aus dem Radweg leider eine geschotterte Piste mit nervigen Regenrinnen bis Moldava/Neurehfeld. An den Grenzmärkten gebe ich sicherheitshalber noch mal Gas. Zum Glück scheinen die Besitzer hier nicht auf beißende Alarmanlagen zu setzen. Dann ist die Grenze und der Kamm passiert. Ab jetzt geht es – tendenziell – nur noch bergab.
  • bearbeitet May 2017
    Auf den ersten Kilometern ist Speed angesagt und damit wieder bibbern. Dunkel war’s und kalt, viel mehr blieb nicht hängen. In Schmiedeberg links ab und irgendwann wurde es dann auch langsam wieder hell. Straßenarbeiten drücken das Tempo: Irgendwo in Reichstadt oder Ruppendorf wird demnächst neu asphaltiert. Auf Minuten kommt es jetzt aber schon lange nicht mehr an. Mir fällt die typisch Freibergische Art der Bauernhäuser und Dorfanlagen auf. Gutes Zeichen - mit dem Licht scheint auch das Gehirn wieder zu erwachen :-) . Rabenau und dann einen Feldweg hinab nach Freital.
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    In Hainsberg wieder der erste Kringel zum hm-Sammeln. Gemessen an den Bergen vorher, ist das jetzt nur noch Zugabe, die aber gebraucht wird, um die 10k hm voll zu machen. Deshalb auf der anderen Seite von Freital am Windberg hoch und dann endlich springt sie um - die Höhenmeteranzeige am Edge von drei auf vierstellig. Yeah! Zu großen Gefühlsausbrüchen bin ich nicht mehr fähig, aber in der Euphorie gönne ich mir einen kurzen Abstecher in den Waldweg der Gartensparte hinein, um noch ein paar hm drauf zu legen. Hm-Berechnungsmethoden sind ja sehr divers und es wäre doch schade, wenn am Ende in einer anderen Anzeige 10m fehlen würden... Den Mini-Abstecher hätte ich mir aber schenken können, denn mit dem Burgwartsberg, der Serpentinenstraße und Coschütz folgen noch weitere kleine Höhenmeteransammlungen ... Halb 9: An der Münchner Straße hat inzwischen auch der Bäcker auf. Zeit, sich was zum Frühstücken zu holen. 9:15 ist dann die Picardie im Großen Garten erreicht. Keine Ahnung, ob es am Sonnenschein & angenehmen 15°C liegt oder am Jetlag, irgendwie fühlt es sich irreal an: Vor 38h bin ich hier gestartet.
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    Auf dem Heimweg in den Norden springt sogar noch ein PR am Berg zum Wilden Mann heraus. Die beiden Berge danach zeigen mir aber dann schnell die Grenzen auf. Halb 11 ist es dann nach 32:45h netto endlich geschafft: Der Edge zeigt neue PRs an: 10340hm, 419km, 12.111 kJ und einen TSS von 1111.
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    Ein gutes Workout, wenn auch etwas lang. Bin jetzt 50h wach und überrascht, dass der Schlaf sich noch nicht genommen hat, was ihm zusteht. Jetzt noch schnell etwas trinken, duschen und dann endlich schlafen wie ein Murmeltier.
  • bearbeitet May 2017
    Fazit:
    Anstrengend und natürlich nicht optimal gelaufen, aber ein ganz gutes Training für das 24h-Rennen im Juni und die 1000 Meilen im Juli.
    Die Zeit von rund 30h netto / 38h brutto war zunächst etwas ernüchternd, muss ich zugeben. Gemessen an den 19h, die Degga bei der Erstbezwingung 2011 brauchte, klingt dies nach Schneckentempo. Die Kälte und die Nächte haben bei mir definitiv aufs Tempo gedrückt und das vorher gesteckte Ziel von 24h+X schnell unerreichbar werden lassen. Eigentlich war die Zeit aber nebensächlich. Bei einem Tempo, wie es die meisten hier vorlegen, wäre ich schnell eingegangen – ohne Chance, zu finishen. Mit einem „Alterskorrekturfaktor“ dagegen sieht die Zeit dann aber gar nicht sooo übel aus :-) . Immerhin war Degga 2011 halb so alt wie ich 2017 – passt also schon irgendwie :-)
    Last but not least ziehe ich den Hut vor Degga, der 2011 die STRONG in einer Wahnsinnszeit bezwungen, die vielleicht für die Ewigkeit ist!!!

    Dank:
    Mein besonderer Dank gilt Degga für das Routing & den inspirierenden Bericht von der Erstbezwingung 2011 sowie Robert von Petz Racing für die Trainingsberatung! Natürlich allen, die hier über die STRONG diskutiert haben! Und auch Robert von Stein-Bikes für das Nachspeichen. Das Hinterrad hat durchgehalten, was bei mir ja nicht selbstverständlich ist :-) ...)


    Empfehlungen:
    1. bei wärmeren Temperaturen
    Die Nächte waren für so etwas einfach zu kalt. Und selbst am Tag war es nervig, bergan zu schwitzen und bergab zu frieren – oder ständig etwas aus- und anzuziehen. Das hält halt zu sehr auf bzw. bringt unnötiges Gepäck.
    2. Verpflegung
    Dank der 24h-Tankstellen auf der Route braucht es eigentlich kaum Verpflegung im Marschgepäck. Auch dies war überflüssiges Gewicht bei mir.
    3. Timing
    Lieber ausgeschlafen früh morgens losfahren, um maximal eine Nacht durchzufahren. Zwei Nächte sind definitiv zu viel. (Abgesehen, dass man danach mindestens zwei Tage wie geflasht ist, bis sich alles wieder eingepegelt hat, birgt dies einfach Risiken, die man vermeiden sollte.) Von solchen Experimenten würde ich also lieber abraten. Das kann (wie hier) gutgehen, muss es aber nicht.
    4. Dubi nachts vermeiden
    Apropos Risiken: Die E55 zwischen Dubi-Lazne und Dubi-Bahnhof im Dunklen unbedingt wegen des Kampfhundes am dortigen Parkplatzmarkt meiden! Also so timen, dass man nicht im Dunkeln dort durch muss. Und falls das Timing doch schief gehen sollte, dann lieber die Strecke modifizieren und den Radweg auf dem Kamm bis Zinnwald fahren und dann die E55 von Zinnwald bis Dubi-Bahnhof hinabrollen.
    5. Schlaglochfeste Technik verwenden
    Die Qualität der Straßen hat auf 23er Reifen mitunter genervt. Vor allem die Durchschläge. Habe ernsthaft überlegt, ob ich beim nächsten Mal nicht lieber das MTB nehmen sollte und dort vorher RaceKings aufziehen sollte.


    Apropos nächstes Mal: So eine STRONG zerhaut einem eigentlich mindestens eine Woche vor und nachher. Eventuell würde ich mich im September noch einmal auf die Route wagen, wenn das Wetter dann noch passabel sein sollte und sich Marathonis mit moderatem Tempo finden sollten...

    In diesem Sinne. Viel Spass beim Bergtraining und vielleicht bis demnächst.
    Euer LeLer
  • Hartes Leiden bei diesen Bedingunen, zwei Nächste lang. Da bis du ja echt mehr im Dunkel gefahren als im Hellen. Bei der Strecke hast du dich ja zu Recht mehrmals gewundert und Durchschlag bekommen. Ich bin mir sehr sicher, dass die Route seinerzeit noch richtig war, als ich sie eingegeben habe, und jetzt irgendwelchen Routing-Updates bei bikemap zum Opfer gefallen ist. Am Chmelnik sind wir bei weitem nicht so weit hoch gefahren wie du es getan hast - dafür hast du die schöneren Eindrücke dort erhascht ;-) - und von der Witichbaude weg natürlich auch alles Straße seinzeit. Wenn ich es so lese bekomme ich widererwartend Bock ... STRONG nochmal auf einem Plasterad fahren, aber mit Training hat es meines Erachtens nichts zu tun ;-)
  • Rabenau nach Hainsberg natürlich auch auf der Straße. Habe gerade die Seite auf Vordermann gebracht, und für alle die noch die Originalstrecke wagen möchten:

    http://climbindex.eu/TuBergpage/TUD_BP-STRONG2011.php

    Setzt euch bitte mit der Strecke auseinander, wichtig ist das Ziel, 10000 Hm zu schaffen, und möglichst harte Berge zu diesem Zweck zu fahren, Originalstrecke hin oder her. Was ich wirklich schon lange machen wollte ist die STRONG zur Wiesenbaude, da ist der Schlussberg der Modre Sedlo, und da muss ich ja nicht explizit hervorheben, dass das das höchste der Gefühle sein müsste, dort mit 10000 Hm einzureiten.
  • Hallo Tilo,

    erlebnisreiche Zeit würde ich mal sagen. Danke für den lesenswerten Bericht. Was hat denn Dein Equipment beim Start auf die Waage gebracht?

    Strong zum Modre Sedlo - wenn man sich damit nicht alles zertrampeln würde, wäre das mal ein Projekt. Ist sowas auch noch im September drin Sirko und gibt es hierzu einen Kurs?

    VG
  • Immer wieder spannend zu lesen, wie solche Abenteuer ausgehen und wo die Knackpunkte liegen. Danke :) Die Ausrüstung mit 3 Navis (welches nimmst du wofür?), 2? Scheinwerfern, 3 Rücklichtern usw. sieht man auch nicht alle Tage. Außer bei dir. Viel Erfolg bei den nächsten großen Brocken dieses Jahr!

    2011.. das waren noch Zeiten. Thomas und Robert im August nicht strong genug.
  • Strong genug, hat ja was mit den Zielen zu tun. Will man einen schnellen Ötzi fahren, geht die Strong gar nicht.
    Und nach dem Ötzi ist die Saison vorbei. Da fang ich an mit Rauchen ;-)

    Insofern ist es einfach schwer unterzubringen im "Rennkalender"
  • bearbeitet May 2017
    Ich will ja nichts sagen, aber unter den Bedingungen wie Leler das Ding gefahren ist, hätte ich alle Rekorde gebrochen vor lauter zuviel dunkel, kalt und Turboantreiber Hund. GRUSLIG. Aber Hut ab, dass so alleine zu fahren. :-)

    @Gourmet: Das mit dem Rauchen habe ich doch extra jahrelang getestet, dass bringt nichts außer die bekannten Nebengeräusche, die du selbst bei Starkwind heraus gehört hast;-) oder willst du beim SZ-Radfest die Kinderstrecke gewinnen? dann reicht es vielleicht noch:D
  • bearbeitet May 2017
    Beeindruckend und "verrückt". ;)
    Aber diese Zeitplanung scheint mir auch nicht so das Optimum zu sein: 2 Nächte durchfahren; und vormittags nach Hause kommen, was denkbar schlecht fürs Schlafen (und den Biorhythmus der folgenden Tage) ist... ;)


    Mal einige Fragen praktischer Natur:

    Wie haben denn die Lampen+Computer so lange durchgehalten? (Mehrere) Powerbanks? Fliegender Akku-/Batterie-Wechsel? Nur in den Pausen, oder während der Fahrt am Rahmen montiert? Denn zumindest einige der Geräte halten ja nicht so lange durch ...

    Und wie hast du das bei den Pausen mit deinem Fahrrad gemacht? Einfach draußen stehen gelassen (immer im Blick?)? Oder ein Schloss mitgenommen?
    [cite] Gourmet:[/cite]Und nach dem Ötzi ist die Saison vorbei.

    Nach dem Ötzi ist doch wohl die Zeit, wo man einfach frei Schnauze fahren und die Form genießen kann - oder nicht?
  • Grundsätzlich hast Du da recht, nur so eine Strong ist nicht nur körperlich eine riesige Herausforderung. Mental muss man da vrch sein, das beginnt schon beim 4 Uhr aufstehen und wird glaube ich erst besser, wenn man auf den Lightkurs biegt. Bis dahin ist das Finish soweit weg, dass die Birne immer von Dir fordern würde, es nicht zu tun oder umzukehren. Darüber reden ist hier im Forum auch easy, aber dann auf Kurs zu sein echt eine ganz andere Sache. Meine Strong aus 2009 mit läppischen 8k auf damals 370km war gut, aber damals schwor ich mir "Nie wieder"

    Bisher gab es für mich ein weiteres DNF in der 1.Hälfte wegen "ich hab ja schon Inhalt gefinisht" - Kopfsache eben. Sei es drum Leute geht das Ding an und fährt Euch in den Olymp. Bisher gibt es nur fünf mit bekannte Strongfinisher. Das ist definitiv zu wenig!
  • bearbeitet May 2017
    [cite] degga:[/cite]
    aber mit Training hat es meines Erachtens nichts zu tun ;-)
    ...
    Rabenau nach Hainsberg natürlich auch auf der Straße. Habe gerade die Seite auf Vordermann gebracht, und für alle die noch die Originalstrecke wagen möchten:
    ...
    Was ich wirklich schon lange machen wollte ist die STRONG zur Wiesenbaude, da ist der Schlussberg der Modre Sedlo, und da muss ich ja nicht explizit hervorheben, dass das das höchste der Gefühle sein müsste, dort mit 10000 Hm einzureiten.
    Kommt darauf an ;-) RR & MTB zu vergleichen ist immer problematisch, aber was hm und km angeht könnte man folgende Rechnung aufmachen: 1x 1000 Meilen = 4x STRONG = 9x LIGHT ;-)
    Danke für das Update! Leider habe ich mit den .gpx-Files von Dir (früher auch auf der ES-Webseite) immer Probleme. Lässt sich bei mir leider nicht öffnen :-( (Wie auch die andere STRONGs :-(
    STRONG zur Wiesenbaude klingt gut :-)
    [cite] Gourmet:[/cite] Was hat denn Dein Equipment beim Start auf die Waage gebracht?
    Ehrlich gesagt: Ich habe es vorher lieber nicht gewogen. Hinterher komme ich auf Rad (inkl. Wasser, Akkus ec.) auf ca. 14-15kg und Rucksack ca. 2-3kg. Da ist definitiv noch Verbesserungspotenzial.
    (Übrigens danke für die Hilfe beim Vorbau-"Strecken"!!! Heute mal ausprobiert und macht einen guten Eindruck. Aber 3h Test sind keine 30 .-) Manches zeigt sich leider erst nach einigen Stunden. Muss also noch mal länger testen ...)
    [cite] Krümel:[/cite] Ausrüstung mit 3 Navis (welches nimmst du wofür?),
    Ehrlich gesagt: Richtig bewährt haben sie sich alle nicht und ich suche immer noch das perfekte Navi :-( Der Edge hat dank Akku-Fütterung durchgehalten (ohne ist nach 6-10h Sense), spinnt aber gerne mal beim Karte zoomen. Dazu kam, dass ich dummerweise die Halterung gedreht hatte, um die Pico drunter zu bauen und vergessen hatte, dass das USB-Kabel nur dran geht, wenn der Edge quer steht. Musste also ein paar Stunden mit einer auf dem Kopf stehenden Karte navigieren. Auch mal eine neue Erfahrung :-) Der Rox ging recht problemlos, musste natürlich nach ca. 18 (?)h an den Akku, will sich aber gerade mal wieder nicht synchronisieren :-( Und der Rider von Bryton ging ganz gut. (Vorallem die "Krümelspur" war eine gute Ergänzung zur Edge-Karte.) Aber statt angepriesener 33h hielt er nur 21h durch. Enttäuschend, da ich ihn eigentlich für ein 24h-Rennen angeschafft hatte.
    [cite] ddup:[/cite] Wie haben denn die Lampen+Computer so lange durchgehalten? (Mehrere) Powerbanks? Fliegender Akku-/Batterie-Wechsel? Nur in den Pausen, oder während der Fahrt am Rahmen montiert? Denn zumindest einige der Geräte halten ja nicht so lange durch ...
    Und wie hast du das bei den Pausen mit deinem Fahrrad gemacht? Einfach draußen stehen gelassen (immer im Blick?)? Oder ein Schloss mitgenommen?
    Ja, den Tag-Nacht-Rhythmus würde ich beim nächsten Mal anders timen :-)
    1 Powerbank mit 10000 in der Tasche vorn auf dem Rahmen mit Kabel zum Edge. Die beiden anderen habe ich vom Lenker abgemacht und unterwegs im Fahren in der Rahmentasche geladen. Der interne Akku von der LS950 hält ewig (auf kleinster Stufe bis zu 40h). Für die Pico war ein 6.6Ah-Akku am Rahmen - auch der ist nicht leer geworden.
    Schloß? Hier musste ich schmunzeln. Ich nehme ja echt viel und schweres Zeug mit, aber noch 1kg zum Anschließen habe ich mir verkniffen. Man muss ja nicht im Supermarkt zum Großeinkauf verschwinden. An Tankstellen habe ich wegen der Videoüberwachung und großen Glasscheiben dort bisher keine schlechten Erfahrungen gemacht. Ansonsten war das Rad ja immer in Reichweite.
    [cite] Gourmet:[/cite] Kopfsache eben. Sei es drum Leute geht das Ding an und fährt Euch in den Olymp. Bisher gibt es nur fünf mit bekannte Strongfinisher. Das ist definitiv zu wenig!
    Kann ich mich nur anschließen! Genug Leute mit dem Potenzial (und der Zeit) gibts hier doch. Also auf!

    Interessanterweise fand ich es auch leichter als ich auf der bekannten Lightstrecke angekommen war. Eventuell hilft ja mental eine V-Tour zum Erzgebirgskamm, um Anfang und Ende zu kennen...

    PS.
    @Degga & Gourmet: Falls ihr September die Wiesenbaude-Version macht und bei mir nach der Saison noch Energie da ist, würde ich mich anschließen wollen. - Wobei, wenn es Degga plant, wird die Strecke sicher auf die Minute getimet und spätestens am Modre Sedlo brauche ich dann eine Sauerstoffmaske :-)
    PPS.
    4 Uhr Aufstehen steht aber auch bei der ES-V ins Riesengebirge selbst für die Dresdner an, nicht? ;-)
  • So, jetzt muss ich dann doch mal einen kleinen Bericht über meine Fahrt letzten Freitag/Samstag hinzufügen:
    So "kurz" vor der Elbspitze ist es ja scheinbar nicht sinnvoll solche Fahrten zu unternehmen, aber da ich dort "nur" ankommen will, und unbedingt mal eine Nachtfahrt probieren wollte, bot sich die STRONG nur so an!
    Start war gegen 19:30 um die Oberbärenburger Waldwege noch ohne extra Licht sehen zu können. An Verpflegung hatte ich so viel wie möglich in den Trikottaschen - ich esse lieber, was ich kenne. Ansonsten so leicht wie möglich. Aber es klebte sogar ein Zeitplan von Sirko am Rahmen - so als Groborientierung :-)
    Jedenfalls hatte ich in Börnchen das erste Mal Glück, dass die Scherben eines Polterabends mir kein Unglück gebracht haben. Die Waldstrassen liefen auch ganz gut, obwohl ich durchaus kein Fan solcher MTB-Passagen bin. In Altenberg wollte ich eigentlich das erste Mal Flaschen auffüllen, hatte aber noch so viel Reserve, dass ich durchgefahren bin. Außerdem wurde es langsam kühl, da braucht man nicht so viel. Auf der Nebenstrasse nach Teplice habe ich dann festgestellt, dass meine Lampe einen recht schmalen Lichtkegel hat, leider wurden so viele Abfahrten im Dunkel zu reinen Bremsveranstaltungen. In Teplice bin ich dann irgenwie an der Tanke vorbeigefahren - ein Liter war ja noch da, dachte ich. Mittlerweile war der Mond die Hauptbeleuchtung geworden, ich habe noch nie bemerkt, dass man von dem Licht auch einen Schatten hinter sich herziehen kann - tolles Bild! Viele Tiere huschten neben der oder über die Strasse, hauptsächlich Rehe. Eins wollte gar nicht ausweichen, war wohl geblendet, aber so blieb das Adrenalin oben, und ich wurde nicht müde.
    An der Tanke auf der D8 wollte ich dann Wasser kaufen, allerdings ließ man mich nicht in den Laden und verwieß mich stattdessen zur Toilette - na dann lieber doch noch bis Usti warten. Zu allem Überfluss merkte ich, als ich weiterfahren wollte, dass mein Hinterreifen schon ziemlich weich war. Und ich hatte gehofft, den alten Mantel noch durchzufahren... Also Reifen und Schlauchwechsel um 00.30 - hat ewig gedauert, irgenwie habe ich das Gefühl, die neuen Felgen sind zu breit. Gleich darauf musste ich auch wegen der neuen Strasse ein bisschen Umleitung fahren, damit war Sirkos Zeitplan, den ich bis dahin gut einhalten konnte, außer Reichweite gelangt. Was folgte, war der oben schon ausführlich beschriebene Radweg nach Chvalov(laut meinem Garmin zu deutsch:"Qualen"!!!). Also wenn mir schon beim Schieben das Rad wegrutscht, ist das definitiv nicht mehr RR-tauglich! Aber vielleicht im Hellen, wer weiß...
    Dann endlich Usti und eine Tanke, in der ich Wasser kaufen durfte! Es lief zwar nicht mehr besonders schnell, aber auch kein großes Leiden bis hierhin. Ich fragte mich jetzt, ein ums andere Mal wie man diese Strassen, Berge entdeckt,da muss man schon viel unterwegs sein dort, echt tolle Route! Gegen halb 4 begann sich der Himmel zu färben und die Vögel zwitscherten um die Wette - was für eine Lautstärke plötzlich! Ich nahm mir eine kurze Pause, aber nach 10min auf der Bank wurde ich sehr kalt und müde. Zum Glück half mein Spezialrezept - Kaffeebohnen in Schokolade!
    Dass es mit Einbiegen auf die Light-Route einfacher wird, kann ich hier nicht bestätigen. Außer dass ich jetzt wusste, wie lang es bis oben dauert, fühlte ich keine Verbesserung - wie auch, nach über 5k hm. Dann in Decin ging mein Garmin plötzlich aus - was für ein Ärger, jetzt sollte ich die 10000 nicht sehen! Die Macke kannte ich schon, hatte aber gehofft, die Daten wenigstens danach sehen zu können. Das traf leider nur teilweise zu und mir fehlt nun das mittlere Teilstück...
    Egal, schnell überlegen, wieviel hm zuletzt auf dem Garmin standen und weiter. Nach der Pause in Decin habe ich den Chmelnik lieber weggelassen und dafür das ursprünglich vorgesehene Strässchen Vrch Lukach oder so ähnlich genommen - keine wirkliche Bereicherung.
    Javory, Zezice, Chuderovec und Telnice gingen schon ziemlich schwer, aber dann wurde es richtig heiß, und ich war froh die Waldstrassen nach dem Mückentürmchen vor mir zu haben. Die Flaschen wurden dann ohne Rücksicht auf den (nicht zu sehenden) Kampfhund beim Vietnamesen in Dubi aufgefüllt, und in Moldava war ich mir sicher, es zu schaffen. Was dann kam, war allerdings nochmals sehr fordernd, Seyde und Hermsdorf extrem steil, in Naundorf musste ich dann doch noch die Sonnencreme auspacken, und diese so sinnlos erscheinenden Hügel um Freital wollten einfach kein Ende nehmen. Vor allem, weil ich mir auch wegen des kaputten Garmins nicht sicher war, wann nun endlich die 10000 voll waren. Die Bernhardtstr. habe ich dann nur als Versicherung hinzugefügt, und nach ziemlich genau 21 Stunden war ich wieder zu Hause.
  • Fazit: ich kann in der Nacht fahren - juhuu! und die Elbspitze werd ich schon irgendwie schaffen. Und wenn ich sowas nochmal mache, dann bestimmt auf 100% Asphalt. Trotzdem herzlichen Dank an den Routenplaner für eine tolle Runde!
    Viele Grüße
    Andreas
  • bearbeitet June 2017
    GLÜCKWUNSCH, Andreas! Super Zeit! Und danke für den lebendigen Bericht!
    Super, damit sind wir dieses Jahr schon zwei. :-) Wer ist der nächste STRONG-Finisher?
  • Da der Herbst schon fast auf der Leiter steht und sich die Saison unaufhaltsam dem Ende neigt, schnell noch mal die Frage an DEGGA & Co.:
    Heimat STRONG zur Wiesenbaude noch dieses Jahr oder lieber erst im nächsten Frühsommer?

    (Persönlich hätte ich nichts dagegen, es auf 2018 zu verschieben, um den Beinen in den nächsten Wochen mal die verdiente Ruhe zu gönnen. Wäre nur gut, es zu wissen, bevor ich das "System komplett herunter fahre" .-) ...)
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