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Dresden ~ Rendsburg (mit Umwegen), la petite tour

Guten Morgen,
etwas verspaetet, da ein wenig matschig im Kopf, kommt meine erste Meldung.
Gestern fuhr ich (auch schon ein wenig zerstoert) gegen 11.00 Uhr Richtung Prag los (eine gute Stunde spaeter als geplant).
An der Elbe bis Heidenau und das Mueglitztal hoch, sodass ich den Mueckenberg in Angriff nehmen konnte. Bis hierher duerften die Meisten sich auskennen, deswegen gibts keine naeheren Infos zu Strecke o.ae.
Meinen Schlenker oben auf dem Berg sollte man nicht nachfahren! Auf der Suche nach einem Aussichtspunkt bin ich auf einen groben Waldweg gekommen und zu sehen gab es auch nicht mehr als vom asphaltierten Parkplatz.
Auf der Abfahrt nach Krupka hat man anfangs Belag, der keine Fahrfehler verzeiht, ab ca der Haelfte ist feinster, neuer Asphalt der es erlaubt richtig rollen zu lassen.
Der landschaftlich reizvollste Teil der Strecke begann bei ungefähr 90km, als ich die Huegelkette hinter Teplice ueberquerte, das war allerdings auch der Zeitpunkt, als mir mein Navi sagte, dass die Haelfte geschafft sei (90km & 1000Hm) und die ander Hälfte noch kommt.
Nach Lovosice wurde es flach, flach und neuester glatter Strassenbelag, nach einem kurzem physischem Durchhaenger, kamen irgendwann der reale und mentale Rueckenwind zusammen und schoben mich Richtung Sueden. Gelegentliche Ueberlandtaxen (kleiner Regionalbus (8m)) waren sehr freundlich, ein Busfahrer gab mir fast 15 km Windschatten nachdem ich ihm an einer Kreuzung Vorfahrt gewaehrte.
Mein neues Spielzeug (Navi) muss ich an dieser Stelle loben, es brachte mich anfangs ueber asphaltierte Feldwege und Kreisstrassen , spaeter ueber Bundesstrassen Richtung Prag. Immer wenn man auf einer groesseren Strasse fuhr und so langsam dachte "Jetzt wirds hier aber schon viel Verkehr..." dauerte es noch eine Kreuzung, und man war wieder auf einer ruhigen Nebenstrasse. Insgesamt waren nur ca 300m nicht Rennradtauglich (bin ich trotzdem gefahren).
ca 40km vor dem Ziel wurde es wieder wellig und die Feierabend Radler wurden deutlich haufiger. Viele freundliche Radfahrer und Menschen am Wegesrand (Wassersponsoren).
Eine (kostenlose) Ueberfahrt mit der Faehre brachte mich auf die gewuenschte Seite der Moldau und dann ging es durch die Stadt bis zum Hostel (ohne Navi haette das wahrscheinlich laenger als 20min gedauert).

Die Strecke gibts jetzt hier , das mit der Dropbox mache ich morgen.

Kommentare

  • Na hey
    Schön, von dir und der Tour zu lesen.
    Dann wünsche ich noch viel Spaß und dass man sich mal wieder zu einer gemeinsamen runde und Abschluss Getränk trifft.
  • Viel Spaß dire und Gutes Gelingen....

    bin bereit für die nächste Bergwertung;) das historische Plasterad ist da:-)
  • So, nach einigen Kilometern bin ich zum Ruhewochenende in Regensburg eingetroffen. Die zweite Etappe ist geteilt. Den Track habe ich aus einem Bericht der TOUR geholt und anscheinend fehlerhaft aufgespielt, was mir im Hotelrestaurant in Zvikovske Podhradi auffiel.
    Aber gleich morgens konnte ich 35 billige, schnelle Flachkilometer aus Prag hinaus sammeln. Auf der Bundesstraße (leider keine Alternative) direkt am Fluss konnte/musste ich zügig und ohne Landschaftseindrücke unter Lärmeinfluss nach Süden radeln. Irgendwann gings dann endlich rechts weg in ein Stichtal und die ersten 200Hm lagen vor mir. Ruhe, der Berg und ich. Endlich! Oben angekommen gings dann paralell zur Moldau aber wellig auf der 102 mit schönem Belag bis zum Mittagsimbiss nach Kamik (wieder unten am Fluss) um dann auf der anderen Seite des Flusses zum höchten Punkt des Tages (566m) zu streben. Über eine beeindruckende Brücke kam ich nach Zvikovske zum Mittagessen in das Hotel, in welchem die Jungs der TOUR ihren Tag beendeten.

    Nach einem hervorragendem Steak und Kartoffeln plus Bier checkte ich den zweiten Teil des Tages auf dem Navi und stellte fest, dass zum ersten mal etwas nicht passt: der Track war nur 7km lang! Aus der Not eine Tugend machen und die Routingfunktion unter Ernstbedingungen testen! Also Hosteladresse eingeben, Start drücken, losfahren. Auf asphaltierten Feldwegen, Kreisstraßen und gelegentlich kurzen Bundesstraßenabschnitten (nur zur Bahn- oder Schnellstraßenüberquerung) kam ich über zwei Kuppen durch eine sommerliche, landwirtschaftlich genutzte Bilderbuchlandschaft bis zum Kraftwerk nach Temelin. Von da ging es munter hügelig östlich der Moldau bis Frauenberg, was dann den Beginn des Budweiser Einzugsgebiets markiert. Ab hier rollte man gemütlich neben dem Fluss auf einem hervorragend ausgebauten Radweg bis in die Stadt.
    Das Hostel war räudig, aber billig und hatte kein Internet.
    Nach dem zweiten Tag mit 180km und knapp 2000Hm war ich recht müde und versorgte mich im Supermakrt mit Nahrung und fiel nach einem Budweiser auf die dünne, harte Matratze.

    Nächste Etappen folgen!
  • Etappe 3 führte mich von Budweis nach Linz.
    Von der geplanten Strecke wich ich gleich zu Beginn ab, da ich beim Frühstück vorm Koh-i-Noor Werksverkauf von einem netten Herrn angesprochen wurde, welcher sich als Rennradler zu erkennen gab. In flüssigem Deutsch riet er mir erst der Malse über Plav bis Rimov zu folgen und dann über ein paar Hügel bis Cesky Krumlov/Krumau zu radeln; das war ein sehr guter Rat und ich kann die Strecke nur empfehlen.
    In Cesky Krumlov loht sich auf jeden Fall ein Stop für nen Espresso, die Stadt ist sehr schön und von Touristen aller Nationalitäten überlaufen. Spätestens ab hier sprechen die Leute als Zweitsprache eher Deutsch als Englisch. Die sehr trostlosen Vororte von Krumlov lässt man am besten schnell hinter sich was aber kein Problem ist, da man ab hier direkt an der Moldau fährt und die Straße neu gemacht wurde. Als ich das letzte Mal in der Gegend war, bin ich mit dem Birdy flussabwärts gefahren und war froh über die Vollfederung, da der Belag schon älter war und ein Hochwassser Teile der Strecke weggeschwemmt hatte; davon aber jetzt keine Spur mehr. Zügig gings nach Rozmberk/Rosenberg mit dem wunderbar gelegenem Schloss an dem ich ein paar Photos machte und mir die kurze Steilrampe mit 20% gönnte. Den Katzensprung nach Vyssi Brod macht man schnell und kann sich dann, falls noch Reserven sind, den Abstecher nach Lipno gönnen; der Stausee ist wirklich groß und bietet eine gute Photokulisse. Leider war in Lipno eine Olympiaveranstaltung und deswegen gabs keinen Espresso, sondern ging gleich wieder zurück nach Vyssi Brod um die letzten wenigen Hm am Tax-Free-Shopping und Puff und stg Strich nach Bad Leonfelden zu machen.
    In Bad Leonfelden war ich ziemlich genau bei 100km und kannte die Bundesstraßenabfahrt nach Linz hinunter als steil, gerade und schnell; wegen des starken Verkehrs (Mittwoch Nachmittag) entschied ich mich in Zwettl in ein Seitental abzubiegen und lieber ein paar km und Hm extra zu machen. Ich war wirklich froh über diese Entscheidung, da ich selten so schöne 25km durch die Berge gefahren bin! Leider hatte ich die letzten 5 km in die Stadt hinein einen Auto-Fahranfänger vor mir, den ich nicht ohne Risiko überholen konnte.
    In Linz musste ich dann meine gesammelten Sozialkompetenzen spielen lassen, da ich kein Hostel gebucht hatte und die Hotels alle ab 50€ aufwärts kosteten. Nach 4 Bier und guten Gesprächen, kam ich dann auf dem Sofa in einer Kulturwissenschaftler-WG unter und beschloss daher den nächsten Tag als Flachetappe zu beginnen.
  • Die Donnerstag-Etappe von Linz nach Würzing.
    Die Übernachtungsfindung in Linz lehrte mich, dass Rennradfahren nicht reine Kopfsache ist, sondern auch viel mit Erholung und Regeneration zu tun hat...
    Entgegen der ursprünglichen Planung wurde deswegen umdisponiert. Die ersten 100km flach an der Grande Dame der europäischen Flüsse entlang bis Passau sind landschaftlich erst ab der Donauschlinge interessant, für sportliche Radfahrer eigentlich gar nicht (eine schöne Badestelle ausgenommen).
    In Passau gönnte ich mir ein isotonisches Konterweizen und wartete den ersten und bisher auch einzigen Regenschauer ab. Frisch gestärkt verließ ich Passau über Hacklberg und befand mich im wunderschönen Gebiet vorm Bayerwald wo ich mehr oder weniger kleinen Bachläufen folgen konnte und über Eging am See und Schöllnach bis nach Grattersdorf kam.
    Der bisher warscheinlich reizvollste Teil der gesamten Tour waren diese ca 40km vorm Wald; falls irgendjemand ein Rennradgebiet in Deutschland für Urlaube sucht, kann ich den Bayerischen Walnd nur empfehlen. Technisch ist es dort anspruchsvoller als in Böhmen, da die Straßenverläufe kurviger sind und die Täler tiefer/die Berge höher; die Asphaltdecken sind nicht so gut wie ich es aus Tschechien gewohnt war und die starke Bewaldung fordert viel Konzentration.

    Nach einer guten Brotzeit und zwei Weizen fiel ich wie ein Stein ins Bett undn schlief gut 9 Stunden tief und fest.
  • Geile Aktion deine Tour!

    Einige Dinge würden mich interessieren. Wieviel Gepäck hast du dabei und wie transportierst du das und liegt Rendsburg bei Kiel?
  • Die letzte Etappe der Woche konnte ich voll regeneriert starten und wählte die Option mehr km/Hm.
    Von Würzing aus direkt bergauf nach Zwiesel, vorbei an Glashütten, Kunstwerkstätten und Schnapsbrennereien; in Regenhütte links abbiegen und dann ca 400Hm schön konstant zum Arbersee hochradeln, dort Photo und flach weiter bis zur Bergbahn-Talstation. Die Abfahrt nach Bad Kötzting ist mit Navi großartig, da man in Voraus weiß wann eine Kehre kommt und somit frühzeitig bremsen kann. In Kötzting gabs nen Bäckerstop und ging dann auch gleich hügelig (nicht zu unterschätzen) weiter bis zum Regen, von dort aus dann auf/neben der B85 die letzten 10km nach Cham. Hier schaute ich auf dem Tacho und bei Stand 100km war es mal wieder Zeit für einen Espresso...Auf dem Marktplatz bekam ich auf Nachfrage von einem alten Motorradfahrer den Tipp bis Roding der neuen Bundesstraße zu folgen und dort auf die alte B16 abzubiegen. Zwischen Cham und Roding traf ich einen Lokalen, welcher mich ein Stück weit durch die Dörfer führte und mir auch den Genuss einer frisch gebauten, noch nicht eröffneten 4-spurigen Bundesstraße verschaffte. Die letzten 40km waren auf der alten Bundessttraße (jetzt nur noch Landstraße) ein Traum für Radfahrer. Kaum Verkehr, großartige Ausblicke, dünn besiedelt und guter Belag. Bei Zell lag noch einmal eine Steigung vor mir, welche aber Richtig Spaß machte. Ca 15 km vor Regensburg schaltete ich das Navi von Kartenansicht auf Routing, was mir ein paar km feinen Schotterweg und die Empfehlung auf eine Schnellstraße zu wechseln bescherte. Nach kurzer Fahrt in der richtigen Himmelsrichtung wurde die Strecke neu berechnet und ich kam gut, entspannt und ein wenig fertig in der Regensburger Altstadt an.
    Die 800km Fahrrad-Woche beendete ich im Orphee mit einem Weizen und nach einer Dusche ging ich dort gleich nochmal für ein leckeres Abendessen hin.



    Die nächste Woche wird mich nach Frankfurt bringen und weniger sportlich zugehen, hoffentlich komme ich dann täglich zum schreiben.

    Das mit den Photos versuche ich auch noch zu regeln.
  • @Erikson88: Danke. Nennen wir es Leichtgepäck, ein Microschlafsack unterm Sattel und im Rucksack einen Satz zivile Klamotten (incl. Schuhe) und Werkzeug, dazu noch ne kleine Lenkertasche mit dem nötigen Kleinzeug.
    Wenn der Streit mit meinem Dropbox-Account aufgehört hat, dann gibts Photos von Rad und Gepäck.
    Ja, das Rendsburg bei Kiel ist das Ziel, genauer gesagt Klein Wittensee ein bisschen daneben.
  • Nach dem Ruhewochenende in Ratisbona meldete sich mein linkes Knie auf dem Weg nach München ; leider, denn so konnte ich die teilweise wuderschöne Landschaft nicht geniessen und auch nicht die Leistung abrufen, die ich gerne in die Pedale gebracht hätte. Die gesamte Fahrt befand ich mich im Spannungsfeld zwischen: "Es ist so schön hier! und Aargh, mein Knie!"
    Den Abstecher zur Befreiungshalle kann ich jedem empfehlen, der sich in der Gegend befindet, da der Ausblick der Hammer ist. Leo von Klenze hat hier und bei der Walhalla Landschaft und Architektur auf sehenswerte Weise zusammengebracht; außerdem bekommt man hier recht billig 100Hm auf kurzer Strecke + Ausblick und es ist kaum Umweg.
    Bis Neustadt hat man noch ein paar unspektakuläre Wellen, danach kommt man durch die Ingolstädter Seenlandschaft und man darf sich auf den Landstraßenpassagen mit jungen Audifahrern ärgern. Den Großteil der Strecke habe ich aber auf asphaltierten Feldwegen zurückgelegt, was sehr angenehm war. Nach dem Airbus-Helicopters-Flugplatz war der nächste Checkpoint Pfaffenhofen an der Ilm, ab hier: oberbayrische Bilderbuchlandschaft, weiß-blauer Himmel und Schmerzen.
    Als ich dann endlich in München im Guten Biken (Fahrradladen des Vertrauens) ankam, wurde mir dann glücklicherweise gleich ein Helles aus dem Automat gezogen und ich wurde den Rest des Tages radfahrerspezifisch versorgt...
  • Am Dienstag furh ich dann auf kürzestem Weg von der Hauptstadt nach Untermeitingen. Eigentlich wollte ich in Gauting entscheiden ob ich den Starnberger See umrunde und am Ammersee noch anhalte (Bierchen in Andechs, Espresso in Dießen), es wurde aber wegen mangelnder Leistungsfähigkeit nur ein kurzer Stop in Stegen (Ammersee direkt an der Strecke).

    Diesen Track sollte man nicht nachfahren, da die ersten 40km direkt neben der Autobahn entlangführen.
  • Als die Schmerzen am Mittwoch in der Früh noch nicht abgeklungen waren, radelte ich langsam zu meiner Ärztin des Vertrauens bei Donauwörth und mir wurden 3 Tage Ruhe und Quarkwickel verordnet. Etwas traurig, aber bei streckenmäßiger Halbzeit verbringe ich die Zwangspaue in meinem alten Heimatrevier (am Baggersee) und liege in der Sonne.
    Wegen der vorverlegten Ruhepause werde ich nicht in Frankfurt am Rad-Race teilnehmen, sondern meine Trikot-Bräunungsstreifen egalisieren...
    Samstag oder Sonntag sollte es weitergehen und ich möchte in zwei oder drei Etappen das Rhein-Main Gebiet erreichen.
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