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Ironman Roth

Kommentare

  • bearbeitet 03:25
    Ironman Roth

    Quelle Challenge Roth

    Der Aufbruch am Samstag war dann doch etwas in Hektik, denn 14 Uhr los und bis 15 Uhr in Roth die Startnummer holen schien dann doch etwas unmöglich. Aber der erste Punkt in Sachen Organisation ging an Roth. Um 16.30 Uhr Startunterlagen holen? Kein Problem. Dann nach Hilpoltstein, Rad einchecken bei strömendem Regen. Das kann ja heiter werden. Gelbe Mülltüte über die Maschine und dann hieß es: Machs gut Süße, wir sehen uns morgen!
    Wieder nach Roth: ?Einsatzbesprechung!? Dann noch ein alkoholfreies Bier und ein paar Chinanudeln und ein bisschen auf der Messe und im Zielbereich umsehen. Wahnsinn: 226km trennen mich vom Torbogen. Oben steht auf der Digitaluhr 7:50:27h. (Luc van Lierdes Zeit von 1997) Ob hier morgen ein neuer Weltrekord steht? Chris McCormack würde sichs bestimmt wünschen. Ich möchte nur irgendwann hier durch. Und bitte mit mehr Zuschauern.
    Dann wieder zurück nach Hilpoltstein, Nachtlager im Auto auf einer Luftmatratze aufgeschlagen und hin und her gewälzt.
    Bei den ersten Sonnenstrahlen 4:45 Uhr hieß es dann aufstehen und frühstücken. Bewölkter Himmel und ziemlich kühl war es da. Dann zum Start, Nummer 1214 aufmalen lassen und alles bereit machen. Rad unter der Mülltüte befreit und noch mal was gegessen.
    Um exakt 6.20 Uhr fiel dann der Startschuss für die rund 100 Profis, sehr bewegend zumal da schon etwa 16.000 Zuschauer laut Information anwesend waren. Nun gut, selbst rein in den Neoprenanzug und am Start angestellt. Und da kamen auf der Gegenseite des Kanals schon die ersten zwei Schwimmer, bei 46 Minuten aus dem Wasser, Macca 3 Minuten dahinter ? er hatte seine Brille verloren. Nun war es fast soweit, Startzone war offen. Also nicht gezögert, sondern gleich rein und vor zum Start geschwommen. Da war ich nun ganz vorn, konnte mich an der Startleine festhalten und das Wasser war okay, im Anzug gut auszuhalten. Komischerweise war ich nicht aufgeregt als es erst hieß ?eine Minute? dann ?10 Sekunden??
    Dann der Schuss und los gings zu einem harten, schier endlos langem Tag. Der Rhythmus war schnell gefunden und ein Partner an meiner Seite mit gleichem Tempo. Schnell schwammen wir in die Gruppe vor uns, bedeutete 5 Minuten aufgeholt nach etwa einem Viertel der Strecke. Dann kam auch schon die Brücke mit darunter liegender Wende, blöd gemacht weil ich etwas weit außen war und plötzlich 10 Leute aus meiner Gruppe an mir vorbei gingen. Auf dem Rückweg habe ich dann gleich noch mehr Schwimmer aus Gruppen vor mir überholt, bunte Badekappen können so motivieren. Dann endlich Krach, die Brücke vom Start. Die letzten 400m. Raus aus dem Wasser. Etwas orientierungslos aber Anzug runter, Beutel geschnappt und ins Zelt. Beim Wechsel noch schnell jemand aus der Gruppe 10 Minuten vor mir gefragt was er geschwommen ist: 1:10h! Okay, dann bin ich ja ne Stunde geschwommen, vielleicht sogar drunter. Raus ausm Zelt und Rad geschnappt und dann gings auch schon los. Wie zu erwarten war es sehr voll auf der Radstrecke aber trotzdem die ersten 30km locker. Erstmal bisschen trocknen bei Sonnenschein. Hart wird?s früh genug. Hier und da ein Sturz vor mir weil manche irgendwie nicht Essen und Radfahren gleichzeitig können. Ich immer schön im Slalom durch die Lücken. Dann der einzige größere Hügel bei Kilometer 40 mit dem Kalvarienberg in Greding, 150 Höhenmeter mit kurzzeitig 10% Steigung. Und es lief ganz gut, kaum einer mit einer Startnummer größer als 1000 fuhr an mir vorbei. Und ziemlich fix war ich wieder in Hilpoltstein, 80km geschafft. Raus aus Hilpoltstein nach Solar dann der berüchtigte Solarer Berg, eigentlich kein Berg, nur eine Rampe aber Zuschauer die Spalier stehen und brüllen und jubeln. Man hat einfach nur Gänsehaut und denkt oben: ?Schön, dass es noch mal da durch geht!? Das Radfahren wurde langsam anstrengend und zog sich etwas aber ich wurde wieder nicht nervös, sondern dachte dass ich lieber für einen guten Marathon spare. Und es wollte irgendwie kein Ende nehmen, aber irgendwann stand auch mal ne 150, dann 170 am Rand. Locker mit kleinerem Gang dann zur Wechselzone gerollt. Ein Helfer ruft dir dein Rad förmlich weg und man kann sich um sich kümmern, wie man in die Laufschuhe kommt. Eine Müdigkeit in den Beinen war durchaus zu spüren aber es ging. Als ich dann aus dem Zelt kam, waren auch direkt meine 3 Fans am Zaun, also kurz zur Freundin und abgeklatscht und 10 Meter weiter auch noch meine Eltern mit einem Lächeln begrüßt und gleich wieder verabschiedet. Das beflügelt nocheinmal und lässt zumindest kurz vergessen, dass einen noch 42,195 km erwarten. Nach 2 bis 3 Kilometer kam dann etwas ähnliches wie Rhythmus auf aber schon bei km 8 war es nur noch ein Kilometer zählen. Man guckt aufs Schild der Gegenrichtung, rechnet. Wende bei km 12. Dann wieder das 16er Schild. Dann die Hälfte und die Hoffnung, dass die zweite Hälfte leichter oder wenigstens geistig schneller geht. Aber es wird unerträglich. Was zu Beginn nur kurze Gehpausen alle 2km zum Trinken an den Verpflegungspunkten waren, werden jetzt zu Anti-Oberschenkel-Krampf-Spaziergänge mit der Motivation, immer bis zum nächsten Schild zu laufen, bis auch das nicht mehr geht. Die 30er Marke und damit die 2. Wende wollen nicht kommen, der Rückweg ansteigend durch einen Wald lässt einen verzweifeln. Dann endlich wieder am Kanal, 34km sind geschafft. Dann wird ein Läufer den ich überhole angefeuert, dass er noch im Bereich von 10 Stunden liegt. Ich denke das erste Mal: ?Hey, gar nicht so schlecht, doch keine 11 Stunden die du brauchst.? Frisch motiviert laufe ich noch mal aber bei km 38 hat mich dann die Realität doch wieder. Gehpausen bis Roth, alle 500m fast schon. Dann letzter Kilometer, in Roth zwei Kreuzungen und in Zielgelände. Rechts am Gitter meine 3 Fans, die den ganzen Tag bei Sonnenschein ausgeharrt haben. Dann der so ersehnte blaue Teppich und die Kurve auf das Ziel. 11:24h auf der Anzeigetafel, abzüglich 45 Minuten, die ich hinter den Profis los bin sind das ja: 10:39:06! Wow, für so ein scheinbar endloses Leiden und allein etwa 30 auf der Laufstrecke verschenkte Minuten. Das kann sich sehen lassen.
    Die weitere Organisation hilft viel. Kaum Wartezeit bei der Massage, Essen und Trinken was man möchte. Roth ist ein unvergessliches Erlebnis dank der sehr guten Organisation und den Super-Fans. Der Spruch des Tages war auf so vielen T-Shirts zu lesen: ?Normal ist was anderes!?

    Die Zeiten im Einzelnen:

    Schwimmen: 59:35min
    1. Wechsel: 3:36min
    Rad: 5:24:28h
    2.Wechsel: 3:17min
    Laufen: 4:08:08h

    Gesamt: 10:39:06h
  • bearbeitet 03:25
    Hallo Peter,

    schöner Bericht. Glückwunsch, auch zu der guten Zeit. Ich wäre wahrscheinlich schon ne Stunde später aus'm Wasser gekommen und hätte die nächste Stunde auf'm Marathon eingebüßt.

    Nee echt Klasse !

    Bleibt mir nur "den Hut zu ziehen"

    Gruß Thomas
  • bearbeitet June 2007
    Gratuliere Dir Peter zu der Leistung. Einen Schnitt von 33,29km/h fährt auch ohne Schwimmen und Marathon nicht jeder! Wirklich Hut ab vor der Leistung! Ich schließe mich Thomas an, ich hätte bestimmt auf 2 von 3 Disziplinen mind. jeweils 1h verloren!

    Sport frei und gute Besserung!
    Andreas
  • bearbeitet 03:25
    Glückwunsch, das ist ja der Hammer! Was hast du denn dieses Jahr noch so vor? Ötzi in 7h? :)

    Gruß
    Lippi
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