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Mal was anderes: Marathon Oberelbe

Kommentare

  • bearbeitet April 2007
    Mal was anderes: Marathon Oberelbe

    Heute war es endlich soweit. 42,195km Kampf gegen den persönlichen Schweinehund. Zweiter Marathon in meinem Leben nach dem Dresdner Morgenpost Marathon im Oktober 2005. Damals 3:16:40. Diesmal nach einer sehr guten (Lauf-)Vorbereitung von November an das ehrgeizige Ziel unter 3 Stunden zu laufen. Demnach ein Fahrplan von 21:15min pro 5km. Also früh um 8 den Zug nach Königstein genommen und am Start war es mit 13° saukalt im Vergleich zu meinen bevorzugten Betriebstemperaturen. Aber wenigstens Rückenwind. Im Laufe des Tages dann ein kompletter Wechsel hin zu praller Sonne und böigem Gegenwind. Aber zum Lauf selbst: Ziel sollte ja sein, sich an den 3-Stunden-Läufer zu hängen und ihn spätestens im Stadion auf der Schlussrunde los zu werden. Also gings locker los und vom Tempohasen nix zu sehen. Der überholte dann nach 2km mit einem Mordstempo und etwa 15 Leuten im Schlepptau. Und war dann bis km 14 immer so 100m vor mir. Eigentlich ein Grund zur Sorge, denn stimmten die Zeiten bis dahin wunderbar (21:11min pro 5km). Ich lag voll im Plan, sogar etwas darunter, durch 21:02min und 21:01min auf den folgenden Fünfern, denn ich lief an die Gruppe heran. Auf der Altstadtrunde in Pirna wurde es dann durch das Gänsehautgefühl, verursacht durch die Cheerleader und das tolle Publikum richtig schnell, ein Abschnitt mit 20:38min war die Folge, die Gruppe auf 7 Leute geschrumpft, 4x 5km waren gelaufen, der Halbmarathon dann also bei tollen 1:28:30 passiert aber die Angst, dass der Tempomacher hier etwas zu schnell angegangen ist, war da. Und so kam es dann auch. Bei km 23 plötzlich eine Schwäche in der Gruppe, einer zog an nach vorn, der Rest schwächelte mit dem angeblich so konstant laufenden. Dass der einen aber nicht in 3 Stunden ins Ziel trägt war mir sofort klar: Gute Beine, also nach vorn. So konnte ich mich in Heidenau deutlich nach vorn absetzen, obwohl wir ja schon schneller als ein 3-Stunden-Schnitt unterwegs waren. In Zahlen heißt das: 20:55min und 21:20min auf den Abschnitten von 20-25 und dem bis km 30. Im meinem Kopf ein Gedanke: es könnte klappen aber die Beine sind sehr schwer und müde?
    Es kam wie es kommen musste - die Wasserstationen sehr weit auseinander, nicht das richtige getrunken, das Anfangstempo zu hoch und die Sonne brannte ? Krämpfe in beiden Oberschenkeln, der Wunsch zu gehen, sich gar hinzusetzen wurde immer dominierender und dann die erste Gehpause. Blick zurück: Kein Läufer in Gelb mit roter Aufschrift ?3:00?. Das Loslaufen fiel schwer und so kam Gehpause nach Gehpause und jeder Überholer war viel zu schnell für mich. Dann ein gelber Überholer? Triathlon-Team von irgendwo, puh. Und wieder Gehen. Wer einen Marathon kennt, weiß auch, es wird nicht besser oder leichter. Und dann war es soweit. Gelbes Shirt! Ran!!! Zu schnell. Wieder Krämpfe. 100m Vorsprung! Dann 200m. Immer mehr, bis er außer Sicht ist. Dann die aus der Gruppe abgehängten. Km 36. Die Entfernung zu jedem folgenden Schild scheint sich zu vergrößern, es nimmt kein Ende. Ich dachte mir, endlose 5km noch, im Training lache ich darüber, es lohnt kaum Laufschuhe dafür anzuziehen. Und hier? Eine scheinbar endlose Qual. Nochmal Trinken bei 39. Gehen bei 40. Nie hatte man so viele Läufer gehen sehen, ich war nicht der Einzige, vielen ging es schlecht. Aber gehen bei km 40 tut sehr weh, im Grunde doppelt. Der Blick auf die Uhr: ?2:59?. Schade, jetzt wolltest du eigentlich da sein. Zwei 26:00min Abschnitte sind nicht sehr hilfreich für eine gute Zeit. Dann noch mal ein Ruck ?Laufen, jetzt einfach nur durchlaufen!? Endlich die Messe, dann links und rechts ins Stadion. Tolles Publikum, Mensch an Mensch und eine Runde die kein Ende haben will. Dann das Ziel, aller Ballast fällt von einem ab, der Blick auf die Zieluhr: ?3:08:58?59?3:09:00? Okay, Scheiss-Zeit, was soll?s! Ich bleibe stehen und merke: verdammt, es geht wirklich gar nichts mehr. Und der Blick in die Runde verriet: das geht allen so, überall humpelten geschaffte Läufer. Jede Treppenstufe, selbst hinsetzen und Schuhe ausziehen wird zur Qual. Zum Glück ist meine Freundin da, allein würde jetzt gar nichts mehr gehen.

    Peter
  • bearbeitet 20:29
    Schöner Bericht!

    Schade das es für dich ni geklappt hat mit der sub 3h Zeit. Aber ooch ne 3:09 iss dor supi.

    Viel Spaß beim erholen.
  • bearbeitet 20:29
    Hut ab vor Deiner Leistung und wirklich toller Bericht!
  • bearbeitet 20:29
    Danke für die netten Gratulationen. Der Tag DANACH ist ja noch schlimmer als der Tag X selbst. Finden zumindest meine Oberschenkel.
  • bearbeitet 20:29
    Hallo Peter,

    ziehe den Hut, auch wenn Du Dein ziel verpasst hast. Die zeit ist auch so einfach Klasse.

  • bearbeitet 20:29
    Marathon Oberelbe

    Grüß Dich Petz,
    ich zieh´meinen Hut vor Deiner Leistung!!
    Hoffe Du hast Dich wieder gut erholt und wir sehen uns frisch und munter wieder.
    Viel Spass noch.
    Gruß von mir ;)
  • bearbeitet 20:29
    Also wirklich Hut ab vor Deiner Leistung. Bedenkt mann, daß der WR bei irgendwie 2:04:55 liegt, dann schüttelt man nur den Kopf. Das Tempo schaffen manche nicht mit dem Rad auf 42km!

    Also wenn ich mich so an meinen letzten 5000er erinnere (beim Bund), dann hatte ich da echt mit der 23min Zeit zu kämpfen und dummerweise war genau die Voraussetzung für den Fallschirmspringerschein. Habs dann aber doch geschafft...mit Fahrrad wär mir das nicht passiert, bin halt kein 5000m-Sprinter ;o)
  • bearbeitet 20:29
    Ich rufe ganz laut: Herzlichen Glückwunsch trotz allem, der Trend stimmt doch!

    Ich kenne Leute die bei Ihrem 40. Marathon nicht an Deine Zeit rankommen.
    Also, das wird schon.

    Bis demnächst mal wieder auf dem Rad!
  • bearbeitet 20:29
    habs jetzt erst gesehen;
    Glückwunsch!!! Mit der Zeit warst du doch super!!! Mir hat schon die halbe Strecke gereicht (war mein erster HM)... Abgesehen davon, das ich mein Ziel zwar erreicht habe, war es dann doch deprimierend, als mich kurz vor dem Ziel noch der erste des Marathons überholt hat (und mit was für einer Geschwindigkeit der an mir vorbei ist...).
  • bearbeitet 20:29
    na dann schließ ich mich mal an und gratuliere euch beiden auch zu euren Leistungen.

    Ich war ja als Helfer dabei und muss sagen ich war erstaunt wie fertig manche nach 10km aussahen und wie fit die Marathoniens zum Teil noch waren.

    @ Isel
    also wenn dich der erste Marathon-Läufer kurz vor dem Ziel überholt hat waren deine Chancen auf ein Titel-Bild in der Zeitung doch gar nicht so schlecht ;)

    als denn
    Steven
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